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Krumm, Carolin [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 13,2): Region Hannover: nördlicher und östlicher Teil; mit den Städten Burgdorf, Garbsen, Langenhagen, Lehrte, Neustadt a. Rbge., Sehnde, Wunstorf und den Gemeinden Burgwedel, Isernhagen, Uetze und Wedemark — Hameln, 2005

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44258#0395
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Metel, Kapellenstraße 11, Blick von Südwesten auf die Fachwerkkapelle



Metel, Kapellenstraße 11, Blick auf den barocken Altaraufsatz von 1688

bürg das kleine Haufenwegedorf Metel, das die
Kurhannoversche Landesaufnahme 1771 als
neunzehn Feuerstellen großes Dorf kartiert.
Durch die noch heute lockere Anordnung der
Hofanlagen sind noch einzelne Freiflächen im
Dorfkern erhalten, während die gewachsenen
Ortsränder im Norden und Westen direkt zur
freien Landschaft überleiten.
Den historischen Ortskern um die Kapellen-
straße markiert neben einer stark baufälligen
Längsdurchfahrtsscheune des frühen 18.Jh.
(Nr. 1-3) die kleine Fachwerkkapelle des Ortes
(Nr. 11) - ein nur elf Meter in der Länge mes-
sender Saalbau des Jahres „1661”. Das unter
einem schlichten Satteldach mit Giebelver-
schalung abgezimmerte kleine Gotteshaus war
einst mit Ortstein, Lehm und Backstein ausge-
facht, bis man die historischen Baumaterialien
1952 durch eine einheitliche Ziegelausmaue-
rung ersetzte. Nur wenige Jahre später gab
man den am vorkragenden Westgiebel
(Taubandknaggen) vorspringenden Glocken-
stuhl mit kleinem Satteldach auf und errichtete
stattdessen einen Dachreiter über dem
Ostgiebel.
Im Innern der flach gedeckten Kapelle dominiert
eine aufgemauerte Mensa den kleinen Raum,
deren barockes Retabel (1688) wohl bis 1878 in
der Kirche zu Basse stand. Dem Kapellenschiff
lehnt ein Fragment einer barocken Grabstele
(„1661 ”) an, die auf historische Bestattungen im
Umfeld der Kapelle verweisen könnte.
Nur wenig später mag wohl die kleine, inzwi-
schen abgetragene Fachwerkscheune mit zu-
gesetzter Querdurchfahrt Am Löschteich 8
errichtet worden sein, wie die typische Kon-
struktion mächtiger Eichenständer mit langen
Fuß- und kurzen Kopfbändern recht deutlich
unterstrich.
Wesentlich später ist indes das Wohnwirt-
schaftsgebäude Bornwiesen 7 zu datieren, das
zwar nach seiner Bauinschrift 1791 als Zwei-
ständer-Hallenhaus entstand; erst wesentlich
später (um 1880) wurde sein heutiger zweige-
schossiger Wohnteil angefügt.

Metel, Bornwiesen 7, Wohnwirtschaftsgebäude, „1791"


NEUSTADT A. RBGE./NIEDERNSTÖCKEN
Das nordöstlich von Neustadt, direkt an der
Landesstraße L 191 gelegene Haufenwegedorf
Niedernstöcken entwickelte sich im Mandels-
loher Talrand, einem vorwiegend trockenen
Terrassenstreifen am Rande der weiten
Leinemasch.
1033 wurde (Niedern-)Stöcken („Storcheim”)
urkundlich erstmals im Zusammenhang mit
Besitzungen des Mindener Domstiftes
genannt, das hier zwei Höfe besessen haben
soll; seit etwa 1150 war es Teil der Grafschaft
Wölpe.
Der Ursprung der sich heute in auffälliger
Nordsüdausrichtung erstreckenden Siedlung
wird südlich des ortsbildprägenden, leicht
erhöhten Kirchendes vermutet. Hier wurde das
Gebiet einst von einem weiten Leinebogen

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