erstellte Bockwindmühle am Mühlenweg (Nr.
24). Nach stetigem Wechsel der Inbetriebnah-
me und zeitweiligen Stilllegung (1864-1932; ab
1945-1982) wurde die funktionsfähige Mühle
1982 tiefgreifend saniert (Schindeldach, Holz-
verschalung), 1989 ihre Flügel (ursprünglich
Segelgatterflügel) durch hölzerne Jalousieflügel
ersetzt und ihr Bock aus Witterungsgründen
teilverkleidet; nach erneuter Inbetriebnahme gilt
sie heute als die letzte gewerblich genutzte
Mühle Gesamtdeutschlands.
Teerkuhlen am Kuhlenberg
Abseits des Ortes sind auf der leichten Anhöhe
des Kuhlenberges die für die Hänigser Ge-
schichte wohl wichtigsten Zeugen zu finden, die
schon 1546 von G. Agricola erwähnten Teer-
kuhlen. Sie spiegeln eine frühe und simple Form
der Ölgewinnung, rechteckige holzverschalte
Bodeneintiefungen an wasserführenden Öl-
quellen, aus denen man schwimmendes und
sich ablagerndes Teer mehrmals am Tage
abschöpfte. Zumeist kauften sich mehrere
Bauern im Ort gemeinsam eine Quelle, die sie
durch den sog. Kuhlenkerl instandhalten und
bearbeiten ließen.
Um 1930 wurden insgesamt 40 Kuhlen erfasst,
in alter Tradition aus Sicherheitsgründen durch
einen Wall von der freien Landschaft abge-
grenzt. Eine der 1988 von der Landesdenk-
malpflege unter Schutz gestellten Teerkuhlen
wurde zwischenzeitlich zu Schauzwecken in-
stand gesetzt und ihre Verschalung rekonstru-
iert.
UETZE/KATENSEN
Katensen liegt südwestlich von Uetze im Be-
reich der Hänigser Sande im Westen des Fuh-
setales, zwischen der Bundesstraße B 188 im
Norden und der Eisenbahnlinie Lehrte/Gifhorn
im Süden. Im Westen schließt sich das
Waldgebiet des Beerbuschs an, während das
übrige Umland aus fruchtbaren Ackerböden
besteht.
Viel ist nicht aus der Geschichte des Haufen-
dorfes zu berichten, eine ländliche Ansiedlung
(1564: 14 Bauern; 1735: 16 Hofstellen; 1813:
acht Halbhöfner, vier Kötner, neun Brinksitzer)
im einstigen Amt Meinersen, deren bäuerliche
Bewohner nach Meinersen, dem Amtssitz der
herzoglichen Beamten und damit dem Herzog-
haus, zehnteten.
Im alten, von mächtigen Eichen begleiteten
Dorfkern, an dessen Rand sich einige Neubau-
siedlungen lagerten, berichten zwei Hofstellen
vom bäuerlichen Leben. Zum einen die ein
Vierständerhaus („1769”; K-Streben) und eine
Doppellängsdurchfahrtsscheune (18.Jh.) um-
fassende Hofstelle Im Alten Dorfe 5, der das
Gehöft Uetzer Kirchweg 6 als ein überaus sel-
tener Beleg moderner ländlicher Wirtschafts-
bauten gegenübersteht: Wurde deren Wohn-
haus 1914 in durchaus traditioneller Form als
zweigeschossiger Putzbau unter Walmdach
realisiert, so präsentiert sich die vorgelagerte,
Hänigsen, Steindamm 9, Wohnhaus, „1890'
Hänigsen, Steindamm 9, Wohnhaus, Detail
Hänigsen, Kuhlenberg, Teerkuhle
473
24). Nach stetigem Wechsel der Inbetriebnah-
me und zeitweiligen Stilllegung (1864-1932; ab
1945-1982) wurde die funktionsfähige Mühle
1982 tiefgreifend saniert (Schindeldach, Holz-
verschalung), 1989 ihre Flügel (ursprünglich
Segelgatterflügel) durch hölzerne Jalousieflügel
ersetzt und ihr Bock aus Witterungsgründen
teilverkleidet; nach erneuter Inbetriebnahme gilt
sie heute als die letzte gewerblich genutzte
Mühle Gesamtdeutschlands.
Teerkuhlen am Kuhlenberg
Abseits des Ortes sind auf der leichten Anhöhe
des Kuhlenberges die für die Hänigser Ge-
schichte wohl wichtigsten Zeugen zu finden, die
schon 1546 von G. Agricola erwähnten Teer-
kuhlen. Sie spiegeln eine frühe und simple Form
der Ölgewinnung, rechteckige holzverschalte
Bodeneintiefungen an wasserführenden Öl-
quellen, aus denen man schwimmendes und
sich ablagerndes Teer mehrmals am Tage
abschöpfte. Zumeist kauften sich mehrere
Bauern im Ort gemeinsam eine Quelle, die sie
durch den sog. Kuhlenkerl instandhalten und
bearbeiten ließen.
Um 1930 wurden insgesamt 40 Kuhlen erfasst,
in alter Tradition aus Sicherheitsgründen durch
einen Wall von der freien Landschaft abge-
grenzt. Eine der 1988 von der Landesdenk-
malpflege unter Schutz gestellten Teerkuhlen
wurde zwischenzeitlich zu Schauzwecken in-
stand gesetzt und ihre Verschalung rekonstru-
iert.
UETZE/KATENSEN
Katensen liegt südwestlich von Uetze im Be-
reich der Hänigser Sande im Westen des Fuh-
setales, zwischen der Bundesstraße B 188 im
Norden und der Eisenbahnlinie Lehrte/Gifhorn
im Süden. Im Westen schließt sich das
Waldgebiet des Beerbuschs an, während das
übrige Umland aus fruchtbaren Ackerböden
besteht.
Viel ist nicht aus der Geschichte des Haufen-
dorfes zu berichten, eine ländliche Ansiedlung
(1564: 14 Bauern; 1735: 16 Hofstellen; 1813:
acht Halbhöfner, vier Kötner, neun Brinksitzer)
im einstigen Amt Meinersen, deren bäuerliche
Bewohner nach Meinersen, dem Amtssitz der
herzoglichen Beamten und damit dem Herzog-
haus, zehnteten.
Im alten, von mächtigen Eichen begleiteten
Dorfkern, an dessen Rand sich einige Neubau-
siedlungen lagerten, berichten zwei Hofstellen
vom bäuerlichen Leben. Zum einen die ein
Vierständerhaus („1769”; K-Streben) und eine
Doppellängsdurchfahrtsscheune (18.Jh.) um-
fassende Hofstelle Im Alten Dorfe 5, der das
Gehöft Uetzer Kirchweg 6 als ein überaus sel-
tener Beleg moderner ländlicher Wirtschafts-
bauten gegenübersteht: Wurde deren Wohn-
haus 1914 in durchaus traditioneller Form als
zweigeschossiger Putzbau unter Walmdach
realisiert, so präsentiert sich die vorgelagerte,
Hänigsen, Steindamm 9, Wohnhaus, „1890'
Hänigsen, Steindamm 9, Wohnhaus, Detail
Hänigsen, Kuhlenberg, Teerkuhle
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