Beinhorn, Am Brink 3, Backhaus
abgerückten Lage auf der Hofparzelle abzule-
sen ist: Deutlicher unterstreicht jedoch der aus
Wacken und Ziegeln geschichtete Ofenanbau
die einstige Nutzung des Bauwerks als
Backhaus, das als kleiner Fachwerkbau mit höl-
zerner Giebelverschalung unter Satteldach der
typischen Erscheinung ländlicher Backhäuser
folgt. 1989 wurde der Nutzbau fachgerecht
saniert.
Zum Denkmalbestand der Ansiedlung gehört
weiterhin ein unmittelbar an der Bundesstraße
aufgehendes Wohnwirtschaftsgebäude (Ende
18.Jh.) am Ende der ovalen Wiese, dessen
Kammerfach man im späten 19.Jh. offensicht-
lich geringfügig verbreiterte (Am Brink 5). Das
einstige Sturzhoiz des Vorschauertores über-
fängt heute die Ständer der offenen Garage.
Eine kleine Rarität unter den Denkmalen des
Landkreises repräsentiert schließlich ein
schlichter, schlanker Monolith, dessen Standort
an der alten Poststraße von Hannover nach
Celle (nahe der Neuen Post- und heutigen
Bundesstraße B 3 westlich von Beinhorn) die
einstige Grenze zwischen den Ämtern Burg-
wedel und Burgdorf markiert. Laut Inschrift
wurde die Entfernung von Hannover damals mit
1709 Ruthen und fünfzehn Fuß bemessen
(„1709 R:15F“).
BURGDORF/DACHTMISSEN
Geschichten ranken um Dachtmissen, das
1274 erstmals erwähnte Dorf in der
Aueniederung östlich von Burgdorf, dessen
Ursprünge bis in die sächsische Zeit zurückzu-
verfolgen sein sollen. Einst sicherte die Burg der
Herren von Escherde den Siedlungsplatz, erst
die Kleine Hildesheimer Stiftsfehde bezeichnete
1519 ihr Ende. Mit ihr wurde auch das Kloster
„Dagemissen“ zerstört, das dem Dorf seinen
Namen gab (1300: „veste, capella und villa
dagemisse“). Im Dreißigjährigen Krieg erlitt der
1433 an die lüneburgischen Herzöge überge-
gangene Ort erneut starke Zerstörungen; so
wurde er 1649 an alter Stelle neu errichtet und
schließlich 1781 als herrschaftliches Vorwerk
mit zwölf Feuerstellen bezeichnet - eine stra-
ßendorfartige Ansiedlung unmittelbar entlang
des Auelaufes, ganz ähnlich, wie sie noch heute
besteht.
Nur weniges erinnert allerdings noch an den
historischen Wiederaufbau, auch der zurückge-
legene Zweiständerbau Salzstraße 8 datiert
deutlich später. So weisen ihn die bündige
Abzimmerung und das Fehlen jeglicher Holz-
ausfachungen als Bauwerk des späteren 18.Jh.
aus (um 1770/80).
BURGDORF/EHLERSHAUSEN
Eine noch jüngere Geschichte vermag
Ehlershausen vorzuweisen, eine ausgespro-
chen modern anmutende Wohnsiedlung unter
Kiefern und Eichen westlich von Eisenbahn-
trasse und der Bundesstraße B 3. Sie begann
erst im Jahr 1804/05, nachdem die Neue
Poststraße von Hannover nach Celle (die heuti-
ge Bundesstraße B 3) ab 1779 angelegt und
Dachtmissen, Königl. Preuss. Landes-Aufnahme 1896, Ausschnitt (Landesvermessung und Geobasisinformation
Niedersachsen)
156
abgerückten Lage auf der Hofparzelle abzule-
sen ist: Deutlicher unterstreicht jedoch der aus
Wacken und Ziegeln geschichtete Ofenanbau
die einstige Nutzung des Bauwerks als
Backhaus, das als kleiner Fachwerkbau mit höl-
zerner Giebelverschalung unter Satteldach der
typischen Erscheinung ländlicher Backhäuser
folgt. 1989 wurde der Nutzbau fachgerecht
saniert.
Zum Denkmalbestand der Ansiedlung gehört
weiterhin ein unmittelbar an der Bundesstraße
aufgehendes Wohnwirtschaftsgebäude (Ende
18.Jh.) am Ende der ovalen Wiese, dessen
Kammerfach man im späten 19.Jh. offensicht-
lich geringfügig verbreiterte (Am Brink 5). Das
einstige Sturzhoiz des Vorschauertores über-
fängt heute die Ständer der offenen Garage.
Eine kleine Rarität unter den Denkmalen des
Landkreises repräsentiert schließlich ein
schlichter, schlanker Monolith, dessen Standort
an der alten Poststraße von Hannover nach
Celle (nahe der Neuen Post- und heutigen
Bundesstraße B 3 westlich von Beinhorn) die
einstige Grenze zwischen den Ämtern Burg-
wedel und Burgdorf markiert. Laut Inschrift
wurde die Entfernung von Hannover damals mit
1709 Ruthen und fünfzehn Fuß bemessen
(„1709 R:15F“).
BURGDORF/DACHTMISSEN
Geschichten ranken um Dachtmissen, das
1274 erstmals erwähnte Dorf in der
Aueniederung östlich von Burgdorf, dessen
Ursprünge bis in die sächsische Zeit zurückzu-
verfolgen sein sollen. Einst sicherte die Burg der
Herren von Escherde den Siedlungsplatz, erst
die Kleine Hildesheimer Stiftsfehde bezeichnete
1519 ihr Ende. Mit ihr wurde auch das Kloster
„Dagemissen“ zerstört, das dem Dorf seinen
Namen gab (1300: „veste, capella und villa
dagemisse“). Im Dreißigjährigen Krieg erlitt der
1433 an die lüneburgischen Herzöge überge-
gangene Ort erneut starke Zerstörungen; so
wurde er 1649 an alter Stelle neu errichtet und
schließlich 1781 als herrschaftliches Vorwerk
mit zwölf Feuerstellen bezeichnet - eine stra-
ßendorfartige Ansiedlung unmittelbar entlang
des Auelaufes, ganz ähnlich, wie sie noch heute
besteht.
Nur weniges erinnert allerdings noch an den
historischen Wiederaufbau, auch der zurückge-
legene Zweiständerbau Salzstraße 8 datiert
deutlich später. So weisen ihn die bündige
Abzimmerung und das Fehlen jeglicher Holz-
ausfachungen als Bauwerk des späteren 18.Jh.
aus (um 1770/80).
BURGDORF/EHLERSHAUSEN
Eine noch jüngere Geschichte vermag
Ehlershausen vorzuweisen, eine ausgespro-
chen modern anmutende Wohnsiedlung unter
Kiefern und Eichen westlich von Eisenbahn-
trasse und der Bundesstraße B 3. Sie begann
erst im Jahr 1804/05, nachdem die Neue
Poststraße von Hannover nach Celle (die heuti-
ge Bundesstraße B 3) ab 1779 angelegt und
Dachtmissen, Königl. Preuss. Landes-Aufnahme 1896, Ausschnitt (Landesvermessung und Geobasisinformation
Niedersachsen)
156