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Krumm, Carolin [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 13,2): Region Hannover: nördlicher und östlicher Teil; mit den Städten Burgdorf, Garbsen, Langenhagen, Lehrte, Neustadt a. Rbge., Sehnde, Wunstorf und den Gemeinden Burgwedel, Isernhagen, Uetze und Wedemark — Hameln, 2005

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https://doi.org/10.11588/diglit.44258#0410
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überspannenden K-Verstrebungen und den
Holzbohlenausfachungen der Sockelzone
regionaltypische Details der Zeit um/vor
1800 aufweist („1780”); in die gleiche Zeit
wird wohl der auf der rückseitigen Parzellen-
hälfte errichtete kleine Speicherbau in
Ankerbalkenkonstruktion mit K-förmigen Eck-
verstrebungen zu datieren sein. Als einer der
älteren Vierständerbauten der Region markiert
das Hallenhaus Auf dem Damm 2 die allmähli-
che Erstarkung der Vierständerbauweise, auch
wenn sich die Bauweise mit Zweiständer-
innengerüst beharrlich bis weit in das 19.Jh.
hinein hält.
Als ein typischer Vertreter der Spätzeit (um
1870) wird das Vierständerhallenhaus
Junkern-straße 3 von der kleinteilig-homoge-
nen Abzimmerung geprägt, die die axialsym-
metrische Fassadengliederung des
Wirtschaftsgie-bels mit Vorschauer und seit-
lichen Mistgängen optisch bestimmt.
Die zahlreichen, im Ortsgebiet als Denkmale
ausgewiesenen Nebengebäude ermöglichen
einen repräsentativen Überblick über die bauli-
che Entwicklung und Vielfalt dieser Bauten, die
in Stöckendrebber teilweise jedoch noch weit in
das 17.Jh. zurückreichen: Fast immer wurden
hinter den Haupthäusern, d.h. auf dem rück-
wärtigen Teil der Parzellen, diejenigen Neben-
gebäude errichtet, die nicht über eine direkte
Zufahrt angeschlossen sein mussten. Zu diesen
zählen u.a. das mit modernen Ziegeln ausge-
fachte Backhaus mit holzverschaltem Steil-
giebel der Hofstelle Hirtenweg 1 (um 1820/30)
oder der bereits genannte Speicherbau des
Hofes Auf dem Damm 2.
Das Spektrum dieser funktionalen Ergänzungs-
bauten erweitert der mit drei Einfahrten ausge-
stattete Wagenschauer der Hofstelle Zum
Barge 4, der aus Gründen der optimierten
Einfahrt allerdings an der Zufahrt der Hofstelle
errichtet wurde; die rückseitige Hofparzelle
nimmt hingegen ein breitlagernder Speicherbau
mit weit vorkragendem Giebelfeld ein. Beide
großenteils holzverschalte Bauten des 17.Jh.
weisen in Teilbereichen noch die alte Ausfa-
chungstechnik der Flechtwerkstakung mit
Lehmbewurf bzw. Holzbohlenverschalungen
auf.
Scheunen und Ställe zeigen einen zumeist
engen Bezug zur Straße, zu der sie häufig
parallel oder aber in unmittelbarer Nähe ange-
ordnet erscheinen. Die durch starke kurze
Kopfbänder verstrebte, jüngst niedergelegte
und wieder aufgerichtete Scheune in Ankerbal-
ken-/Hochrähmkonstruktion Löxter Straße 5
bezeugt dies ebenso (17.Jh.) wie allerdings
auch der benachbarte Speicher Nr. 1 („1748”),
die sämtlich durch kurze Kopfbänder und lange
Fußstreben gekennzeichneten Scheunen und
Ställe Stöckendrebber Straße 4, 6, 24 und 31
(um 1750) als auch die allseitig holzverschalte
Scheune am nördlichen Ortsausgang Stöcken-
drebber Straße 28. Um 1780 entstand schließ-
lich die teilweise lehmausgefachte Scheune
Hofweg 2, deren holzverschalter Steilgiebel
über lang gezogenen, profilierten Knaggen
deutlich vorkragt.


Stöckendrebber, Stöckendrebber Straße 18, Wohnwirtschaftsgebäude, 1614 (dendro)


Stöckendrebber, Zum Barge 4, Speicher

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