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Krumm, Carolin [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 13,2): Region Hannover: nördlicher und östlicher Teil; mit den Städten Burgdorf, Garbsen, Langenhagen, Lehrte, Neustadt a. Rbge., Sehnde, Wunstorf und den Gemeinden Burgwedel, Isernhagen, Uetze und Wedemark — Hameln, 2005

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https://doi.org/10.11588/diglit.44258#0209
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legt; vermutlich wurde das auf der hinteren
Parzellenhälfte errichtete Gebäude als Speicher
genutzt.
Wohnwirtschaftsgebäude des frühen 19.Jh.
belegen indes zwei annähernd zeitgleich errich-
tete Vierständerbauten, das Haupthaus Schüt-
zenstraße 6/6A („1820”) und der kleine
Altenteiler der Hofstelle Schwarzer Damm 7
(„1829”): Beide zeigen eine bündige Abzim-
merung des holzverschalten bzw. Holz ausge-
fachten Wirtschaftsgiebels, ein bogig ausge-
schnittenes Sturzholz des Dielentores und hohe
Fußstreben, die die Torständer oder aber Säu-
len im Giebeltrapez versteifen. Das Wohnwirt-
schaftsgebäude Schützenstraße 6/6A wurde
um 1900 um einen massiven Stalltrakt erwei-
tert, den man in regionaltypischer Weise dem
Wohnteil angliederte.

Um 1840/50 wird wohl der kleine frei stehende
Fachwerkstall der Hofstelle Schützenstraße 5B
entstanden sein, dessen Nutzung sich in der
engen Folge der hölzernen Türen zu erkennen
gibt.

Osterwald-Oberende, Hauptstraße 234/236, Kirche von 1736/46

Osterwald-Oberende, Kirche, Längsschnitt und Grundriss (Plansammlung des Niedersächsischen Landesamtes


Eine spätere Bauzeit deutet hingegen das
homogene Gefüge des Vierständerhauses
Leistlinger Straße 7A an (um 1860).
Folgt man der Schützenstraße nach Nordosten,
so führt der Weg zu einer ehemals abseits gele-
genen Gehöftansammlung, die in der Kurhan-
noverschen Landesaufnahme in deutlichem
Abstand zu den Dorfbereichen Meyenfeld und
Leistlingen eingetragen war; heute vermittelt
eine moderne Wohnbebauung zu den Gehöf-
ten: Hier wird um 1800 das als Zweiständerbau
ohne Giebelvorsprung abgezimmerte Wohn-
wirtschaftsgebäude Im Bleeke 47 entstanden
sein, das nach seiner abgerückten Lage mögli-
cherweise als Altenteiler zu interpretieren ist.
Wenige Meter weiter östlich schließt sich die
Hofstelle Nr. 43 an, deren eingeschossiges
Wohnhaus als typischer Ziegelbau des frühen
20.Jh. anzusprechen ist. Schließlich kennzeich-
nen den einstigen Leistlinger Ortsbereich süd-
lich der ovalen Wiesenfläche zwei bescheidene
Gemeinde- bzw. dörfliche Bauten: Zum einen
handelt es sich um den adlerbekrönten Feld-
steinpfeiler als Ehrenmal für die Toten des
Ersten Weltkrieges (Leistlinger Straße), zum
anderen um die Dorfschule, 1877 als einge-
schossiger Ziegelbau mit Satteldach konzipiert
(Nr. 24).
GARBSEN/OSTERWALD-OBERENDE
Bereits bei der Durchfahrt gibt sich das lang
gestreckte Straßendorf Osterwald als ein typi-
sches Hagenhufendorf zu erkennen, für das
schmale, eng aneinandergereihte und durch
Hecken bzw. Hagen abgegrenzte Hofparzellen
(sog. Hufen) charakteristisch sind. Der zeitliche
Ursprung der 1257 urkundlich erwähnten Ro-
dungssiedlung ist vermutlich um 1150 anzuset-
zen, als erste Siedler eine ca. zehn Kilometer
schmale Siedlungsschneise in dem moorigen
Terrain südlich des Lauenwaldes anlegten, die
noch heute der Osterwalder Entwässerungs¬

tür Denkmalpflege)

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