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Krumm, Carolin [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 13,2): Region Hannover: nördlicher und östlicher Teil; mit den Städten Burgdorf, Garbsen, Langenhagen, Lehrte, Neustadt a. Rbge., Sehnde, Wunstorf und den Gemeinden Burgwedel, Isernhagen, Uetze und Wedemark — Hameln, 2005

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44258#0377
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Lutter, Lutter Straße 21, ehern. Schule, 1911 durch Maurermeister F. Duensing erbaut



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Lutter, Lutter Straße 37, Wohnwirtschaftsgebäude, 1820/30


und Zum Schulzenkamp 4 (um 1780), die man
offensichtlich aus Gründen der Brandgefahr an
das hintere Ende der Hofparzelle unmittelbar
am Rande zur Straße oder zum Nachbar-
grundstück verwies.
Identische Abmessungen und Lageanordnun-
gen verbinden die im Steilgiebel holzverschalten
Backhäuser allerdings mit den lehmausgefach-
ten Fachwerkbauten Lutter Straße 33 (bemer-
kenswert die paarweise angebrachten
Kopfbänder; um 1740/50) und Zum tiefen
Wege 1, die aufgrund ihrer Giebelluken viel-
leicht auch als Speicher zu lesen sein könnten.
Die durchweg von langen Fußstreben und/oder
kurzen Kopfbändern verbreiterten Steilgiebeln
und Satteldächern gekennzeichneten Bauten
datieren wohl sämtlich in das 18.Jh./frühe
19.Jh. zurück.
Schließlich dienten der straßenparallele, durch
kurze Kopfbänder und hohe Fußstreben ver-
steifte Wandständerbau Lutter Straße 31 (um
1800) als Quereinfahrtsscheune bzw. der leider
heute fast allseitig wellblechverkleidete Wand-
ständerbau Am Bäckerweg 1 (Ende 18.Jh.) als
Schafstall. Nach seiner Bohlenausfachung im
Giebeldrempel und dem kräftigen Giebelvor-
sprung über Knaggen zu urteilen wird er noch
derZeit um 1760 zuzuweisen sein.
Der nördliche Teil des Ortes wird von drei
Hofanlagen eingenommen (Lutter Str. 20, 22
und 37), deren Hauptgebäude die zeitliche
Entwicklung der Lutter Wohnwirtschafts-
gebäude dokumentieren:
Die Wirtschaftstrakte der Zweiständerhäuser
Nr. 22 und 37 (1820/30) zeigen die traditionelle
Fassadengestaltung mit Halbwalm, Vorschauer
und seitlichen Mistgängen, wobei das mit weni-
gen Fußstreben ausgesteifte Fachwerk des
bündigen Wirtschaftsgiebels durch Holzbohlen-
ausfachungen in der Sockelzone dekorative
Werte gewinnt; beide Bauten erhielten um/nach
1900 in Ziegelbauweise aufgehende Wohnteile
vorgelegt, der im Falle der Hofstelle Nr. 37 aus-
gesprochen repräsentative Ausmaße annahm
(um 1910). Straßenparallele Quereinfahrts-
scheunen (um 1800) ergänzen in beiden Fällen
die Hofstellen und flankieren die Zufahrt in den
zurückgelegenen Wirtschaftshof.
Vollkommen gleichmäßig und ohne weitere
Details abgezimmert, präsentiert sich hingegen
der Wirtschaftstrakt des Vierständerhallen-
hauses Nr. 20, der nach der Bauinschrift 1849
entstand und den Abschluss des seitlich von
einer Scheune und einem Wagenschauer der 2.
Hälfte des 19.Jh. eingefassten Wirtschaftshofes
ausbildet. Zur Hofstelle gehört weiterhin ein
lehmausgefachtes Backhaus inmitten eines
lichten Baumbestandes, das mit verbreitertem
Steilgiebel unter Satteldach dem typischen
Erscheinungsbild kleiner dörflicher Backhäuser
folgt.

NEUSTADT A. RBGE./LUTTMERSEN
Die Erstnennung des zwischen Helstorf und
Averhoy an der Leine gelegenen und von der
Landesstraße L 193 durchkreuzten Luttmersen

Lutter, Lutter Straße 37, Quereinfahrtsscheune, um 1800

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