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Krumm, Carolin [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 13,2): Region Hannover: nördlicher und östlicher Teil; mit den Städten Burgdorf, Garbsen, Langenhagen, Lehrte, Neustadt a. Rbge., Sehnde, Wunstorf und den Gemeinden Burgwedel, Isernhagen, Uetze und Wedemark — Hameln, 2005

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https://doi.org/10.11588/diglit.44258#0169
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Dachverschindelung, sondern sicherte auch
den Bock und überholte die Mühlentechnik.


BURGDORF/WEFERLINGSEN

Viel Historisches hat das bäuerliche Dorf
Weferlingsen, um 1280 als „Welingehusen“
erwähnt, nördlich von Burgdorf nicht vorzuwei-
sen, obwohl es sich seit seiner Kartierung Ende
des 18.Jh. nur unwesentlich in nördlicher und
südlicher Richtung vergrößerte; um 1750 zählte
man drei Vollhöfner, sechs Halbhöfner und
einen Halbkötner.
Das Zweiständerhallenhaus („1719“) Obers-
hagener Straße 11 lag ursprünglich parallel zur
östlichen der drei im Süden einmündenden
Ortszuwegungen, von denen nur eine erhalten
blieb. Noch heute begrüßt der durch eine mar-
kante Fußbandreihung im Giebel herausste-
chende Wohnteil den von Süden her Nahenden
und unterstreicht die Bedeutung des renovie-
rungsbedürftigen Gebäudes als ortsbildprägen-
den Bestandteil der Dorfsilhouette.
An der zwickelförmigen Kreuzung der aufgege-
benen Ortserschließungen erhebt sich seit ca.
1920 ein Ehrenmal, ein pylonoider Pfeiler zur
Erinnerung an die im Ersten Weltkrieg Gefalle-
nen (Obershagener Str.).

GEMEINDE BURGWEDEL
GROßBURGWEDEL

Die schriftlich fixierte Geschichte des nordöst-
lich Isernhagens und im Norden Hannovers
gelegenen Großburgwedel beginnt mit einem
päpstlichen Schutzprivileg des Jahres 1179,
das in “Burchwide” einen Bauernhof mit Äckern
und Wiesen als Besitz des Braunschweiger
Aegidienklosters erwähnt. Dabei lässt die

Sorgensen, Sorgenser Mühle


Vorsilbe “Burch” einen Burgsitz vor Ort vermu-
ten, der bislang allerdings weder archäologisch
noch familiengenealogisch nachzuweisen ist.
Erst 1318 wurde Burgwedel als welfischer
Besitz bestätigt, damals gesamtheitlich be-
zeichnet als “dhe Grapscop unde dhat god
ouer mor” (die Grafschaft und das Gut
[Großburgwedel?] über dem Moor), während
eine Urkunde 1324 namentlich die Grafschaft
über dem Moor und ein Dorf Großburgwedel
(“dorp to groten borchwede”) benennt. Wel-
ches Moor der Grafschaft ihren Namen gab ist
ungewiss, allein zwei große Moore - das Große
und das Altwarmbücher (Oldhorster) Moor -
umschreiben die nähere Umgebung. Vermut-
lich war Großburgwedel damals nicht unmittel-
bar Teil der Grafschaft, da die separate Nen-
nung eine Sonderstellung nahe legt; tatsächlich
wurde das Gut späterhin als Sondergut be-
nannt.
Deutlich werden die Zusammenhänge erst in
einer welfischen Verpfändungsurkunde 1371,
die den Übergang namentlich von Grafschaft
und Schloss Burgwedel an u.a. die Herren von

Großburgwedel, Kurhannoversche Landesaufnahme, aufgen. 1780, Ausschnitt (Landesvermessung und Geoba¬

sisinformation Niedersachsen)

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