Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Zimmermann, Petra Sophia [Bearb.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 18, Teil 2): Landkreis Celle: Landkreis Celle ohne Stadt Celle — Hameln, 1994

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44418#0127
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
trag der Imkerei gut leben konnte, da Honig
als universeller Süßstoff sehr gefragt war.


Starkshorn, Hof Nr. 2, ehern. Wohnwirtschaftsgebäude, 1828


Starkshorn, Hof Nr. 2, Speicher, 1775



Im Unterschied zu dem mit Ziegeln ausge-
fachten und längsaufgeschlossen Imkerhaus
ist das aus derselben Zeit stammende Land-
arbeiterhaus verbreitert und queraufge-
schlossen. Der zweistöckige Speicher von
1775 ist das älteste Nebengebäude des Ho-
fes. Das Obergeschoß kragt an den Giebel-
seiten nur leicht, an den Traufseiten über ge-
rundeten Balkenköpfen hingegen stark vor.

ESCHEDE - WEYHAUSEN

Weyhausen liegt 12 km südöstlich von
Eschede an der Kreuzung der Bundesstraße
191 mit der Landesstraße 280. Seit 1438 ist
im Forst Lüß am Bachlauf der Lutter ein Ein-
zelhof verbürgt. In der Mitte des 17. Jh. ließ
Herzog Christian Ludwig nördlich dieses Ho-
fes ein Jagdschloß errichten, das bis zum
Ende des 18. Jh. bestand. Das Schloß bzw.
Jagdhaus war massiv ausgeführt, während
die zwölf Nebengebäude in Fachwerk kon-
struiert waren. Seit der Verlegung der Hofhal-
tung des Herzogs von Celle nach Hannover
im Jahr 1705 wurde die Jagd nur noch selten
genutzt. 1775-90 riß man dieteilweiseschon
verfallenen Baulichkeiten fast komplett ab. Er-
halten hat sich ein Kellergewölbe - wohl das
des Schlosses -, auf dem gegen Ende des
18. Jh. das noch heute existente Forsthaus
errichtet wurde. Das Abbruchmaterial wurde
u.a. 1815 zur Errichtung des Bauernhauses
auf dem alten Einzelhof (Unterlüßer Straße 2)
verwendet, das später durch den Umbau zu
einer Scheune stark verändert worden ist.
Möglicherweise geht auch das zweistöckige
verbreiterte Wohnhaus von 1740 noch auf
das im Inventarverzeichnis von 1730 aufge-
führte, kleine Kavalierhaus der Jagdschloß-
anlage zurück.
Am Ende des 18. Jh. wurde im Süden der
Hofstelle die Chaussee Celle-Uelzen (heute
Bundesstraße 191) entlanggeführt. An deren
südlicher Seite (Breitenheesener Straße 3)
wurde 1842 das zum Hof gehörige, traufstän-
dige Herrenhaus errichtet. Die Fassade des
zweistöckigen Fachwerkbaus besitzt Fenster
und Gefache in regelmäßigem Wechsel und
eine Tür in der Mitte. Die verbreiterte
Scheune an der Straßenecke stammt wohl
aus derselben Zeit. Nördlich des Hofkomple-
xes fällt das Gelände zur Lutter hin ab. In der
Bachniederung hat der damalige Försteri 715
eine kleine Hofstelle angelegt (Unterlüßer
Straße 3). Hier hat sich ein zweistöckiger ver-
breiterter Speicher von 1814 erhalten, des-
sen Obergeschoß über gerundeten Balken-
köpfen und Füllhölzern allseitig auskragt.

Weyhausen, Breitenheesener Straße 3, Herrenhaus, 1842

126
 
Annotationen