Sommer Ausstellung der Münchener Neuen Secession.
PROF. M. A. STREMEL—PASING.
GEMÄLDE »BLUMEN«
der neuen Kunst nicht nachsichtiger. Es genügt
nicht mehr der Wille zu einem neuen Stil, es
deckt den Künstler nicht mehr die Flagge, unter
der er segelt, es ist nicht mehr nötig, den neuen
Stil zu propagieren und Nachsicht gegen Bluffer
und schwache Mitläufer zu üben. Die neue
Kunst hat sich durchgesetzt und die Frage nach
Qualität, nach dem wirklich guten, dem gesun-
den Fortschritt ist wieder und mehr denn je
berechtigt.
Es wurde schon gesagt, daß die Ausstellung
alles andere denn revolutionär, aufregend und
mitreißend wirkt. Gar manches würde sich in
der alten Secession besser ausnehmen und das
dortige Niveau mehr heben als es hier der Fall
ist. Von Püttner sieht man eine größere An-
zahl älterer und neuerer Arbeiten. Alles sehr
solid, sehr gesund in seiner Entwicklung, aber
letzten Endes ganz im Banne Trübner'scher
Kunstanschauung, nur daß alles mehr auf das
Geschmackvolle gestimmt ist und verschwom-
mener wirkt. In den Landschaften Siecks ist
schon seit einigen Jahren keine Weiterent-
wicklung dieses liebenswürdigen Künstlers zu
verspüren. Man würde ja diese Bilder eher in
der Nähe des Stadler-Gedächtnissaales bei der
alten Secession als an diesem Ort erwarten.
Auch die Arbeiten von S t r e m e 1 und L i c h t e n -
berger sind hier härterem Urteil ausgesetzt
als in den Secessionsräumen im Glaspalast.
Jagerspachers neue Bildnisse und Akte ge-
raten leider immer äußerlicher. Dabei stellen
PROF. M. A. STREMEL—PASING.
GEMÄLDE »BLUMEN«
der neuen Kunst nicht nachsichtiger. Es genügt
nicht mehr der Wille zu einem neuen Stil, es
deckt den Künstler nicht mehr die Flagge, unter
der er segelt, es ist nicht mehr nötig, den neuen
Stil zu propagieren und Nachsicht gegen Bluffer
und schwache Mitläufer zu üben. Die neue
Kunst hat sich durchgesetzt und die Frage nach
Qualität, nach dem wirklich guten, dem gesun-
den Fortschritt ist wieder und mehr denn je
berechtigt.
Es wurde schon gesagt, daß die Ausstellung
alles andere denn revolutionär, aufregend und
mitreißend wirkt. Gar manches würde sich in
der alten Secession besser ausnehmen und das
dortige Niveau mehr heben als es hier der Fall
ist. Von Püttner sieht man eine größere An-
zahl älterer und neuerer Arbeiten. Alles sehr
solid, sehr gesund in seiner Entwicklung, aber
letzten Endes ganz im Banne Trübner'scher
Kunstanschauung, nur daß alles mehr auf das
Geschmackvolle gestimmt ist und verschwom-
mener wirkt. In den Landschaften Siecks ist
schon seit einigen Jahren keine Weiterent-
wicklung dieses liebenswürdigen Künstlers zu
verspüren. Man würde ja diese Bilder eher in
der Nähe des Stadler-Gedächtnissaales bei der
alten Secession als an diesem Ort erwarten.
Auch die Arbeiten von S t r e m e 1 und L i c h t e n -
berger sind hier härterem Urteil ausgesetzt
als in den Secessionsräumen im Glaspalast.
Jagerspachers neue Bildnisse und Akte ge-
raten leider immer äußerlicher. Dabei stellen