engmaschiger Rasterung und korbbogigen
Oberlichtern der Einfahrtstore bestimmten
Steilgiebel entstammen zumeist dem entwickel-
ten 19.Jh. (Nr. 9: „1887“; Nr. 14: „1835“ und
„1886“; Nr. 20: „1847“). Eine entsprechende
Konstruktion zeigen die Wirtschaftsgiebel der
lang gestreckten Vierständerbauten Unter den
Linden 1 („1864“) und Nr. 5 („1873“), die beide
massive Wohnteile aufweisen.
Beide Ortserschließungsachsen, die ländliche
Brinkstraße und die ursprünglich als Wirt-
schaftsweg angelegte Gasse Hinter den Höfen,
laufen gegen Süden auf eine Ehrenanlage zu,
die der Opfer des Ersten Weltkrieges gedenkt
(Brinkstraße).
WUNSTORF/IDENSERMOOR-NIENGRABEN
Die bereits 1782 auf der Kurhannoverschen
Landesaufnahme mit wenigen Hausstellen ver-
zeichnete Siedlung „im Idenser Moore“ gehörte
ursprünglich zu Idensen, fiel aber wie
Niengraben durch Herrschaftsteilung schließlich
an Hessen. Das von den Flussläufen der Bruns-
bzw. Westaue und der Osterriehe durchzogene
Gebiet wird heute zudem vom breiten
Mittellandkanal durchkreuzt, der beide Ortsteile
in ostwestlicher Richtung miteinander verbindet
und das Landschaftsbild durch seine markan-
ten Eindeichungen deutlich verändert.
Östlich von Niengraben überspannt eine
Natursteinbrücke den schmalen Osterriehe-
lauf, die nach Auskunft historischer Quellen in
das Jahr 1896 datiert. Das den Fluss auf einer
lichten Weite von zehn Metern überspannende
Werksteingewölbe weist ein aus Metalldiago-
nalstreben gebildetes Ziergitter auf, das sich in
gleicher Form auch an den zeitgleichen Über-
brückungen der Westaue und des Mord-
grabens nordwestlich Niengrabens wiederfin-
det.
Im kleinen Siedlungskern Idensermoores wurde
der Hofanlage An der Rötherkule 12
Denkmalqualität zubemessen; sie repräsentiert
die typische Hofbebauung der Jahrhundert-
wende, bestehend aus einem massiven
Wohnhaus mit dem zeittypischen, zwerchhaus-
artig in das Dach rückbindenden Mittelrisalit
(um 1895), einer Backsteinscheune („1901“)
und einer das Gehöft gegen die Straße abgren-
zenden Hofmauer (mit Backhaus). Der Vier-
ständerbau Nr. 15 entstand hingegen gut 100
Jahre früher und zeigt einen dekorativen, mit
Zierziegelsetzungen ausgefachten Wirtschafts-
giebel („1789“).
WUNSTORF/KLEINHEIDORN
Die östlich des nach einer Feuersbrunst (1802)
niedergebrannten Straßendorfes Kleinheidorn
gelegene Villa Stiefelholz wurde im Landhausstil
ausgeführt mit Fachwerkdetails und repräsen-
tativen Versatzstücken (Eckturm, Erker,
Zwerchgiebel etc.). Das bereits 1896 in der
Königl.-Preußischen Landesaufnahme am
Rande eines großzügigen Gartenkarrees ver-
zeichnete Landhaus entstand auf dem Nach-
Idensen, An der Sigwardskirche 4, Neue Kirche, 1887/88, C.W. Hase
Idensen, Brinkstraße 2a, Altes Pfarrhaus
Kolenfeld, Kurhannoversche Landesaufnahme, aufgen. 1782, Ausschnitt (Landesvermessung und
Geobasisinformation Niedersachsen)
559
Oberlichtern der Einfahrtstore bestimmten
Steilgiebel entstammen zumeist dem entwickel-
ten 19.Jh. (Nr. 9: „1887“; Nr. 14: „1835“ und
„1886“; Nr. 20: „1847“). Eine entsprechende
Konstruktion zeigen die Wirtschaftsgiebel der
lang gestreckten Vierständerbauten Unter den
Linden 1 („1864“) und Nr. 5 („1873“), die beide
massive Wohnteile aufweisen.
Beide Ortserschließungsachsen, die ländliche
Brinkstraße und die ursprünglich als Wirt-
schaftsweg angelegte Gasse Hinter den Höfen,
laufen gegen Süden auf eine Ehrenanlage zu,
die der Opfer des Ersten Weltkrieges gedenkt
(Brinkstraße).
WUNSTORF/IDENSERMOOR-NIENGRABEN
Die bereits 1782 auf der Kurhannoverschen
Landesaufnahme mit wenigen Hausstellen ver-
zeichnete Siedlung „im Idenser Moore“ gehörte
ursprünglich zu Idensen, fiel aber wie
Niengraben durch Herrschaftsteilung schließlich
an Hessen. Das von den Flussläufen der Bruns-
bzw. Westaue und der Osterriehe durchzogene
Gebiet wird heute zudem vom breiten
Mittellandkanal durchkreuzt, der beide Ortsteile
in ostwestlicher Richtung miteinander verbindet
und das Landschaftsbild durch seine markan-
ten Eindeichungen deutlich verändert.
Östlich von Niengraben überspannt eine
Natursteinbrücke den schmalen Osterriehe-
lauf, die nach Auskunft historischer Quellen in
das Jahr 1896 datiert. Das den Fluss auf einer
lichten Weite von zehn Metern überspannende
Werksteingewölbe weist ein aus Metalldiago-
nalstreben gebildetes Ziergitter auf, das sich in
gleicher Form auch an den zeitgleichen Über-
brückungen der Westaue und des Mord-
grabens nordwestlich Niengrabens wiederfin-
det.
Im kleinen Siedlungskern Idensermoores wurde
der Hofanlage An der Rötherkule 12
Denkmalqualität zubemessen; sie repräsentiert
die typische Hofbebauung der Jahrhundert-
wende, bestehend aus einem massiven
Wohnhaus mit dem zeittypischen, zwerchhaus-
artig in das Dach rückbindenden Mittelrisalit
(um 1895), einer Backsteinscheune („1901“)
und einer das Gehöft gegen die Straße abgren-
zenden Hofmauer (mit Backhaus). Der Vier-
ständerbau Nr. 15 entstand hingegen gut 100
Jahre früher und zeigt einen dekorativen, mit
Zierziegelsetzungen ausgefachten Wirtschafts-
giebel („1789“).
WUNSTORF/KLEINHEIDORN
Die östlich des nach einer Feuersbrunst (1802)
niedergebrannten Straßendorfes Kleinheidorn
gelegene Villa Stiefelholz wurde im Landhausstil
ausgeführt mit Fachwerkdetails und repräsen-
tativen Versatzstücken (Eckturm, Erker,
Zwerchgiebel etc.). Das bereits 1896 in der
Königl.-Preußischen Landesaufnahme am
Rande eines großzügigen Gartenkarrees ver-
zeichnete Landhaus entstand auf dem Nach-
Idensen, An der Sigwardskirche 4, Neue Kirche, 1887/88, C.W. Hase
Idensen, Brinkstraße 2a, Altes Pfarrhaus
Kolenfeld, Kurhannoversche Landesaufnahme, aufgen. 1782, Ausschnitt (Landesvermessung und
Geobasisinformation Niedersachsen)
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