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von 1769 auf dem letztgenannten Hof steht
mit einem Stallanbau in der Flucht der Kreis-
straße 55 und bestimmt ihr Bild.

ELDINGEN

Der Kirchort liegt links der Lutter 22 km nord-
östlich von Celle. Die Familie von Eldingen
besaß hier nachweislich seit 1343 Lehnsgü-
ter, die in den dreißiger Jahren des 17. Jh. von
der Familie von der Wense übernommen wur-
den. 1904 erwarb Walter von Caron die Güter,
ließ das „Eidinger Schloß“ bauen und einen
Park anlegen. Seit 1959 ist das Schloß Sitz
der von Clara Schlaffhorst und Hedwig An-
dersen gegründeten Schule für Atmung und
Stimme. Das Gut Eldingen schließt mit sei-
nem Wirtschaftshof an den Dorfkern an und
erstreckt sich dann in Form eines Land-
schaftsparks westlich der Bargfelder Straße
nach Norden. Eine Linden- und Platanenallee
führt von dem Alten Kirchweg aus gradlinig
auf das Schloß zu. Der gewaltige zweige-
schossige Bau neobarocker Prägung liegt in-
mitten des Parks. Seine Hauptfront ist mit ei-

nem Mittelrisalitausgezeichnet, derdurch ko-
rinthische Pilaster gegliedert ist und mit ei-
nem Frontispiz abschließt. Die Gartenfront
besitzt Seitenrisalite, zwischen denen sich im
Erdgeschoß eine Loggia mit einer zweiarmi-
gen Treppe zum Park und im Obergeschoß
ein Balkon befindet. Am Abzweig einer Zu-
fahrt von der Bargfelder Straße steht ein klei-
nes Gärtnerhaus von 1907 (Nr. 4). In dem
Mischwald westlich des Gutes liegt die Erb-
begräbnisstätte der Familien von der Wense
und Caron. Auf einem eingegrenzten Grund-
stück sind dort verschiedene Grabsteine und
ein Kreuz aufgestellt.

Ev. Marienkirche
Die ev. Marienkirche und der Glockenturm
stehen auf dem begrünten und von einer
niedrigen Mauer umgebenen Gelände des
ehemaligen Friedhofs. Sie bilden zusammen
mit dem Küster- und Schulhaus (Dorfstraße4)
auf dem westlich und dem Pfarrhaus (Bahn-
hofstraße 1) auf dem östlich benachbarten
Grundstück ein für den Dorfkern charakteri-

stisches Ensemble. Die aus Feldsteinmauer-
werk gebaute Kirche besitzt ein romanisches
Langhaus, an das wohl im frühen 14. Jh. der
polygonale Chor angeschlossen worden ist.
In der gotischen Bauphase entstand auch die
Vorhalle aus Ziegelmauerwerk an der Nord-
seite. Seit dem 17./18. Jh. wurden verschie-
dene Veränderungen vorgenommen; dazu
gehören der Einbau der hölzernen Segment-
tonne, die Errichtung des Dachstuhls sowie
die Anbauten der Sakristei an der Südseite
und der Vorhalle vordem Westportal. Im Inne-
ren der Saalkirche sind vor allem der vieltigu-
rige Flügelaltar aus der 1. Hälfte des 15. Jh.
und der lebensgroße Kruzifixus aus der Mitte
des 15. Jh. bemerkenswert. Der hölzerne
Glockenturm aus dem 18. Jh. steht seitlich
vor der Westfront der Kirche. Die Wände lau-
fen nach oben konisch zu und sind mit einer
senkrechten Verschalung geschlossen. Der
Turm mußte 1969 für den Ausbau der Dorf-
straße zur Landesstraße 282 leicht versetzt
werden. Das Küsterhaus liegt giebelständig
auf einem von der Dorfstraße zurückgesetz-
ten Grundstück, wodurch sich ein kleiner
Platz vor der Kirche ergibt. In dem Vierstän-

Eldingen, Bargfelder Straße 6, Gut Eldingen, Herrenhaus


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