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Krumm, Carolin [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 13,2): Region Hannover: nördlicher und östlicher Teil; mit den Städten Burgdorf, Garbsen, Langenhagen, Lehrte, Neustadt a. Rbge., Sehnde, Wunstorf und den Gemeinden Burgwedel, Isernhagen, Uetze und Wedemark — Hameln, 2005

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.44258#0305
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Arpke, Alte Dorfstraße 12, Wohnwirtschaftsgebäude, „1869"


Hallenhaus ist der bauliche Kern einer in Arpke
in seltener Weise ungestörten Hofstelle, auf der
neben einer wohl annähernd zeitgleichen
Längsdurchfahrtsscheune und einem ver-
mittelnden Stalltrakt mit Fachwerkdrempel auch
die abschrankenden Zierpforten („1843”) und
die Hofpflasterung erhalten blieben.
Authentisch präsentiert sich auch das bündig
abgezimmerte Vierständerhallenhaus Teich-
straße 7 am nördlichen Ende der Schmiede-
straße („1844”). 1883 wurde am nördlichen
Abschnitt der alten Dorfstraße ein zweites
Gotteshaus errichtet - die damals noch völlig
frei stehende Kirche der „Separierten” oder
Freikirchler (Hauptstr. 34). Im Stil der Zeit führte
man sie ebenfalls in Ziegelbauweise und in neu-
gotischen Formen aus, abzulesen an schlanken
Lanzettfenstern und Maßwerkgliederungen,
aus Kostengründen musste man auf einen
Kirchturm verzichten. Während der Außenbau
weitgehend unberührt überkommen ist, bringt
das Innere des von einer Holztonne über-
spannten kleinen Saalbaues mit Fünfseitchor
lediglich die hölzerne Orgelempore und Teile
des neugotischen Orgelprospektes aus der
Erbauungszeit.


Im Südwesten Arpkes erhebt sich an der
Haimarstiege bzw. unmittelbar am Rand des
Staatsforstes Peine ein schlanker, unregelmä-
ßig geformter Stein, beschriftet mit den
Buchstaben „M” und „P” (angewittert). Er ge-
hört zu einer Reihe von Grenzsteinen, die -
1771 gesetzt - die Grenzlinie zwischen dem
Hochstift Hildesheim (Amt PfeineJ) und dem
Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg (Amt
Mfeinersen]) markierten. Ein zweiter Stein dieser
Reihe befindet sich auf Sievershausener
Ortsgebiet (vgl. Lehrte-Sievershausen, Hämeier
Wald).

LEHRTE/GROß KOLSHORN

Groß Kolshorn, östlich des Altwarmbüchener
Moores am Rande eines größeren Waldgebie-
tes gelegen, erfreut sich als ausgesprochen
kleine Ansiedlung noch heute einer ungestörten
Beschaulichkeit, zumal die Bundesstraßen B
443 und B 188 als auch die Autobahnen A 2
und A 37 das Gebiet großräumig umfahren; nur
von Röddensen im Osten oder Ahlten im Süden
führt eine schmale Straße zu dem Ort, der einst
mit den heutigen Burgwedeler und Burgdorfer
Ortsteilen Wettmar, Thönse, Engensen, Otze,
Weferlingsen, Beinhorn, Heeßel und Ramlingen
die Freiengerichtsbarkeit der Grafschaft „Über
dem Moor” genoss.
In dem vom benachbarten Klein Kolshorn durch
den Zusatz „Groß” abgesetzten, aber dennoch
übersichtlichen Dorf besitzen neben einer
Scheune und einem Ehrenmal nur noch zwei
Wohnwirtschaftsgebäude Denkmalqualitäten:
Schlanke, den Wirtschaftsgiebel überziehende
K-Streben (teilweise ergänzt) weisen das
Vierständerhallenhaus Bürgermeister-Fuge-
Straße 1 als ein regionaltypisches Hallenhaus
des späten 18.Jh. aus („1780”). Das bündig
abgezimmerte Hallenhaus Nr. 9 von „1798”
präsentiert sich mit seinen Fußbändern als allei-

Arpke, Hauptstraße 34, Kirche, 1883

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