tierende Gebäude wurde jedoch zunächst
im 19. und schließlich im 20.Jh. stark verän-
dert.
Jenseits der Straßenkreuzung markiert der klei-
ne eingeschossige Ziegelbau Walsroder Straße
16 den östlichen Ortsausgang; seine Lage
abseits des Ortskerns erklärt sich aus seiner
Nutzung als Schmiede (sog. Frehrkingsche
Hufschmiede), von der zwangsläufig eine ge-
steigerte Brandgefahr ausging. Das 1889
errichtete Gebäude brannte schon 1901 bis auf
die Grundmauern nieder, wurde jedoch im glei-
chen Jahr wieder aufgebaut.
An der Walsroder Straße weisen von Süden
nach Norden weiterhin die Hofanlage Nr. 9 und
der Hochspeicher des Hofes Nr. 13 Denkmal-
qualitäten auf: Die den Zugang des Vollmeier-
hofes Nr. 9 flankierende Querdurchfahrtsscheu-
ne mit Ziegelausfachung und Giebelverbrette-
rung („1875”) umschreibt zusammen mit dem
zweigeschossigen Speicherbau („1858”) in der
Südwestecke des Hofes die imposante Größe
des historischen Meierhofes; möglicherweise
barg der stockwerkweise abgezimmerte Spei-
cherbau erdgeschossig ursprünglich einen
Backofen, wie er mehrfach für Helstorf nachge-
wiesen ist. Ein weiterer Speicher ist heute noch
auf der einstigen Hofstelle Walsroder Straße
13 zu sehen, den man dort in der seltenen Kon-
struktion der Ständerbauweise zweigeschossig
abzimmerte („1859”); an dieser Stelle erhebt er
sich jedoch erst nach seiner Translozierunq
1935.
Beeindruckende Hofanlagen mitsamt imposan-
ten Scheunenbauten (z.B. Ziegelscheune Nr.
la von „1911”) blieben auch im Umfeld
der Straße Alt Helstorf erhalten, die
die Ortschaft ausgehend von der Kirche in
nordöstlicher Richtung durchläuft; ein Teil der
heute nostalgisch anmutenden Bauten des
Ortskerns wurde jedoch als einfache Brink-
sitzerstellen eingerichtet, Höfe für zumeist spä-
ter zugezogene Bauern, die als unterste Klasse
in eher ärmlichen Verhältnissen lebten und ihre
Ackerflächen weit verstreut im Umland besa-
Helstorf, Schmiedestraße 1, Wohnwirtschaftsgebäude, „1819"
ßen:
Helstorf, Brückenstraße 19, Wohnwirtschaftsgebäude, vor 1800
Das unmittelbar hinter der Kirche aufgehende,
in Zweiständerbauweise errichtete Wohnwirt-
schaftsgebäude Nr. 1 („1810”) gehört hierzu,
während die am nördlichen Ortsausgang gele-
gene Hofstelle Nr. 5 den Rang eines Vollmeier-
hofes innehatte. Vor seinen Toren durchzieht ein
schmaler gepflasterter Weg einen hainartigen
Eichenbestand, hinter dem eine steinerne
Pforte („18 / 80”) zwischen zwei Ziegelbauten
(Quereinfahrtsscheune: „1875”; Remise: „1926”)
die weitläufige Hofstelle Nr. 5 eröffnet. Als
Sichtwert dominiert das zurückliegende Haupt-
haus unter Halbwalmdach, das den vorgelager-
ten Wirtschaftshof vom zurückliegenden Privat-
bereich mit Bauerngarten abgrenzt. Der der
Straße zugewandte Wirtschaftsgiebel („1816”)
in Vierständerbauweise weist die für das
Neustädter Land typische, aber selten gewor-
dene Ausfachung mit Holzbohlen auf, die hier
die Gefache im Sockelbereich schließen. 1895
wurde diesem Wirtschaftsteil rückseitig ein
massiver Wohnteil vorgelegt, der sich als zwei-
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