Capellini, genannt Stechinelli, bzw. Stechinelli-
sches Rittergut kennt. Die Bedeutung des
Gutes ist dabei nicht zu unterschätzen - immer-
hin handelte es sich um ein freies, landtagfähi-
ges Gut, in dessen Nähe sich Elze zu einem
stattlichen Haufendorf (1771: 42 Feuerstellen)
entwickelte.
Der heute von der Eisenbahntrasse Hannover-
Schwarmstedt im Westen und der Autobahn A
7 im Osten eingegrenzte Ort hat sich im 20.Jh.
um einige Siedlungen entlang der Plumhofer-
und Walsroder Straße und der südlichen
Bahnhofstraße erweitert. Seit 1967 bildete Elze
zusammen mit Bennemühlen, Berkhof, Meitze
und Oegenbostel die Samtgemeinde Elze-
Bennemühlen.
Der von der Hohenheider-, der Wasserwerk-
und der Mittelstraße umgrenzte und von der als
Allee ausgebildeten Plumhofer Straße erschlos-
sene Dorfkern Elzes präsentiert sich ländlich
und hat noch etliches an historisch intakter
Bausubstanz vorzuweisen. Bedeutendster Bau
am Platz ist jedoch das Wohnhaus der ehema-
ligen Gutsanlage südwestlich des beschriebe-
nen Straßengevierts:
Ehemaliges Gutshaus
Nach dendrochronologischen Untersuchungen
entstand das Fachwerkherrenhaus auf Rasen-
eisensteinsubstruktion im Jahr 1570 in der
heute noch erhaltenen Baugestalt (Wasser-
werkstraße Nr. 44), ein zweigeschossiger
Stockwerkbau unter Satteldach mit traufseitig
vorgelegtem Risalit, der zwerchhausartig in das
Dach rückbindet; allein die Nordseite des
Gebäudes scheint im 18.Jh. erneuert worden
zu sein. Das ursprünglich von einem Graben-
system (s. Kurhannoversche Landesaufnahme),
später von Parkflächen umzogene Gebäude
charakterisieren prächtige Schnitzereien auf
den Knaggen, Füllhölzern und Schwellbalken
(von Punktlinien begleitete Rauten- und Fisch-
grätmuster), lang gezogene Fußwinkelhölzer als
auch dichte Reihungen von Vorhangbogen-
fenstern, deren hölzerne Rundstabgewände im
Relief angedeutet oder vollplastisch ausgear-
beitet wurden. Damit gibt sich das Wohnhaus
als ein zwar repräsentatives, aber traditionelles
Werk zu erkennen, insofern Vorhangbögen und
astwerkartig überkreuzte Stabgewände eindeu-
tig spätgotischem Formenrepertoire zuzuord-
nen sind. An den Außenfassaden aufgefundene
Farbreste lassen vermuten, dass das Fachwerk
einst mit den ziegelsteinsichtigen Ausfachun-
gen harmonierte und in Farbangleichung rot
gestrichen war.
Im Innern lassen die Farbbefunde ebenfalls eine
ältere Fassung aus rotfarbenem Fachwerk im
Wechsel mit weiß getünchten, aber rot abge-
setzten Gefachen wahrscheinlich werden, die
eine spätere Fassung mit schwarzen Begleitern
und Rankenornamentik in den Gefachecken
überlagerte. An der Decke des südwestlichen
Obergeschossraumes aufgedeckte ornamenta-
le Bemalungen ergänzen den Befund, nachdem
sich das einstige Gutshaus innen wie außen
repräsentativ und herrschaftlich darstellte.
Elze, Wasserwerkstraße 44, ehern. Gutshaus, Westansicht, Bauaufnahme 1985 (Plansammlung des Nieders.
Landesamtes für Denkmalpflege)
Elze, Wasserwerkstraße 44, ehern. Gutshaus, Erdgeschossgrundriss (Plansammlung des Nieders. Landesamtes
für Denkmalpflege)
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sches Rittergut kennt. Die Bedeutung des
Gutes ist dabei nicht zu unterschätzen - immer-
hin handelte es sich um ein freies, landtagfähi-
ges Gut, in dessen Nähe sich Elze zu einem
stattlichen Haufendorf (1771: 42 Feuerstellen)
entwickelte.
Der heute von der Eisenbahntrasse Hannover-
Schwarmstedt im Westen und der Autobahn A
7 im Osten eingegrenzte Ort hat sich im 20.Jh.
um einige Siedlungen entlang der Plumhofer-
und Walsroder Straße und der südlichen
Bahnhofstraße erweitert. Seit 1967 bildete Elze
zusammen mit Bennemühlen, Berkhof, Meitze
und Oegenbostel die Samtgemeinde Elze-
Bennemühlen.
Der von der Hohenheider-, der Wasserwerk-
und der Mittelstraße umgrenzte und von der als
Allee ausgebildeten Plumhofer Straße erschlos-
sene Dorfkern Elzes präsentiert sich ländlich
und hat noch etliches an historisch intakter
Bausubstanz vorzuweisen. Bedeutendster Bau
am Platz ist jedoch das Wohnhaus der ehema-
ligen Gutsanlage südwestlich des beschriebe-
nen Straßengevierts:
Ehemaliges Gutshaus
Nach dendrochronologischen Untersuchungen
entstand das Fachwerkherrenhaus auf Rasen-
eisensteinsubstruktion im Jahr 1570 in der
heute noch erhaltenen Baugestalt (Wasser-
werkstraße Nr. 44), ein zweigeschossiger
Stockwerkbau unter Satteldach mit traufseitig
vorgelegtem Risalit, der zwerchhausartig in das
Dach rückbindet; allein die Nordseite des
Gebäudes scheint im 18.Jh. erneuert worden
zu sein. Das ursprünglich von einem Graben-
system (s. Kurhannoversche Landesaufnahme),
später von Parkflächen umzogene Gebäude
charakterisieren prächtige Schnitzereien auf
den Knaggen, Füllhölzern und Schwellbalken
(von Punktlinien begleitete Rauten- und Fisch-
grätmuster), lang gezogene Fußwinkelhölzer als
auch dichte Reihungen von Vorhangbogen-
fenstern, deren hölzerne Rundstabgewände im
Relief angedeutet oder vollplastisch ausgear-
beitet wurden. Damit gibt sich das Wohnhaus
als ein zwar repräsentatives, aber traditionelles
Werk zu erkennen, insofern Vorhangbögen und
astwerkartig überkreuzte Stabgewände eindeu-
tig spätgotischem Formenrepertoire zuzuord-
nen sind. An den Außenfassaden aufgefundene
Farbreste lassen vermuten, dass das Fachwerk
einst mit den ziegelsteinsichtigen Ausfachun-
gen harmonierte und in Farbangleichung rot
gestrichen war.
Im Innern lassen die Farbbefunde ebenfalls eine
ältere Fassung aus rotfarbenem Fachwerk im
Wechsel mit weiß getünchten, aber rot abge-
setzten Gefachen wahrscheinlich werden, die
eine spätere Fassung mit schwarzen Begleitern
und Rankenornamentik in den Gefachecken
überlagerte. An der Decke des südwestlichen
Obergeschossraumes aufgedeckte ornamenta-
le Bemalungen ergänzen den Befund, nachdem
sich das einstige Gutshaus innen wie außen
repräsentativ und herrschaftlich darstellte.
Elze, Wasserwerkstraße 44, ehern. Gutshaus, Westansicht, Bauaufnahme 1985 (Plansammlung des Nieders.
Landesamtes für Denkmalpflege)
Elze, Wasserwerkstraße 44, ehern. Gutshaus, Erdgeschossgrundriss (Plansammlung des Nieders. Landesamtes
für Denkmalpflege)
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