ren Stände sich bis in die Meineworth und ins
Mitteldorf hineinzogen. Noch 1883 plädierte der
Gemeinde-Ausschuss für den Erhalt des Ei-
chenbestandes auf dem Marktareal, das sich
heute noch unüberbaut, aber als Platzbereich
gepflastert präsentiert. Seit 1913 markiert ein
an die Befreiungskriege 1813 erinnernder Find-
ling das westliche Ende des Marktes.
Zu den ältesten Bauten am einstigen Markt
bzw. an der den Markt begrenzenden Straße
Am Markt gehört das durch gereihte
Fußbänder im zweifach vorspringenden Giebel
charakterisierte Fachwerkgebäude Nr. 7, das
nach diesem auffälligen Detail und dem
geschossig abgezimmerten Kammerfach in die
2. Hälfte des 17.Jh. datiert; ältere Fotografien
belegen indes die einst aufgemalte Ziffer
„1650”. Als ein seltenes Detail ist der auf win-
kelförmigem Grundriss wohl in der 1. Hälfte des
18.Jh. vergrößerte Wohnteil hervorzuheben, ein
Umbau, der sich möglicherweise mit der Über-
nahme dieser Kötnerstelle durch den Krüger
Ahrbeck 1740 verbindet. Er nutzte das
Gebäude als Gastwirtschaft, eine Funktion, die
es bis zum heutigen Tag behielt.
Der siebenachsige Massivbau Nr. 5 folgt mit
seiner traufseitigen Stellung zur Straße dem
gängigen Bautypus historistischer Wohn- und
Geschäftshäuser, deren Traufen um die Jahr-
hundertwende fast immer Zwerchhäuser
akzentuieren. Der Bauzeit („1907”) gemäß wur-
den hier Ziegelflächen und -ziersetzungen,
Putzflächen und Zierfachwerk miteinander
kombiniert, wobei die Formziegel der Fenster-
brüstungen und des Floralfrieses über dem
Erdgeschoss als besonders aufwendig gearbei-
tet hervorzuheben sind.
Dammstraße und Meineworthvorstadt
Die historische Ansicht der von der Straße Am
Markt in nordwestlicher Richtung abschwen-
kenden Dammstraße ist heute noch aufgrund
einiger alter anliegender Wohnwirtschaftsge-
bäude zu erahnen, die das Großfeuer 1724
unbeschadet überstanden. Es ist dem weiten,
unüberbauten Kirchfriedhof zu verdanken, dass
der Brand damals nicht nach Westen über-
sprang und daher die Dammstraße und die
angrenzende Meineworthvorstadt vorerst ver-
schonte.
So konnte das Zweiständerhallenhaus Nr. 11
bis heute seine ins 17.Jh. zurückdatierenden
Konstruktionen bewahren, die eng gesetzte
Ständerstellung mit paarweise angeordneten
Kopfwinkelhölzern ebenso wie den über einge-
hälste Kragbalken vorspringenden Scheinge-
schossgiebel mit seinen hölzernen Brüstungs-
brettern und sog. hoch liegender Giebelschwel-
le; die Bauinschrift am Torsturz datiert das
Hallenhaus in das Jahr „1668”.
Das wohl älteste, datierte Wohnwirtschaftsge-
bäude des Landkreisgebietes repräsentiert das
Zweiständerhallenhaus Nr. 7, deutlich erkenn-
bar an der Art der Vorkragung des Giebelfeldes
(direkt über Stichbalken, sog. tief liegende Gie-
belschwelle), den lang gezogenen Tauband-
Großburgwedel, Am Markt 7, Wohnwirtschaftsgebäude aus der 2. Hälfte 17.Jh.
Großburgwedel, In der Meineworth, straßenraumbegrenzende Bebauung, Blick von Osten
173
Mitteldorf hineinzogen. Noch 1883 plädierte der
Gemeinde-Ausschuss für den Erhalt des Ei-
chenbestandes auf dem Marktareal, das sich
heute noch unüberbaut, aber als Platzbereich
gepflastert präsentiert. Seit 1913 markiert ein
an die Befreiungskriege 1813 erinnernder Find-
ling das westliche Ende des Marktes.
Zu den ältesten Bauten am einstigen Markt
bzw. an der den Markt begrenzenden Straße
Am Markt gehört das durch gereihte
Fußbänder im zweifach vorspringenden Giebel
charakterisierte Fachwerkgebäude Nr. 7, das
nach diesem auffälligen Detail und dem
geschossig abgezimmerten Kammerfach in die
2. Hälfte des 17.Jh. datiert; ältere Fotografien
belegen indes die einst aufgemalte Ziffer
„1650”. Als ein seltenes Detail ist der auf win-
kelförmigem Grundriss wohl in der 1. Hälfte des
18.Jh. vergrößerte Wohnteil hervorzuheben, ein
Umbau, der sich möglicherweise mit der Über-
nahme dieser Kötnerstelle durch den Krüger
Ahrbeck 1740 verbindet. Er nutzte das
Gebäude als Gastwirtschaft, eine Funktion, die
es bis zum heutigen Tag behielt.
Der siebenachsige Massivbau Nr. 5 folgt mit
seiner traufseitigen Stellung zur Straße dem
gängigen Bautypus historistischer Wohn- und
Geschäftshäuser, deren Traufen um die Jahr-
hundertwende fast immer Zwerchhäuser
akzentuieren. Der Bauzeit („1907”) gemäß wur-
den hier Ziegelflächen und -ziersetzungen,
Putzflächen und Zierfachwerk miteinander
kombiniert, wobei die Formziegel der Fenster-
brüstungen und des Floralfrieses über dem
Erdgeschoss als besonders aufwendig gearbei-
tet hervorzuheben sind.
Dammstraße und Meineworthvorstadt
Die historische Ansicht der von der Straße Am
Markt in nordwestlicher Richtung abschwen-
kenden Dammstraße ist heute noch aufgrund
einiger alter anliegender Wohnwirtschaftsge-
bäude zu erahnen, die das Großfeuer 1724
unbeschadet überstanden. Es ist dem weiten,
unüberbauten Kirchfriedhof zu verdanken, dass
der Brand damals nicht nach Westen über-
sprang und daher die Dammstraße und die
angrenzende Meineworthvorstadt vorerst ver-
schonte.
So konnte das Zweiständerhallenhaus Nr. 11
bis heute seine ins 17.Jh. zurückdatierenden
Konstruktionen bewahren, die eng gesetzte
Ständerstellung mit paarweise angeordneten
Kopfwinkelhölzern ebenso wie den über einge-
hälste Kragbalken vorspringenden Scheinge-
schossgiebel mit seinen hölzernen Brüstungs-
brettern und sog. hoch liegender Giebelschwel-
le; die Bauinschrift am Torsturz datiert das
Hallenhaus in das Jahr „1668”.
Das wohl älteste, datierte Wohnwirtschaftsge-
bäude des Landkreisgebietes repräsentiert das
Zweiständerhallenhaus Nr. 7, deutlich erkenn-
bar an der Art der Vorkragung des Giebelfeldes
(direkt über Stichbalken, sog. tief liegende Gie-
belschwelle), den lang gezogenen Tauband-
Großburgwedel, Am Markt 7, Wohnwirtschaftsgebäude aus der 2. Hälfte 17.Jh.
Großburgwedel, In der Meineworth, straßenraumbegrenzende Bebauung, Blick von Osten
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