EIN n. PREIS
MARK 2000.
OTTO KOPP-
MÜNCHEN.
DER GROSSE WETTBEWERB FÜR KRIEGSANLEIHE-PLAKATE.
Zur Teilnahme an dem vom „Verein der
Plakatfreunde" ausgeschriebenen Wett-
bewerb für ein Plakat zur achten Kriegsanleihe
waren „alle Männer und Frauen reichsdeutscher
Staatsangehörigkeit" berechtigt. In der Dar-
stellung sollte möglichst „unser aller ruhigen
Zuversicht und Friedensbereitschaft, aber auch
dem Bewußtsein der Unüberwindlichkeit Rech-
nung getragen werden". Das waren Bedingun-
gen, die ebenso die Vorbedingungen für ein
Gelingen wie ein Mißlingen des Wettbewerbs
sein konnten. Wenn der Verein diesmal von
seinemGrundsatz.Wettbewerbenurunter seinen
Mitgliedern auszuschreiben, abwich, so tat er
es in dem richtigen Gefühl, daß die Beteiligung
an einem solchen Wettbewerb nicht nur eine
künstlerische Angelegenheit, sondern auch eine
Herzenssache sein muß. Gerade indem man
sich nicht ausschließlich an die zünftigen Pla-
katkünstler wandte, konnte man hoffen, daß
der Wettbewerb auch solche werbenden Ge-
danken an die Oberfläche bringen würde, die
nicht nur dem Kopfe des kühl die plakatmäßige
Wirkung Abwägenden entsprungen waren, son-
dern die ein Ausdruck der tief im Volke wur-
zelnden Empfindungen sein würden. Daß es
dem Verein und dem Preisgericht nur auf das
künstlerische Ergebnis ankam, ist selbstver-
ständlich. Bezeichnend ist es, daß unter den
preisgekrönten und den mit lobender Erwähnung
bedachten Arbeiten nur verschwindend wenige
zu finden waren, die von den bekanntesten
unserer Werbekünstler stammten. Der Wett-
bewerb hat, was man nicht von allen Wettbe-
werben sagen kann, seinen Zweck erfüllt. Das
Reichsbankdirektorium, an das der „Verein der
Plakatfreunde" mit dem Ergebnis seines Wett-
bewerbs herantrat, hat den Spruch der Preis-
richter dadurch gutgeheißen, daß es die Arbeit
des ersten und eine des zweiten Preises zur
XXl. Juni 1Q18. 7*
MARK 2000.
OTTO KOPP-
MÜNCHEN.
DER GROSSE WETTBEWERB FÜR KRIEGSANLEIHE-PLAKATE.
Zur Teilnahme an dem vom „Verein der
Plakatfreunde" ausgeschriebenen Wett-
bewerb für ein Plakat zur achten Kriegsanleihe
waren „alle Männer und Frauen reichsdeutscher
Staatsangehörigkeit" berechtigt. In der Dar-
stellung sollte möglichst „unser aller ruhigen
Zuversicht und Friedensbereitschaft, aber auch
dem Bewußtsein der Unüberwindlichkeit Rech-
nung getragen werden". Das waren Bedingun-
gen, die ebenso die Vorbedingungen für ein
Gelingen wie ein Mißlingen des Wettbewerbs
sein konnten. Wenn der Verein diesmal von
seinemGrundsatz.Wettbewerbenurunter seinen
Mitgliedern auszuschreiben, abwich, so tat er
es in dem richtigen Gefühl, daß die Beteiligung
an einem solchen Wettbewerb nicht nur eine
künstlerische Angelegenheit, sondern auch eine
Herzenssache sein muß. Gerade indem man
sich nicht ausschließlich an die zünftigen Pla-
katkünstler wandte, konnte man hoffen, daß
der Wettbewerb auch solche werbenden Ge-
danken an die Oberfläche bringen würde, die
nicht nur dem Kopfe des kühl die plakatmäßige
Wirkung Abwägenden entsprungen waren, son-
dern die ein Ausdruck der tief im Volke wur-
zelnden Empfindungen sein würden. Daß es
dem Verein und dem Preisgericht nur auf das
künstlerische Ergebnis ankam, ist selbstver-
ständlich. Bezeichnend ist es, daß unter den
preisgekrönten und den mit lobender Erwähnung
bedachten Arbeiten nur verschwindend wenige
zu finden waren, die von den bekanntesten
unserer Werbekünstler stammten. Der Wett-
bewerb hat, was man nicht von allen Wettbe-
werben sagen kann, seinen Zweck erfüllt. Das
Reichsbankdirektorium, an das der „Verein der
Plakatfreunde" mit dem Ergebnis seines Wett-
bewerbs herantrat, hat den Spruch der Preis-
richter dadurch gutgeheißen, daß es die Arbeit
des ersten und eine des zweiten Preises zur
XXl. Juni 1Q18. 7*