Arpke, Kurhannoversche Landesaufnahme, aufgen. 1781, Ausschnitt (Landesvermessung und Geobasisinfor-
mation Niedersachsen)
einst bis in die Peiner Region erstreckte; neben
geringen Restbeständen südwestlich der
Ortslage zeugt heute vor allem der südlich
anstehende Hämeier Wald von der einstigen
Waldfläche der Region, die im Arpker Umland
zudem lehmig-sandige und damit für den
Ackerbau begünstigte Böden bereithielt. Auf
diesen Feldern im Osten und Süden des Dorfes
stießen in der Schlacht von Sievershausen
1553 die Truppen des Kurfürsten von Sachsen
und die des Herzogs von Brandenburg-
Kulmbach erbarmungslos aufeinander, ein
Schreckensereignis, das im Gemarkungs-
namen „Heldenkuhle” (s. Kurhannoversche
Landesaufnahme 1781) unweit des Arpker
Scheunenviertels „Lahe” seinen direkten
Niederschlag fand.
Gewunden geführte Straßenzüge zeigen
zusammen mit einem großen Teich das histori-
sche Dorf Arpke an, das in fast unveränderter
Struktur bereits die Kurhannoversche Landes-
aufnahme erfasste; damals zählte „Arpcke” 48
Feuerstellen und stieß im Osten an die
Poststraße von Hannover nach Peine (teilweise
erhalten im Verlauf der Schmiedestraße). Kaum
etwas datiert unter den Denkmalen jedoch in
die Zeit der Poststraße zurück - selbst die
Kirche ist ein Werk des 19.Jh.
Kirche Zum heiligen Kreuz
Streitigkeiten entbrannten um den Neubau der
Kirche (An der Kirche), die nach Entscheid des
Kirchenvorstandes zwar nach Plänen C. W.
Hases, doch erst nach deren Begutachtung
durch F. A. L. Hellner entstehen sollte. Unge-
achtet dieser Randbedingung entwickelte Hase
eine durch Ecktürmchen am Westturm, Zwerch-
giebel und Strebepfeiler neugotisch interpretier-
te Kirche mit breitem Zwerchhaus und Dreiap-
sidenchor (1857-59). Neugotisch präsentiert
sich heute jedoch kaum noch etwas, nachdem
etliches 1962 einer rigorosen Modernisierung
zum Opfer fiel: Damals wurden nicht nur Dach
und Holzwerk entfernt, sondern auch die
Ecktürmchen und Zwerchgiebel abgeschlagen,
die Spitzbogenfenster zu hohen Fensterbahnen
vergrößert und schließlich ein neues Dach auf-
gesetzt, dessen weit vorkragende Traufen die
Fensterbahnen heute stark verschaffen. Auch
das obere Turmgeschoss wurde in einfacher
Form neu gemauert, Orgel, Kanzel und Gestühl
durch Neuanfertigungen ersetzt.
Ein nur wenige Schritte von der Kirche entfern-
ter großer Teich in der Ortsmitte, ein kleiner
Eichenhain und umschließende Gassen tragen
heute den idyllischen Wert Arpkes; offensicht-
lich die einzigen, ungestört auf uns gekomme-
nen, historischen Details. Überall haben in
Arpke Modernisierungen Eingang gefunden
und Althergekommenes unwiederbringlich zer-
stört. Nur wenige Bauten besitzen heute
Denkmalqualitäten, zumeist Wohnwirtschafts-
gebäude des 19.Jh., da sich die Scheunen aus
feuerpolizeilichen Maßnahmen abseits des
Dorfes, in den Scheunenvierteln Glimbusch und
Lahe befanden: So dekorieren trotz einiger
massiver Teilerneuerungen noch heute K-
Streben und in Reihe gesetzte Kopfbänder den
Arpke, An der Kirche, Kirche zum Heiligen Kreuz, erb. 1857-59, Entwurf C. W. Hase, Blick von Südosten
300
mation Niedersachsen)
einst bis in die Peiner Region erstreckte; neben
geringen Restbeständen südwestlich der
Ortslage zeugt heute vor allem der südlich
anstehende Hämeier Wald von der einstigen
Waldfläche der Region, die im Arpker Umland
zudem lehmig-sandige und damit für den
Ackerbau begünstigte Böden bereithielt. Auf
diesen Feldern im Osten und Süden des Dorfes
stießen in der Schlacht von Sievershausen
1553 die Truppen des Kurfürsten von Sachsen
und die des Herzogs von Brandenburg-
Kulmbach erbarmungslos aufeinander, ein
Schreckensereignis, das im Gemarkungs-
namen „Heldenkuhle” (s. Kurhannoversche
Landesaufnahme 1781) unweit des Arpker
Scheunenviertels „Lahe” seinen direkten
Niederschlag fand.
Gewunden geführte Straßenzüge zeigen
zusammen mit einem großen Teich das histori-
sche Dorf Arpke an, das in fast unveränderter
Struktur bereits die Kurhannoversche Landes-
aufnahme erfasste; damals zählte „Arpcke” 48
Feuerstellen und stieß im Osten an die
Poststraße von Hannover nach Peine (teilweise
erhalten im Verlauf der Schmiedestraße). Kaum
etwas datiert unter den Denkmalen jedoch in
die Zeit der Poststraße zurück - selbst die
Kirche ist ein Werk des 19.Jh.
Kirche Zum heiligen Kreuz
Streitigkeiten entbrannten um den Neubau der
Kirche (An der Kirche), die nach Entscheid des
Kirchenvorstandes zwar nach Plänen C. W.
Hases, doch erst nach deren Begutachtung
durch F. A. L. Hellner entstehen sollte. Unge-
achtet dieser Randbedingung entwickelte Hase
eine durch Ecktürmchen am Westturm, Zwerch-
giebel und Strebepfeiler neugotisch interpretier-
te Kirche mit breitem Zwerchhaus und Dreiap-
sidenchor (1857-59). Neugotisch präsentiert
sich heute jedoch kaum noch etwas, nachdem
etliches 1962 einer rigorosen Modernisierung
zum Opfer fiel: Damals wurden nicht nur Dach
und Holzwerk entfernt, sondern auch die
Ecktürmchen und Zwerchgiebel abgeschlagen,
die Spitzbogenfenster zu hohen Fensterbahnen
vergrößert und schließlich ein neues Dach auf-
gesetzt, dessen weit vorkragende Traufen die
Fensterbahnen heute stark verschaffen. Auch
das obere Turmgeschoss wurde in einfacher
Form neu gemauert, Orgel, Kanzel und Gestühl
durch Neuanfertigungen ersetzt.
Ein nur wenige Schritte von der Kirche entfern-
ter großer Teich in der Ortsmitte, ein kleiner
Eichenhain und umschließende Gassen tragen
heute den idyllischen Wert Arpkes; offensicht-
lich die einzigen, ungestört auf uns gekomme-
nen, historischen Details. Überall haben in
Arpke Modernisierungen Eingang gefunden
und Althergekommenes unwiederbringlich zer-
stört. Nur wenige Bauten besitzen heute
Denkmalqualitäten, zumeist Wohnwirtschafts-
gebäude des 19.Jh., da sich die Scheunen aus
feuerpolizeilichen Maßnahmen abseits des
Dorfes, in den Scheunenvierteln Glimbusch und
Lahe befanden: So dekorieren trotz einiger
massiver Teilerneuerungen noch heute K-
Streben und in Reihe gesetzte Kopfbänder den
Arpke, An der Kirche, Kirche zum Heiligen Kreuz, erb. 1857-59, Entwurf C. W. Hase, Blick von Südosten
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