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Zimmermann, Petra Sophia [Bearb.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 18, Teil 2): Landkreis Celle: Landkreis Celle ohne Stadt Celle — Hameln, 1994

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https://doi.org/10.11588/diglit.44418#0119
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nein Stallteil mit Längseinfahrt; an den Traut-
seiten sind unter Dachabschleppungen
Schuppen angebaut.
ELDINGEN - HOHNHORST

Hohnhorst liegt 4 km südlich von Eldingen.
Die Landesstraße 283 führt in Nord-Süd-
Richtung durch den Ort. Östlich der Straße er-
streckt sich der große Komplex des Gutsbe-
zirkes, der aus einzelnen Gebäudegruppen
besteht. Eine Senke mit der Lachte und dem
aufgestauten Mühlenweiher durchzieht die-
sen Komplex. Am südlichen Ufer befinden
sich die Kirche und das Südgut, am nördli-
chen Ufer das Nordgut und die Mühle. Die Fa-
milie von Hohnhorst war hier-dem Lehnsre-
gister zufolge - bereits um 1350 begütert.
1438 hielt die Familie sieben Meierhöfe und
eine Mühle in ihrem Besitz, bis 1663 kamen
noch drei Kotstellen hinzu. In der 1. Hälfte des
17. Jh. entstand neben dem Adelshof offen-
bar durch Teilung ein Sattelhof, der an einen
Bauern verpachtetwar; ausdiesen Höfen gin-
gen dann das Süd- und das Nordgut hervor.

Bis ins 19. Jh. blieb der Umfang des Ortes
konstant.

Ev. Kirche
Die Kirche von Hohnhorst, augenfällig auf ei-
ner Erhebung gelegen, geht vermutlich auf
die Mitte des 14. Jh. zurück. Der schlichte go-
tische Backsteinbau mit fünfseitigem Chor-
schluß ist steinsichtig verputzt und besitzt
kleine spitzbogenförmige Fensteröffnungen.
Im Laufe des 15. Jh. wurde der Chor einge-
wölbt. 1768 verlängerte man die Kirche um
eine Fensterachse nach Westen und erbaute
den Turm in Form eines Dachreiters mit zwie-
belförmiger Haube. Im Inneren ist das Lang-
haus von einer Balkendecke überspannt; die
Wände waren ursprünglich von Blendnischen
in zwei Reihen gegliedert, die größtenteils ge-
schlossen worden sind. Die Ausstattung, be-
stehend aus Altar, Kanzel, Gestühl und Herr-
schaftsempore, stammt vom Ende des 18. Jh.
Die Kirche steht bis heute unter dem Patronat
der Familie von Hohnhorst und dient ihr als
Grablege. Im Kirchenraum sind eine Grab-

platte von 1595 und ein Epitaph von 1740 auf-
gestellt, auf dem Friedhof sind Gräber von Fa-
milienangehörigen ausdem 19. Jh. mitgußei-
sernen Kreuzen versehen. Darüber hinaus
befindet sich auf dem Friedhof ein Denkmal
für die Gefallenen der beiden Weltkriege, be-
stehend aus mehreren, im Kreis aufgestellten
Findlingen. Auf dem Nachbargrundstück, nah
am Ufer des Mühlenweihers steht das ehe-
malige Küster- und Schulhaus (Mühlen-
masch 8), ein kleiner Vierständerbau aus der
Mitte des 19. Jh. in Form eines Wohnwirt-
schaftsgebäudes.

Südgut
Das Südgut ist zur Straße hin durch ein Eisen-
gitter abgegrenzt. Ein Hoftor mit zwei Stein-
pfeilern öffnet sich zum weiträumigen Hof-
platz, dessen Niveau nach Süden allmählich
ansteigt. Der Hofplatz ist durch die U-förmige
Anordnung der Wirtschaftsgebäude zum
Herrenhaus im Hintergrund charakterisiert.
Jenseits des Herrenhauses erstreckt sich ein
Park- und Gartengelände. Das Herrenhaus,


Hohnhorst, Südgut, Gutsanlage


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