Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Dohme, Robert
Kunst und Künstler des Mittelalters und der Neuzeit: Biographien u. Charakteristiken (1,2): Kunst und Künstler Deutschlands und der Niederlande bis gegen die Mitte des achtzehnten Jahrhunderts — Berlin, 1878

DOI article:
Bergau, Rudolf: Veit Stoss: geboren in Nürnberg um 1450, gest. daselbst 1533
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.34542#0333

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Veit Stoss.
Geboren in Nürnberg um 1450; geft. dafelbft 1533.
Die Familie des Bildfchnitzers Veit Stofs ') — auch Fit oderFytStuos oder
Stuosz gefchrieben — ift eine alte Nürnberger. Wir können he dafelbd feit dem
Anfänge des fünfzehnten Jahrhunderts nachweifen. Im Jahre 1413 erhielt der
Gürtler Michel Stofs, im Jahre 1446 Heinz Stofs, im Jahre 1434 Katharina Stofsin,
im Jahre 1476 Fritz Stofs das Bürgerrecht der Stadt. Heinz war vielleicht der
Vater des Bildfchnitzers.
In welchem Jahre Veit Stofs geboren, ih nicht bekannt. Es mufs um
1430 gefchehen fein. Ueber feine Eltern, feine Jugend, feinen Lehrmeidcr,
die Zeit, da er Hehler wurde etc. wiffen wir gar nichts. Wir müffen aber an-
nchmen, dafs er in der Schule des Michel Wolgemut, des bedeutendhen
Hehlers von Nürnberg in der zweiten Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts, wel-
cher Maler und Kupferflecher war und auch die Ausführung ganzer Fltigelaltärc
mit ihren Schnitzereien übernahm, gebildet worden fei.
Dafs Stofs des "Reifsens, Kupferdechens und Malens verdändig gewed",
berichtet Neudörfer ausdrücklich. Der Kupferdich war damals eine neue Tech-
nik und regte als folche drebfame junge Leute zu Verfuchen an. Wir behtzen
eine Anzahl (jetzt fehr feltener) Kupferdiche — Bartfeh (VI, 66) kannte deren
nur 3, Brulliot fügt diefem Verzeichniffe noch 6 und Pafsavant deren noch ß
hinzu, fo dafs jetzt im Ganzen 12 bekannt Und — welche mit dem Monogramm
des Veit Stofs (ein aus geraden Linien zusammengefetztes Zeichen, nach Art
der Steinmetzzeichen, zwifchen den Buchdaben F und S) bezeichnet dnd und
welche diefem Meider allgemein zugefchrieben werden.
Es lind die folgenden:
Die Auferweckung des Lazarus (B. 1).
Der Leichnam Chridi (B. 2).
Die heilige Jungfrau mit dem Kinde (B. ß).
Die heilige Familie (P. 4;.
Die heilige Jungfrau, fitzend (P. 3).
Die heilige Jungfrau, dehend (P. 6).
Die Ehebrecherin (P. 7).
Die Enthauptung des heiligen Paulus (P. 8).
Das Martyrium der heiligen Katharina (P. p).
Die heilige Genoveva (P. 10).
Ein gothifches Capitell (P. 12).
Eine frazzenhafte Maske (P. 11).

1*
 
Annotationen