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Zimmermann, Petra Sophia [Bearb.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 18, Teil 2): Landkreis Celle: Landkreis Celle ohne Stadt Celle — Hameln, 1994

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https://doi.org/10.11588/diglit.44418#0121
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Wohlenrode, Vörden Höfen 5, ehern. Gutshaus, Ende 18. Jh.

ein eingeschossiger, horizontal verbreiterter
Fachwerkbau aus dem 18. Jh., ist sowohl an
der Hof- als auch an der Gartenfront durch ei-
nen leicht vorspringenden, zweigeschossi-
gen Mittelrisalit von drei Fensterachsen und
durch je vier Fensterachsen auf beiden Seiten
symmetrisch gegliedert. Bei den Wirtschafts-
gebäuden handelt es sich um schlichte Fach-
werkbauten aus der 1. Hälfte des 19. Jh. Links
steht eine Scheune mit tiefer Wagenschauer
zum Hof, rechts das ehemalige Verwalter-
haus, ein Vierständerbau mit verändertem
Stallteil, und das Kutscherhaus. Westlich
schließen sich weitere Nutzgebäude an, u.a.
eine Scheune mit zwei Querdurchfahrten, die
traufständig in der Straßenflucht liegt.

Nordgut
Das Nordgut ist über eine schmale Zufahrt
von Westen erschlossen. Die Nebengebäude
sind so gruppiert, daß sie einen längsrechtek-
kigen Hofplatz bilden, der auf das Herrenhaus
an der Ostseite ausgerichtet ist. Das Herren-
haus geht auf das 1. Viertel des 18. Jh. zurück

und ist damit etwas älter als das Haupthaus
des Südgutes. Der zweistöckige Fachwerk-
bau besaß an seiner Hoffront ursprünglich
zehn Achsen mit einem asymmetrisch ange-
ordneten Portal; die Fenster einer Achse sind
später geschlossen worden. Im 19. Jh. wurde
diese Front mit einer senkrechten Holzscha-
lung verkleidet. An den übrigen drei Seiten ist
das Fachwerk sichtbar: Ober- und Dachge-
schoß kragen jeweils vor; die Füllhölzer des
Stichgebälkes sind gerundet und die Schwel-
len mit Schiffskehlen verziert. Zum Garten hin
ist das Haus um einen Anbau unter abge-
schlepptem Dach erweitert worden. Von den
zwei flankierenden Wirtschaftsgebäuden, die
zusammen mit dem Haupthaus errichtet wor-
den sind, ist nur das südliche, eine Längs-
durchfahrtsscheune, erhalten. Aus der glei-
chen Zeit stammt das zum Mühlenweiher hin
gelegene, ehemalige Backhaus. Das Hoftor
wird von zwei giebelständigen Nebengebäu-
den aus der Mitte des 19. Jh. gerahmt, von
einem Stallgebäude mit Unterstand an der
Süd- und einem Deputathaus an der Nord-
seite. Im Vorgelände des Gutshofes befindet
sich ein weiteres Deputathaus sowie die alte
Schmiede.

Wassermühle
Die Wassermühle liegt westlich vor dem
Nordgut unter hohen Bäumen. Das Mühlen-
gebäude, ein dreigeschossiger, mit Lisenen
gegliederter Backsteinbau, stammt von 1911.
An der einen Giebelseite ist in einem einge-
schossigen Ziegelanbau das Wehr integriert.
An die andere Giebelseite ist das Wohnhaus,
ein eingeschossiger, verbreiterter Fachwerk-
bau, angeschlossen. Die heute miteinerTur-
bine angetriebene Wassermühle arbeitet nur
noch für den Eigenbedarf des Besitzers.
Die Gehöfte von Hohnhorst liegen zum Teil
an der Hohnhorster Straße, zum Teil im west-
lichen Dorfbereich entlang der Lachte. Fast
sämtliche bäuerlichen Bauten sind im Verlauf
dieses Jahrhunderts überformt oder erneuert
worden. An den Ortsrändern sind bis in jüng-
ste Zeit einige Einfamilienhäuser hinzuge-
kommen.

ELDINGEN - LUTTERN

Luttern, 3 km südwestlich von Eldingen gele-
gen, wird von der breiten Landesstraße 282
durchzogen. Die Eisenbahnstrecke Celle-
Wittingen ist östlich an dem Ort vorbeigeführt.
Das kleine Haufendorfistunmittelbarwestlich
der Lutter auf leicht erhöhtem Terrain ange-
legt. Nur eine der sieben ursprünglichen Hof-
stellen befindet sich am östlichen Ufer. Nach
der Verkoppelung in der Mitte des 19. Jh. hat
sich hier noch eine kleine Stelle angesiedelt
(Luttern 9). Das Vierständerhaus ist im Unter-
schied zu den meisten anderen Bauernhäu-
sern des Dorfes weitgehend unverändert er-
halten.

Hohnhorst, Nordgut, Herrenhaus, 1. Viertel 18. Jh.

ELDINGEN - WOHLENRODE

Wohlenrode befindet sich 4 km südlich von
Eldingen. Die alten Hofstellen sind nebenein-
ander in einer Senke der Lachte angelegt, die
sie nach Norden begrenzt. Die Höfe liegen
unter alten Eichen. Das adelige Gut (Vörden
Höfen 5) bildet mit seinem großen, zum Teil
bewaldeten Grundstück den östlichen Dorf-
rand. Das ehemalige Gutshaus vom Ende des
18. Jh. ist als Fachhallenhaus in Vierständer-
konstruktion noch ganz der bäuerlichen Tra-
dition verpflichtet. Der Wirtschaftsgiebel ist
durch die gerundeten Balkenköpfe und Füll-
hölzer, die vorkragende Schwelle mit Schiffs-
kehlen und die Ständer mit Winkelstreben-
paaren darüber ausgezeichnet. Einen
schmuckvollen Charakter anderer Art weist
der zur Durchgangsstraße orientierte Torgie-
bel des Vierständerhauses auf der westlichen
Hofstelle (Wohlenroder Straße 2) auf. Hier
schließen die Gefache unter der Schwelle mit
segmentbogenförmig zugeschnittenen Höl-
zern ab. Nach Süden istWohlenrodeseitdem
Ende des 19. Jh. zunächst um einige kleine
Stellen und bis heute um ein Neubaugebiet
gewachsen.

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