Büren, Am Kirchplatz 5, Fachwerkkapelle
Das durch den gebogen geführten Straßenzug
Am Kirchplatz umrissene, von zwei Vierstän-
derbauten (Nr.1: „1895”; Nr.3: um 1790) und
einer gegenüberliegenden Scheune des 19.Jh.
(zu Nr. 3) begleitete unmittelbare Kapellenum-
feld überliefert sehr anschaulich einen Eindruck
der dörflichen Mitte, die sich um Kirche und
Kirchhof entwickelte.
mittelalterlichen Hauptwege und des dicht
besiedelten Leinelaufes ca. zehn Kilometer
nördlich Neustadts entwickelte. Geographisch
betrachtet liegt der heute von der Kreisstraße K
307 durchquerte Ort in der Husum-Linsburger
Geest, einer hügeligen, sandigen Grund- und
Endmoränenlandschaft mit Hochmooren der
Hannoverschen Moorgeest.
In dem 1771 mit 21 Feuerstellen verzeichneten
Dorf wird schon 1438 eine Kirche genannt, von
der jedoch nichts erhalten blieb. Der heutige,
leicht erhöhte Saalbau der kleinen Fachwerk-
kapelle Am Kirchplatz 5 wurde 1861 als im
„vorigen Jahrhundert” (wohl 1769) erbaut
genannt, obwohl seine gleichmäßige Fach-
werkkonstruktion mit geschosshohen Schräg-
streben eher in das 19.Jh. verweist; gegen
Westen zeigt er eine moderne Verlängerung.
Obgleich dem Satteldach ein polygonaler, 1990
instandgesetzter Dachreiter aufsitzt, wurde seit-
lich der Kapelle und von dieser völlig losgelöst
ein hölzerner Glockenturm konstruiert, der zu-
sammen mit der kleinen Kapelle die ländliche
Dorfsilhouette Bürens bestimmt.
Im Innern der flach gewölbten Kapelle dominiert
ein streng klassizistischer, seit 1995 holzsichti-
ger Kanzelaltar den durch zweibahnige Fenster
belichteten kleinen Raum, für den nur zwei
schmale Priechenblöcke als weitere historische
Ausstattungsstücke aufzuführen sind.
Büren, Bürener Straße 10, Längsdurchfahrtsscheune
Eine imposante Hofanlage blieb südlich des
Straßenbogens mit dem Gehöft Nr. 7 erhalten,
das nach mehreren Grundstücksteilungen aller-
dings nur noch aus einem modernisierten Stall-
trakt und einem imposanten Wohnwirtschafts-
gebäude besteht, das sich wiederum aus ei-
nem flachen Wirtschaftstrakt (Ziegelblendfassa-
de: „1902”) und einem zweigeschossigen Wohn-
teil zusammensetzt. Der quer zum Fachwerk-
trakt und zur Firstlinie orientierte massive Wohn-
teil wurde in seltener Form durch eine erdge-
schossige Veranda mit aufwendigem Portal be-
lebt, über die man in einen weitläufigen Flur-
raum gelangte; ein von hier aus zugänglicher
Eckraum zeigt noch eine prächtige Decken-
ausmalung der Jahrhundertwende. Zu dem
über eine sandsteinerne Pforte („1889”) zu-
gänglichen Hof gehört einer der für Büren typi-
schen Löschteiche, der hier in lang gezogener
Form den weiten Gartenbereich des in der Lo-
kalforschung auch als Herrenhaus angespro-
chenen Gehöftes abschließt. Schließlich ist die-
ser Hofstelle auch der benachbarte, als Alten-
teiler errichtete Vierständerbau Nr. 8 („1788”)
mit anschließender Werkstatt („1889”) als auch
die zurückgelegene Scheune (um 1860; Am
Seutenborn 7) zuzuordnen, deren historische
Funktion nach der modernen Umnutzung zum
Wohnhaus aber kaum mehr abzulesen ist.
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