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Zimmermann, Petra Sophia [Bearb.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 18, Teil 2): Landkreis Celle: Landkreis Celle ohne Stadt Celle — Hameln, 1994

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https://doi.org/10.11588/diglit.44418#0075
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Sprossenfenster sind mit Sandsteingewän-
den eingefaßt. Im Inneren ist der schlichte
Saalraum mit einer verputzten hölzernen
Segmenttonne überfangen. (Die Bemalung in
der heutigen Form stammt von 1925.) Bemer-
kenswert sind vor allem der barocke Säulen-
altar und die Kanzel (nach 1735). Im Norden,
etwas entfernt von der Kirche, steht der
Glockenturm, ein Fachwerkbau auf fast qua-
dratischem Grundriß, der sich nach oben ver-
jüngt, stockwerksweise verbrettert ist und mit
einem Satteldach abschließt. Im Kirchhof sind
drei Grabstätten mit gußeisernen Kreuzen
und einer niedrigen gußeisernen Einfriedung
aus der 2. Hälfte des 19. Jh. erhalten. Ein Ge-
denkstein mit Bronzeplatte erinnert an die
Gefallenen des Ersten Weltkrieges.
Auf dem Nachbargrundstück (Am Wehrturm
3) steht das Küsterhaus, ein Vierständerbau
von 1751, der im Laufe des 19. Jh. Umbauten
erfuhr und 1912 eine Veranda am Flettein-
gang erhielt. Der Giebel des steilen Sattelda-
ches kragt an der Torfront über gerundeten
Balkenköpfen und Füllhölzern vor; die Gefa-
che sind hier in Ziegelziersetzung geschlos-
sen.

Amtshaus
Der ehemalige Amtshoftritt im Ortsbild kaum
in Erscheinung, da er über eine von der Lut-
terschen Straße abzweigende Zufahrtsstraße
erschlossen ist. An dem Amtshaus von 1735,
einem zweigeschossigen Massivbau aus Zie-
gelmauerwerk, sind Sockel, Eckquaderun-
gen sowie Fenster- und Türgewände in Sand-
stein ausgeführt. Das Haus gehört - mit dem
Amtshaus in Winsen und dem Königlichen
Weghaus in Bröckel - zu den wenigen Bei-
spielen früher Profanbauten des Landkreises,
die nicht in Fachwerk errichtet wurden. Denn
der Ziegelbau trat erst gegen Ende des 19. Jh.
verbreitet auf. Die zum Hof orientierte Haupt-
front des Amtshauses ist durch neun Achsen
und ein Portal mit zweiläufiger Treppe sym-
metrisch gegliedert. Das Grundstück ist in
Teilen von einer Mauer aus Sandsteinqua-
dern umgeben. Dem Amtshof vorgelagert ist
eine Hofstelle, die als Ausspannstation diente
und der ursprünglich eine Gastwirtschaft und
eine Brennerei angeschlossen waren. Seit-
lich der Hofauffahrt steht eine große Scheune
mit zwei Querdurchfahrten traufständig an der

Lutterschen Straße 1/3. Auf die Mitte des
19. Jh. geht auch das Gasthaus zurück, ein
langgestreckter Fachwerkbau mit Ziegelfül-
lung undeinerzweiflügeligen Eingangstür am
Giebel. Die Brennerei wurde um 1900 alsZie-
gelbau mit einem außen vorgesetzten hohen
Schornstein errichtet.
Darüber hinaus ist das Dorfbild von Hofanla-
gen geprägt, die unter hohen Bäumen gele-
gen, häufig noch mit einer Feldsteinpflaste-
rung befestigt und von Staketenzäunen um-
geben sind. Bemerkenswerte Wohnwirt-
schaftsgebäude sind dort erhalten. Augenfäl-
lig sind die beiden Zweiständerhäuser von
1764, die mit der Torfront jeweils auf die zen-
trale Straßenkreuzung ausgerichtet sind; die
Giebelfelder kragen auf einer Stichbalken-
lage vor (Ahnsbecker Straße 2, Höfersche
Straße 1). Aus demselben Jahr stammt auch
das Bauernhaus, Am Amtshof 4, das jedoch
in Vierständerbauweise konstruiert ist; der
Wirtschaftsteil ist hier verbrettert. Auf einem
Hofgrundstück (Am Wehrturm 4), das in Wie-
sen und Wald übergehend bis zur Aschau
reicht, steht ein Vierständerhaus von 1875, an


Beedenbostel, Am Wehrturm 3, Küsterhaus, 1751

Beedenbostel, Höfersche Straße 1



Beedenbostel, Am Wehrturm 3, Küsterhaus, Gie-
belseite

Beedenbostel, An der Mühle 1, Wassermühle


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