tet. Das unmittelbar daneben aufgehende zeit-
typische Grotten-Ehrenmal mit Findlingsaufsatz
erinnert an die Toten des Ersten Weltkrieges
(1914-1918).
Dem Steinweg gegen Norden folgend, eröffnet
ein bronzenes Säulenmal mit Büstenaufsatz
(vor 1905) die ehemals weiten, heute weitge-
hend von Reitplätzen überprägten Flächen des
Bordenauer Gutshausparks: Das ursprünglich
auf einem mit Kanonenkugeln umstellten
Grottensockel ruhende Gedenkmai erinnert an
den gebürtigen Bordenauer General G.J.D. von
Scharnhorst; heute ersetzt ein moderner
Flachsockel die historische Situation.
Rittergut und Wohnsitz des Generals G.J.D.
von Scharnhorst
Das nur wenige Meter hinter dem Säulenmai
aufgehende, 1798 umgebaute und sieben
Fensterachsen in der Länge messende Herren-
haus in Fachwerkbauweise Am Kampe 23 gilt
als Geburts- und späteres Wohnhaus des
Generals. Ursprünglich eingeschossig unter
Mansarddach erhielt es erst im 19.Jh. seine
heutige ungewöhnliche Gestalt, als man das
unterste Dachgeschoss zu einem zweiten
Wohngeschoss umgestaltete, so dass sich
seine Schauseite heute in Form eines
Giebelmansarddaches präsentiert. Ihm steht
zur linken Seite eine massive Scheune unter
Vollwalm gegenüber, die nach Form und Ge-
staltung (Eckquaderung, Zierbänder) wohl
ebenfalls in das 18.Jh. datiert.
Bordenau, Ehrenmal des Generals G.J.D. von Schamhorst, um 1930 (Bildarchiv des Nieders. Landesamtes für
Denkmalpflege)
Bordenau, Am Kampe 23, Allee und Herrenhaus
Von der Konzeption des Gutsparks der Scharn-
horst-Zeit blieb nach der modernen Anlage
mehrerer Reitplätze kaum etwas erhalten.
Einziges Relikt repräsentiert heute das Familien-
Erbbegräbnis am Ende des einst lang gezoge-
nen Parkbereiches, ein mit gut zwanzig Grä-
bern belegter, sanft ansteigender Hügel inmit-
ten eines beeindruckenden Eichenkranzes.
Vollkommen andersartig zeigt sich hingegen
der sog. Vorhof, den seit einiger Zeit die histori-
schem Formempfinden nachgestaltete Allee
aus Taxuskugeln schmückt. Ihr grenzt rechter
Hand ein kleiner Privatgarten an, seit Ende des
18.Jh. offensichtlich Standort einer massiven
Sonnenuhr Bordenauer Ortszeit; sie wird heute
von einem lang gezogenen Heckenkarree um-
zogen.
Die weithin modern überprägte Ortschaft
Bordenau weist mit Ausnahme des bauin-
schriftlich in das Jahr 1770 datierten, heute
gesamtheitlich zu Wohnzwecken ausgeschöpf-
ten Vierständerhallenhauses mit backsteiner-
nem Wohnteii der Jahrhundertwende Bäcker-
straße 20 nur noch wenig historisch bedeutsa-
me Bausubstanz auf; ihr ist in jedem Fall die
außerhalb des Ortskerns, nahe der Leine gele-
gene Ziegelei Ricklinger Straße 44 zuzuweisen,
die 1850 ihren Betrieb aufnahm und noch heute
einen der letzten niedersächsischen Zickzack-
öfen birgt. Seine geböscht angelegten Außen-
mauern sind über stichbogige Luken geöffnet,
die man während der Brennvorgänge proviso-
risch schloss. Das holzverschalte, aufgestän-
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