Theodor Volbehr-Magdeburg.
BRUNO KRAUSKOPF—BERLIN.
» BLUMEN-STILLEBEN i 1020.
testen Öffentlichkeit nicht nur materiell, sondern
auch seelisch zugänglich zu machen seien:
diese Forderung fand zur Zeit von Volbehrs
erstem Auftreten in der Fachwissenschaft doch
nur recht bedingte Zustimmung.
Als Leiter und Mehrer einer aus dürftigsten
Anfängen herausgewachsenen Provinzialsamm-
lung hatte Volbehr das Glück, sein Ideal des
Heimatmuseums an einem konkreten Beispiel
verwirklichen zu dürfen. Die Schwierigkeiten
und Widerstände reizten nur seine Schaffens-
lust. Sie waren nicht gering. Handelte es sich doch
um eine Stadt, die zwar auf eine bedeutende ge-
schichtliche Vergangenheit zurückblicken kann,
die aber infolge der Katastrophe von 1631 an
eigentlichem Kunstgut früherer Jahrhunderte
nichts weniger als reich zu nennen ist. Volbehr
aber ging mutig bei seiner Museumsgründung
gerade von diesem Wenigen aus, das er
in einer monumental gestalteten „Magdeburger
Halle", dem Kern- und Herzstück der ganzen
Anlage, zusammenstellte, um die er dann alles
übrige, ergänzend und unterstreichend, gleich
konzentrischen Ringen gruppierte: die Säle der
Gipsabgüsse, die Gemäldegalerie, die der Kultur
des Hauses gewidmeten Räume. So entstand
zwar weder ein nach rein ästhetischen Gesichts-
punkten angeordnetes, noch ein ortsgeschicht-
liches Museum, dafür aber ein Haus, das, wie
der Führer hervorhebt, „jedem Bewohner der
Stadt durch einen klaren übersichtlichen An-
schauungsunterricht das Verstehen der Kultur-
BRUNO KRAUSKOPF—BERLIN.
» BLUMEN-STILLEBEN i 1020.
testen Öffentlichkeit nicht nur materiell, sondern
auch seelisch zugänglich zu machen seien:
diese Forderung fand zur Zeit von Volbehrs
erstem Auftreten in der Fachwissenschaft doch
nur recht bedingte Zustimmung.
Als Leiter und Mehrer einer aus dürftigsten
Anfängen herausgewachsenen Provinzialsamm-
lung hatte Volbehr das Glück, sein Ideal des
Heimatmuseums an einem konkreten Beispiel
verwirklichen zu dürfen. Die Schwierigkeiten
und Widerstände reizten nur seine Schaffens-
lust. Sie waren nicht gering. Handelte es sich doch
um eine Stadt, die zwar auf eine bedeutende ge-
schichtliche Vergangenheit zurückblicken kann,
die aber infolge der Katastrophe von 1631 an
eigentlichem Kunstgut früherer Jahrhunderte
nichts weniger als reich zu nennen ist. Volbehr
aber ging mutig bei seiner Museumsgründung
gerade von diesem Wenigen aus, das er
in einer monumental gestalteten „Magdeburger
Halle", dem Kern- und Herzstück der ganzen
Anlage, zusammenstellte, um die er dann alles
übrige, ergänzend und unterstreichend, gleich
konzentrischen Ringen gruppierte: die Säle der
Gipsabgüsse, die Gemäldegalerie, die der Kultur
des Hauses gewidmeten Räume. So entstand
zwar weder ein nach rein ästhetischen Gesichts-
punkten angeordnetes, noch ein ortsgeschicht-
liches Museum, dafür aber ein Haus, das, wie
der Führer hervorhebt, „jedem Bewohner der
Stadt durch einen klaren übersichtlichen An-
schauungsunterricht das Verstehen der Kultur-