fen. Zu jedem Haus gehört ein durch Hecken
und Zäune eingegrenzter privater Garten.
Schwagenscheidt-Siedlung
Die Schwagenscheidt-Siedlung ist durch ei-
förmig angelegte Straßen erschlossen: Im
Süden führt die „Schlichternheide“ entlang,
von der westlich die „Lange Reihe“ abzweigt
und zur Großen Horststraße führt; östlich
zweigt der „Wildgarten“ ab und stellt eine
Verbindung zur Roten Siedlung her. Die Sied-
lung gliedert sich in mehrere Baugruppen auf
separaten Grundstücken. Entlang der Langen
Reihe ordnen sich diese Gruppen um das
Rondell „Im Kreise“ und um die „Im Winkel“
geführte Straße, entlang dem Wildgarten ord-
nen sie sich um kleine Plätze. Die Baugrup-
pen bestehen aus zwölf bis 20 Vierfamilien-
häusern, die jeweils um 90° gegeneinander
versetzt und in einem lockeren Rund „kom-
poniert“ sind. An der südlichen Seite der
Schlichternheide liegen drei kleinere Grund-
stücke, von denen das mittlere mit einer
Gruppe von fünf Vierfamilienhäusern, die bei-
den äußeren mit je drei, schräg zur Straße ge-
stellten Reihen von fünf Häusern bebaut sind.
Sämtliche Häuser fügen sich zusammen mit
dem offenen begrünten Umfeld und dem na-
türlichen Heidewald zu den - von Schwagen-
scheidt sogenannten - „Raumgruppen“. Von
diesen Bereichen ist der Autoverkehr strikt
getrennt. Parkmöglichkeiten gibt es nur in
Form von Parkbuchten entlang der Straßen.
Zu den Wohngebäuden führen mit Platten
ausgelegte Gehwege. Bei den Vierfamilien-
häusern handelt es sich um schlichte zweige-
schossige Massivbauten aus rotem Ziegel,
die mit einem Satteldach gedeckt sind. Die
Häuser sind durch unterschiedliche Woh-
nungsgrößen und Raumanordnungen ver-
schieden breit, besitzen jedoch sämtlich die
gleiche Tiefe. Die Baukörper sind jeweils
durch eine rhythmische Anordnung von fünf
verschiedenen Fenstertypen und zumeist
eine Eingangstür in der Mitte gegliedert. Die
Reihenhäuser an der Schlichternheide ord-
nen sich dem Baustil der Siedlung unter. Die
Häuser wurden zur Sonne ausgerichtet, so
daß die Wohnräume nach Süden und Westen
liegen. Außerdem sollten sich die Gebäude
gegenseitig so wenig wie möglich verschaf-
fen. Schwagenscheidt hat sich seit den zwan-
ziger Jahren mit der Idee einer „Raumstadt“
beschäftigt. Dieses Konzept, das den Bewoh-
nern ein Leben in „menschenwürdiger Um-
welt“ erlauben sollte, hat er später in ver-
schiedenen Schriften erläutert. Erst nach dem
Zweiten Weltkrieg erzielte er verschiedene
Wettbewerbserfolge. Die Siedlung in Faß-
berg gehört zu den wenigen realisierten Pro-
jekten von Schwagenscheidt. Höhepunktsei-
ner Tätigkeit als Architekt und Städteplaner
war der Bau der Nordweststadt in Frankfurt
am Main für rund 40.000 Menschen, der auf
der Grundlage seines Entwurfes ausgeführt
wurde.
FASSBERG - GERDEHAUS
Gerdehaus bestand ursprünglich aus einem
Einzelhof, der nachweislich seit 1563/64 in
zwei Höfe aufgeteilt ist. Die beiden Hofstellen
liegen rechts der Landstraße Müden-Unter-
130
und Zäune eingegrenzter privater Garten.
Schwagenscheidt-Siedlung
Die Schwagenscheidt-Siedlung ist durch ei-
förmig angelegte Straßen erschlossen: Im
Süden führt die „Schlichternheide“ entlang,
von der westlich die „Lange Reihe“ abzweigt
und zur Großen Horststraße führt; östlich
zweigt der „Wildgarten“ ab und stellt eine
Verbindung zur Roten Siedlung her. Die Sied-
lung gliedert sich in mehrere Baugruppen auf
separaten Grundstücken. Entlang der Langen
Reihe ordnen sich diese Gruppen um das
Rondell „Im Kreise“ und um die „Im Winkel“
geführte Straße, entlang dem Wildgarten ord-
nen sie sich um kleine Plätze. Die Baugrup-
pen bestehen aus zwölf bis 20 Vierfamilien-
häusern, die jeweils um 90° gegeneinander
versetzt und in einem lockeren Rund „kom-
poniert“ sind. An der südlichen Seite der
Schlichternheide liegen drei kleinere Grund-
stücke, von denen das mittlere mit einer
Gruppe von fünf Vierfamilienhäusern, die bei-
den äußeren mit je drei, schräg zur Straße ge-
stellten Reihen von fünf Häusern bebaut sind.
Sämtliche Häuser fügen sich zusammen mit
dem offenen begrünten Umfeld und dem na-
türlichen Heidewald zu den - von Schwagen-
scheidt sogenannten - „Raumgruppen“. Von
diesen Bereichen ist der Autoverkehr strikt
getrennt. Parkmöglichkeiten gibt es nur in
Form von Parkbuchten entlang der Straßen.
Zu den Wohngebäuden führen mit Platten
ausgelegte Gehwege. Bei den Vierfamilien-
häusern handelt es sich um schlichte zweige-
schossige Massivbauten aus rotem Ziegel,
die mit einem Satteldach gedeckt sind. Die
Häuser sind durch unterschiedliche Woh-
nungsgrößen und Raumanordnungen ver-
schieden breit, besitzen jedoch sämtlich die
gleiche Tiefe. Die Baukörper sind jeweils
durch eine rhythmische Anordnung von fünf
verschiedenen Fenstertypen und zumeist
eine Eingangstür in der Mitte gegliedert. Die
Reihenhäuser an der Schlichternheide ord-
nen sich dem Baustil der Siedlung unter. Die
Häuser wurden zur Sonne ausgerichtet, so
daß die Wohnräume nach Süden und Westen
liegen. Außerdem sollten sich die Gebäude
gegenseitig so wenig wie möglich verschaf-
fen. Schwagenscheidt hat sich seit den zwan-
ziger Jahren mit der Idee einer „Raumstadt“
beschäftigt. Dieses Konzept, das den Bewoh-
nern ein Leben in „menschenwürdiger Um-
welt“ erlauben sollte, hat er später in ver-
schiedenen Schriften erläutert. Erst nach dem
Zweiten Weltkrieg erzielte er verschiedene
Wettbewerbserfolge. Die Siedlung in Faß-
berg gehört zu den wenigen realisierten Pro-
jekten von Schwagenscheidt. Höhepunktsei-
ner Tätigkeit als Architekt und Städteplaner
war der Bau der Nordweststadt in Frankfurt
am Main für rund 40.000 Menschen, der auf
der Grundlage seines Entwurfes ausgeführt
wurde.
FASSBERG - GERDEHAUS
Gerdehaus bestand ursprünglich aus einem
Einzelhof, der nachweislich seit 1563/64 in
zwei Höfe aufgeteilt ist. Die beiden Hofstellen
liegen rechts der Landstraße Müden-Unter-
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