Denkmalqualitäten weisen vor allem einige
Wohnwirtschaftsgebäude, Scheunen und eine
kleine Backhaus-/Speichergruppe auf.
Den ältesten erhaltenen Bauhorizont dokumen-
tieren die Zweiständerbauten Hauptstraße 12
(„1619”) und Nr. 70 (17.Jh.), wobei die in etwa
zeitgleichen, von außermittigen Vorschauern
und Dielen charakterisierten Hallenhäuser deut-
lich unterschiedliche Ausgestaltungen des
Wirtschaftsgiebels aufweisen. Als schlichte
Variante zeigt das von mächtigen Ständern
abgetragene Hallenhaus Nr. 70 eine nur
schmale, bohlenausgefachte Zone im vorkra-
genden Giebeldrempel (mit sog. tief liegender
Giebelschwelle), während den gleichmäßig
gerasterten Wirtschaftsgiebel des Hallenhauses
Nr. 12 ausgesprochen seltene Zahnschnittleis-
ten und diamantierte Knaggen dekorieren.
Im Vergleich zu den häufiger isoliert stehenden
und teilweise auch modern überprägten
Fachwerkbauten (Nr. 76: „1797”) vermag die
heute in die Nummern Nr. 50 und Nr. 52 geteil-
te Hofstelle noch weitgehend ungestört den
Charakter eines zur Straße geöffneten, aber
dreiseitig von Bauten umschlossenen Gehöftes
zu übermitteln - ein anschauliches Ensemble
aus Vierständerhallenhaus mit angegliedertem
Fachwerkstall („1888”), straßenparalleler
Scheune (um 1800) und abgerücktem, eben-
falls straßenparallelem Altenteiler mit Querdiele
(um 1840); eine steinerne Pforte rundet zusam-
men mit altem straßenseitigen Eichenbestand
und einer alt gepflasterten Zuwegung den har-
monischen Gesamteindruck ab.
Aus der Gruppe der funktionalen Neben-
gebäude blieben unter anderem vier Backhäu-
ser erhalten, sämtlich am äußersten Ende der
Hofstelle am zwischenzeitlich verlagerten
Auelauf errichtet. Die kleinen Fachwerkbauten
unter Satteldach (Nr. 8: Ende 18.Jh.; Nr. 18:
„1745”, Nr. 34: Teile spätes 18. Jh., erneuert im
19.Jh.; Nr. 42: Mitte 18.Jh.) waren trotz ihrer
Brandgefahr bis in die jüngste Vergangenheit
hinein teilweise lehmausgefacht und holzver-
kleidet.
Straßennahe Lage war hingegen für die
Scheunenbauten eine notwendige Vorausset-
zung, um die Einlagerung des Kornes durch
eine bequeme Wageneinfuhr zu erleichtern.
Straßennähe kennzeichnet daher die kleine
Längsdurchfahrtsscheune Nr. 22 des frühen
18.Jh. ebenso wie die neuerdings zu Wohn-
zwecken ausgebaute Längsdurchfahrtsscheu-
ne der Hofstelle Nr. 67 („1853”). Ungewöhnlich
ist hier allerdings die parallele Stellung des klei-
nen zugehörigen Speichers (2. Hälfte 18.Jh.,
Nr. 69), ein Nebengebäude, das man allgemein
unter Aufsicht, d.h. in der Nähe des Kammer-
fachs platzierte.
UETZE/SCHWÜBLINGSEN
Die Quellen berichten erstmals 1053 von
Schwüblingsen („Suitbaldingshusen”) und dies
im Zusammenhang mit dem Kloster Wienhau-
sen, an das das Haufendorf seinen Zehnten zu
entrichten hatte. Der über Jahrhunderte von
Obershagen, Hauptstraße 12, Wohnwirtschaftsgebäude, „1619"
Obershagen, Hauptstraße 70, Wohnwirtschaftsgebäude
Obershagen, Hauptstraße 67/69, ehern. Scheune und Speicher
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Wohnwirtschaftsgebäude, Scheunen und eine
kleine Backhaus-/Speichergruppe auf.
Den ältesten erhaltenen Bauhorizont dokumen-
tieren die Zweiständerbauten Hauptstraße 12
(„1619”) und Nr. 70 (17.Jh.), wobei die in etwa
zeitgleichen, von außermittigen Vorschauern
und Dielen charakterisierten Hallenhäuser deut-
lich unterschiedliche Ausgestaltungen des
Wirtschaftsgiebels aufweisen. Als schlichte
Variante zeigt das von mächtigen Ständern
abgetragene Hallenhaus Nr. 70 eine nur
schmale, bohlenausgefachte Zone im vorkra-
genden Giebeldrempel (mit sog. tief liegender
Giebelschwelle), während den gleichmäßig
gerasterten Wirtschaftsgiebel des Hallenhauses
Nr. 12 ausgesprochen seltene Zahnschnittleis-
ten und diamantierte Knaggen dekorieren.
Im Vergleich zu den häufiger isoliert stehenden
und teilweise auch modern überprägten
Fachwerkbauten (Nr. 76: „1797”) vermag die
heute in die Nummern Nr. 50 und Nr. 52 geteil-
te Hofstelle noch weitgehend ungestört den
Charakter eines zur Straße geöffneten, aber
dreiseitig von Bauten umschlossenen Gehöftes
zu übermitteln - ein anschauliches Ensemble
aus Vierständerhallenhaus mit angegliedertem
Fachwerkstall („1888”), straßenparalleler
Scheune (um 1800) und abgerücktem, eben-
falls straßenparallelem Altenteiler mit Querdiele
(um 1840); eine steinerne Pforte rundet zusam-
men mit altem straßenseitigen Eichenbestand
und einer alt gepflasterten Zuwegung den har-
monischen Gesamteindruck ab.
Aus der Gruppe der funktionalen Neben-
gebäude blieben unter anderem vier Backhäu-
ser erhalten, sämtlich am äußersten Ende der
Hofstelle am zwischenzeitlich verlagerten
Auelauf errichtet. Die kleinen Fachwerkbauten
unter Satteldach (Nr. 8: Ende 18.Jh.; Nr. 18:
„1745”, Nr. 34: Teile spätes 18. Jh., erneuert im
19.Jh.; Nr. 42: Mitte 18.Jh.) waren trotz ihrer
Brandgefahr bis in die jüngste Vergangenheit
hinein teilweise lehmausgefacht und holzver-
kleidet.
Straßennahe Lage war hingegen für die
Scheunenbauten eine notwendige Vorausset-
zung, um die Einlagerung des Kornes durch
eine bequeme Wageneinfuhr zu erleichtern.
Straßennähe kennzeichnet daher die kleine
Längsdurchfahrtsscheune Nr. 22 des frühen
18.Jh. ebenso wie die neuerdings zu Wohn-
zwecken ausgebaute Längsdurchfahrtsscheu-
ne der Hofstelle Nr. 67 („1853”). Ungewöhnlich
ist hier allerdings die parallele Stellung des klei-
nen zugehörigen Speichers (2. Hälfte 18.Jh.,
Nr. 69), ein Nebengebäude, das man allgemein
unter Aufsicht, d.h. in der Nähe des Kammer-
fachs platzierte.
UETZE/SCHWÜBLINGSEN
Die Quellen berichten erstmals 1053 von
Schwüblingsen („Suitbaldingshusen”) und dies
im Zusammenhang mit dem Kloster Wienhau-
sen, an das das Haufendorf seinen Zehnten zu
entrichten hatte. Der über Jahrhunderte von
Obershagen, Hauptstraße 12, Wohnwirtschaftsgebäude, „1619"
Obershagen, Hauptstraße 70, Wohnwirtschaftsgebäude
Obershagen, Hauptstraße 67/69, ehern. Scheune und Speicher
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