haus bilden sie heute eine nostalgische
Hofbebauung aus, deren Zentrum ein barocki-
sierender Küchengarten markiert.
Eine weitere regionaltypische Konstruktion zeigt
auch das grundsanierte Zweiständerhallenhaus
Ackerweg 19, das „1761” (Bauinschrift) aller-
dings im westlich gelegenen Rodenbostel ent-
stand. Scheingeschosse und Holzausfachun-
gen fehlen hier völlig bzw. werden durch einen
einfachen Geschossvorsprung über Füllhölzern,
Kragbalken und Schrägstreben im Giebel-
drempel ersetzt. Ungewöhnlich ist seine Ausfa-
chung entlang der Sockelzone, die häufiger
eher in Neustadt auftritt. Das Kammerfach zeigt
sich hingegen bündig abgezimmert und nur
durch eine eingeschobene Balkenlage zweige-
schossig unterteilt.
Im Vergleich zu den oben beschriebenen
Speicherbauten wurden die brandgefährdeten
Backhäuser wesentlich schlichter abgezimmert
- fast durchweg wurde auf profilierte Knaggen
oder reliefierte Details verzichtet. In der Region
ist vor allem der lehmausgefachte Typ in An-
kerbalken- (durchgezapft)/Hochrähmkonstruk-
tion belegt, der im 17. und 18.Jh. in fast unver-
änderter Form entstand, dabei häufig einen
durch die Ankerbalkenlage ausgebildeten
Schüttboden bereithielt.
Das aus Berkhof (Krügerweg 8) stammende
Backhaus Burgstraße 12 (um 1750) entspricht
diesem Typ, wurde aber an seinem neuen
Standort durch einen breiten Pultdachanbau
verändert. Zusammen mit zwei translozierten
Scheunen begleitet es das heimische Hallen-
haus unter Halbwalmdach („1792"), dessen
durchlaufende Holzausfachung im Sockel-
gefach allerdings an Neustädter Konstruktionen
erinnert. Nach Auswertung alter Fotografien
wurde das Haupthaus der kleinen Brinksitzer-
stelle (seit 1793 als solche belegt) ursprünglich
mit einem Zweiständerinnengerüst errichtet und
erst später zum Vierständerhallenhaus erwei-
tert; auch es zeigt die für Neustädter Regionen
typische Ausfachung entlang des Sockels, die
sich - wie üblich - nur auf den Wirtschaftsgiebel
beschränkt.
Deutlich seltener ist eine feuersichere Ausfa-
chung der Backhäuser mit Raseneisenstein
belegt, die wie im Falle des Backhauses
Treiberstraße 9 (18.Jh.) eine Aufstellung auf
dem Wirtschaftshof in der Nähe des Haupt-
hauses ermöglichte.
Westlich vom Ortskern erhebt sich seit 1731 ein
gedrungener Zweiständerbau mit einem unge-
wöhnlich gleichmäßig gerasterten Wirtschafts-
giebel (Siedlerweg 16); dieser entstammt wohl
einer Bauerweiterung des Jahres 1857, als man
den Ursprungsbau um fünf Achsen verlängerte
und eine tragende Ständerreihe im Innern durch
eine Fachwerkwand ersetzte. Dennoch sind die
Konstruktionen des 18.Jh. sowohl am Wohn-
giebel, der erhaltenen, durch Kopfbänder ver-
steiften Ständerreihe als auch an den Karnies-
knaggen mit Taubandauflage abzulesen, die
den Luchtbalken im Flettbereich abtragen.
Während der Grundsanierung 1995/96 wurden
Dachstuhl, Eindeckung und Ausfachung erneu-
Oegenbostel, Burgstraße 12, Wohnwirtschaftsgebäude, „1792"
Oegenbostel, Burgstraße 12, Backhaus, (tranzloziert)
521
Hofbebauung aus, deren Zentrum ein barocki-
sierender Küchengarten markiert.
Eine weitere regionaltypische Konstruktion zeigt
auch das grundsanierte Zweiständerhallenhaus
Ackerweg 19, das „1761” (Bauinschrift) aller-
dings im westlich gelegenen Rodenbostel ent-
stand. Scheingeschosse und Holzausfachun-
gen fehlen hier völlig bzw. werden durch einen
einfachen Geschossvorsprung über Füllhölzern,
Kragbalken und Schrägstreben im Giebel-
drempel ersetzt. Ungewöhnlich ist seine Ausfa-
chung entlang der Sockelzone, die häufiger
eher in Neustadt auftritt. Das Kammerfach zeigt
sich hingegen bündig abgezimmert und nur
durch eine eingeschobene Balkenlage zweige-
schossig unterteilt.
Im Vergleich zu den oben beschriebenen
Speicherbauten wurden die brandgefährdeten
Backhäuser wesentlich schlichter abgezimmert
- fast durchweg wurde auf profilierte Knaggen
oder reliefierte Details verzichtet. In der Region
ist vor allem der lehmausgefachte Typ in An-
kerbalken- (durchgezapft)/Hochrähmkonstruk-
tion belegt, der im 17. und 18.Jh. in fast unver-
änderter Form entstand, dabei häufig einen
durch die Ankerbalkenlage ausgebildeten
Schüttboden bereithielt.
Das aus Berkhof (Krügerweg 8) stammende
Backhaus Burgstraße 12 (um 1750) entspricht
diesem Typ, wurde aber an seinem neuen
Standort durch einen breiten Pultdachanbau
verändert. Zusammen mit zwei translozierten
Scheunen begleitet es das heimische Hallen-
haus unter Halbwalmdach („1792"), dessen
durchlaufende Holzausfachung im Sockel-
gefach allerdings an Neustädter Konstruktionen
erinnert. Nach Auswertung alter Fotografien
wurde das Haupthaus der kleinen Brinksitzer-
stelle (seit 1793 als solche belegt) ursprünglich
mit einem Zweiständerinnengerüst errichtet und
erst später zum Vierständerhallenhaus erwei-
tert; auch es zeigt die für Neustädter Regionen
typische Ausfachung entlang des Sockels, die
sich - wie üblich - nur auf den Wirtschaftsgiebel
beschränkt.
Deutlich seltener ist eine feuersichere Ausfa-
chung der Backhäuser mit Raseneisenstein
belegt, die wie im Falle des Backhauses
Treiberstraße 9 (18.Jh.) eine Aufstellung auf
dem Wirtschaftshof in der Nähe des Haupt-
hauses ermöglichte.
Westlich vom Ortskern erhebt sich seit 1731 ein
gedrungener Zweiständerbau mit einem unge-
wöhnlich gleichmäßig gerasterten Wirtschafts-
giebel (Siedlerweg 16); dieser entstammt wohl
einer Bauerweiterung des Jahres 1857, als man
den Ursprungsbau um fünf Achsen verlängerte
und eine tragende Ständerreihe im Innern durch
eine Fachwerkwand ersetzte. Dennoch sind die
Konstruktionen des 18.Jh. sowohl am Wohn-
giebel, der erhaltenen, durch Kopfbänder ver-
steiften Ständerreihe als auch an den Karnies-
knaggen mit Taubandauflage abzulesen, die
den Luchtbalken im Flettbereich abtragen.
Während der Grundsanierung 1995/96 wurden
Dachstuhl, Eindeckung und Ausfachung erneu-
Oegenbostel, Burgstraße 12, Wohnwirtschaftsgebäude, „1792"
Oegenbostel, Burgstraße 12, Backhaus, (tranzloziert)
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