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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 42.1918

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Hildebrandt, Hans: Die Stuttgarter Inszenierung von Glucks "Iphigenie auf Tauris"
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https://doi.org/10.11588/diglit.7199#0090

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DIE STUTTGARTER INSZENIERUNG VON GLUCKS
„IPHIGENIE AUF TAURIS".

Der neuen Stuttgarter Aufführung liegt die
Bearbeitung des Gluckschen Meisterwerks
zu gründe, die Richard Strauß in seinen Jugend-
jahren vornahm, um für die halbvergessene Oper
auf der modernen Bühne eine bleibende Heim-
statt zu errichten. Da der leidenschaftliche
Musikdramatiker in seinem Eifer mitunter zu
weit ging und hier und dort zu Wirkungsmitteln
griff, auf deren Verwendung Gluck selbst nie-
mals verfallen wäre, suchte Max von Schillings,
der die musikalische Inszenierung mit feinstem
Verstehen leitete, mit sorglicher Pietät das Ori-
ginal wiederherzustellen, soweit es sich mit den
Forderungen der modernen Bühnentechnik ver-
trug. Nach den genauen Angaben und Plänen
Hörths, des Oberregisseurs für die Oper, fer-
tigte Chossek die Dekorationsentwürfe. So

entstand eine Aufführung von einer Einheit-
lichkeit der Wirkung, wie sie nur selten von
einem Bühnenwerke ausströmt.

Ein Kunstwerk als gestaltete Vollkommen-
heit verlangt, daß alle zu seinem Aufbau ver-
wendeten Elemente sich zu unlöslicher harmo-
nischer Einheit verbinden. Keine Gattung von
Kunstwerken umschließt mannigfaltigere Auf-
bauelemente als jene der musikalischen Bühnen-
werke: Musik, Text, Sänger und Bühnenbild
formen seine lebendige Einheit. Musik und Text
sind die zuerst und ein für allemal gegebenen
Elemente. Sie sind damit zugleich die bestim-
menden. Ausübende Künstler und Bühnenbild
treten als wandelbare hinzu. Sie dienen der
Umsetzungder musikalisch-dichterischen Schöp-
fung in sinnenhafte Verlebendigung an einem

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