Peter Vischer und seine Söhne.
Der Vater: geb. zu Nürnberg um 1455; geft. dafelbft 1529.
Nürnberg war feit der ältehen Zeit berühmt wegen Bereitung und Bearbei-
tung der Bronze, in alter Zeit Meiling genannt. Anfangs bereiteten, oder wie es
damals hiels »brannten«, die Melhnglchlager und Mefünglchmiede die Metall-
milchung, welche he verarbeiteten, felbh; fpäter bildete hch dafür ein eigenes
Handwerk, das der Meflingbrenner. Die Melhnglchlager Ichlugen das Metall
zu Platten und die Melhnglchmiede, auch Rothlchmiede oder Rothgiefser
genannt, verarbeiteten diele weiter. Dals die Nürnberger Rothlchmiede in
belonderem Anlehen Banden, beweih u. A. die Thatfache, dals der Meiher-
hnger Hans Rofenplüt, der Schnepperer, in feinem im Jahre 1447 gedichteten
Lobliede auf Nürnberg he, »der geleichen in aller weit nit lebt« belonders lobend
hervorhebt, »Und keinerley huck ih in zu fchwer«. Der Rath der Stadt war hets
bemüht diele Induhrie nach Möglichkeit zu Ichützen und der Stadt, um des
materiellen Vortheils willen, als Eigenthümlichkeit zu erhalten. Schon im Jahre
1381 verbot er die Ausfuhr des gebrannten Melhngs. Ohne feine belondere Er-
laubnis durfte kein Rothfchmied, Meiher, Gelelle oder Lehrjunge, lelbh wenn
er arbeitslos war, aus Nürnberg fortziehen, noch fein Handwerk außerhalb
der Stadt ausüben. Auch durften he bei keinem andern Gewerke, etwa den
Glocken-, Büchlen- oder Kannengielsern, arbeiten. — Jeder Rothfchmied muhte
vier Jahre lernen und wenighens vier Jahre als Gefelle gearbeitet haben, bevor
er, »laut der Ordnung«, lein Meifterhück machen und Meiher werden durfte.
Ihren Weltruhm erlangten die Nürnberger Melhng-Arbeiten durch Meiher