Erich Büttners Gelegenheitsgraphik.
scher Art und Hand-
werkertum erhalten
hat.... ein Etwas,
das stärker ist, als
alles, was er in sei-
nem Leben lernen
konnte. Hier aber
soll nur von seiner
Gelegenheitsgraphik
die Rede sein, Ex-
libris, Neujahrswün-
schen, Ausstellungs-
karten , Festkarten.
Er liebt sie, weil er
Beziehungen liebt,
Symptome liebt, spin-
tisiert, einen Hang
zum geistigen Schnör-
kel hat, weil seine
Hand und sein Geist
ein Spielbedürfnis
haben, menzelartig,
dürerisch. Sie sind endlich nur ein Nebenher
in seinem Schaffen; aber sie sind ein Schlüssel
zu seinem ureigensten Wesen. Sie sind eigent-
lich anders, wie alle Exlibris oder Kleingraphik,
die wir sonst kennen. Während die meist
zeichnerisch gedacht, sind die von Büttner
malerisch gedacht.
Während andere
meist um einen
Mittelpunkt kom-
poniert sind, nach
außen hin abge-
rundet sind, sind
die von Büttner
nicht zentral diri-
giert und scheinen
nach außen hin
visionär sich ins
Endlose fortzuset-
zen. Ihre Kompo-
sition ist schwim-
mend, flutend,
Mengen, die in
Riesen - Räumen
sich bewegen. Auf
kleinste Ausmes-
sungen ist eine
ganze Welt ge-
bannt und die Vi-
sion von gewalti-
gem Raum und
Vielheit ist er-
reicht. Die Zeich-
nung ist von einer
für diese Art der
ERICH BUTTNER BERLIN. »EXLIBRIS ALFRED KNEHERc
ERICH BUTTNER—BERLIN. » EXLIBRIS EMMA HAGEN c
Graphik lange wie-
der verlassenen spie-
lerischen Leichtig-
keit, so wie sie Men-
zel liebte, Burger,
Hosemann u. Schröd-
ter. Die Zeit um
1850. Und doch ist
dieseLeichtigkeit von
einem ganz neuen
zeichnerischen Geist
durchtränkt, einem
neuen Rhythmus der
Hand und der Dar-
stellung der Beweg-
ung. Naturgemäß
liebt sie die Technik
der Lithographie, des
weichen Korns; aber
auch die Radierung
weiß sie ihren Inten-
tionen anzuschmie-
gen. Ohne daß sich die Vorwürfe je wieder-
holen, verbindet doch alle diese Arbeiten Bütt-
ners — und sie gehn schon über bald 10 Jahre
— eine Geschwisterähnlichkeit . . . nicht nur
durch die Hand, die sich in ihnen ausspricht,
sondern mehr noch durch die Art der Idee, aus
der sie geboren
sind. Stets ist sie
eine visionäre kos-
mische Weiträu-
migkeit, die aus
einem Weltstadt-
empfind en sich er-
gibt. Und das ist
es wohl, was den
Dingen diese ganz
eigene unverkenn-
bare Note gibt.
Einzelnes zu deu-
ten, die Bezieh-
ungen aufzudek-
ken, die vom Be-
sitzer der Bücher
zu seinem Buch-
zeichen hinüber-
spielen, erlasse
man mir . . . auch
Exlibris sollen
ohne Geistreiche-
lei für sich spre-
chen können.
Auch ein mehr
oder minder voll-
ständiges Ver-
zeichnis der bis
322
scher Art und Hand-
werkertum erhalten
hat.... ein Etwas,
das stärker ist, als
alles, was er in sei-
nem Leben lernen
konnte. Hier aber
soll nur von seiner
Gelegenheitsgraphik
die Rede sein, Ex-
libris, Neujahrswün-
schen, Ausstellungs-
karten , Festkarten.
Er liebt sie, weil er
Beziehungen liebt,
Symptome liebt, spin-
tisiert, einen Hang
zum geistigen Schnör-
kel hat, weil seine
Hand und sein Geist
ein Spielbedürfnis
haben, menzelartig,
dürerisch. Sie sind endlich nur ein Nebenher
in seinem Schaffen; aber sie sind ein Schlüssel
zu seinem ureigensten Wesen. Sie sind eigent-
lich anders, wie alle Exlibris oder Kleingraphik,
die wir sonst kennen. Während die meist
zeichnerisch gedacht, sind die von Büttner
malerisch gedacht.
Während andere
meist um einen
Mittelpunkt kom-
poniert sind, nach
außen hin abge-
rundet sind, sind
die von Büttner
nicht zentral diri-
giert und scheinen
nach außen hin
visionär sich ins
Endlose fortzuset-
zen. Ihre Kompo-
sition ist schwim-
mend, flutend,
Mengen, die in
Riesen - Räumen
sich bewegen. Auf
kleinste Ausmes-
sungen ist eine
ganze Welt ge-
bannt und die Vi-
sion von gewalti-
gem Raum und
Vielheit ist er-
reicht. Die Zeich-
nung ist von einer
für diese Art der
ERICH BUTTNER BERLIN. »EXLIBRIS ALFRED KNEHERc
ERICH BUTTNER—BERLIN. » EXLIBRIS EMMA HAGEN c
Graphik lange wie-
der verlassenen spie-
lerischen Leichtig-
keit, so wie sie Men-
zel liebte, Burger,
Hosemann u. Schröd-
ter. Die Zeit um
1850. Und doch ist
dieseLeichtigkeit von
einem ganz neuen
zeichnerischen Geist
durchtränkt, einem
neuen Rhythmus der
Hand und der Dar-
stellung der Beweg-
ung. Naturgemäß
liebt sie die Technik
der Lithographie, des
weichen Korns; aber
auch die Radierung
weiß sie ihren Inten-
tionen anzuschmie-
gen. Ohne daß sich die Vorwürfe je wieder-
holen, verbindet doch alle diese Arbeiten Bütt-
ners — und sie gehn schon über bald 10 Jahre
— eine Geschwisterähnlichkeit . . . nicht nur
durch die Hand, die sich in ihnen ausspricht,
sondern mehr noch durch die Art der Idee, aus
der sie geboren
sind. Stets ist sie
eine visionäre kos-
mische Weiträu-
migkeit, die aus
einem Weltstadt-
empfind en sich er-
gibt. Und das ist
es wohl, was den
Dingen diese ganz
eigene unverkenn-
bare Note gibt.
Einzelnes zu deu-
ten, die Bezieh-
ungen aufzudek-
ken, die vom Be-
sitzer der Bücher
zu seinem Buch-
zeichen hinüber-
spielen, erlasse
man mir . . . auch
Exlibris sollen
ohne Geistreiche-
lei für sich spre-
chen können.
Auch ein mehr
oder minder voll-
ständiges Ver-
zeichnis der bis
322