Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten (42.1918)

Der Mensch und die Blume.

Strohblumen, Salvien oder Kamillen ein ganzer
Korb voll wogt. Da meint man vor sich den
ländlichen Pfarrgarten zu haben in seiner fried-
samen Stille. Die Hummeln summen, die Wölk-
chen ziehen durchs Blau und traulich wirds im
Zimmer, auch wenn eben erst das Telephon
schrill durchs Haus rasselte. Es ist alles so
greifbar nahe, denn es lebt als Stimmung in
dieser Blumenmässe. So eins zum anderen zu
bringen, daß man meint, in einen Gewächs-
garten zu treten, daß jedem Stengelchen sein

Recht wird, daß — mehr noch — die Seele ins
Schwingen gerät, das ist die Kunst des Blumen-

bindens....................... k. p.

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BLUMEN. Es ist nicht schwer, die Schwankungen
künstlerischen Vermögens und künstlerischer Be-
dürfnisse von Volk zu Volk, von Geschlecht zu Ge-
schlecht festzustellen. Die Blumen von 1860 sind nicht
die von 1890. Ja, innerhalb des Gebiets jedes ein-
zelnen Volkes und sogar innerh alb des Weichbildes
jeder größeren Stadt lassen sich tiefgehende Unter-
schiede beobachten........ALFRED L1CHTWARK.

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