Dorfstraße 7). Der Vierständerbau von 1874
ist giebelständig zur Alten Dorfstraße orien-
tiert und weist in den dortigen Eckgefachen
Andreaskreuze auf.
Die Alte Dorfstraße besitzt zwischen Wietze-
brücke und „Neuer Damm“ noch die histori-
sche Aufteilung in eine mittlere befahrbare
Spur, die mit Feldsteinen gepflastert ist, und
in zwei seitliche Spuren - den Gehweg und
den Sommerweg für die Viehtrift -, die aus
verdichtetem Erdreich bestehen. Auf der
Südseite der Straße schließt sich der ehema-
lige Hof Nr. 1 an (Alte Dorfstraße 6). In der
leicht gebogenen Straßenflucht liegen trauf-
ständig vier Gebäude, darunter ein Häus-
lingshaus von 1799 und eine große Scheune
mit zwei Querdurchfahrten aus der Mitte des
19. Jh., beides mit Ziegeln ausgefachte und
an den Giebelfeldern verbreiterte Fachwerk-
bauten. Zwischen den Gebäuden ist die Hof-
stelle durch einen Staketenzaun geschlos-
sen, das Hoftor ist an Natursteinpfeilern befe-
stigt. Die weitläufige Hofanlage mit einzeln
stehenden Bäumen reicht in Wiesen bis zur
Wietze. Das mächtige Wohnwirtschaftsge-
bäude, ein Vierständerbau von 1809, ist das
älteste weitgehend unveränderte Bauern-
haus des Ortes. Der Fletteingang ist durch ein
Zwerchhaus betont. Nahe dem Wohnteil ste-
hen zwei alte Brunnenfassungen aus Sand-
stein. Ein weiteres Häuslingshaus des Hofes
ist von der Langseite erschlossen und be-
steht aus zwei seitlichen Wohneinheiten und
dem Wirtschaftsteil mit Quereinfahrt und drei
Stalltüren in der Mitte. Ein Stall mit Scheune
und seitlicher Unterfahrt stammt von 1896
und ist im Unterschied zu den übrigen Bauten
aus Ziegelmauerwerk gebaut und mit Ecklise-
nen und Zierfriesen artikuliert.
Entlang der südlichen Seite der Hauptstraße
liegen kleinere Hofstellen, die häufig mit Sta-
ketenzäunen eingegrenzt sind. Die Bauern-
häuser sind zumeist mit dem Wirtschaftsgie-
bel zur Straße orientiert, die Nebengebäude
rechtwinklig zum Haupthaus angeordnet.
Drei Vierständerhäuser stammen aus der
1. Hälfte des 19. Jh. (Hauptstraße 6, Neuer
Damm 1, Hauptstraße 8). Auf dem letztge-
nannten Hof steht der älteste Treppenspei-
cher des Ortes von 1706. Er ist in Hochrähm-
zimmerung mit eingezapften Ankerbalken
konstruiert und besitzt die für diese Gegend
typischen profilierten Konsolen unter den
Stichbalkenköpfen, die das Traufbrett tragen.
Die Gebäude des Nachbarhofes (Haupt-
straße 10) sind am Anfang dieses Jahrhun-
derts entstanden. Bauernhaus und Schwei-
nestall sind aus Ziegelmauerwerk erbaut und
mit Ecklisenen und Deutschem Band als Gie-
belfries verziert. Traufständig an der Straße
steht die Fachwerkscheune mit Querdurch-
fahrt, giebelseitig ist ein Wohnteil massiv an-
gebaut. Von Kriegszerstörungen im Jahr
1945 waren die Hofstellen zu beiden Seiten
der Sandstraße betroffen. Auf dem Hof (Nr. 2)
bildet die Brunnenfassung von 1772 den letz-
ten Überrest des alten Hofes. Auf der Hofan-
lage (Nr. 1), die sich westlich bis zum Flußlauf
der Wietze reicht, sind ebenfalls Haupthaus
und Scheune in der Nachkriegszeit neuge-
baut worden. Die Brunnenfassung geht noch
auf das Jahr 1744 zurück. Bemerkenswert ist
die kleine Gartenlaube aus der Jahrhundert-
wende; sie besteht aus einer Fachwerkkon-
struktion, die teils offen ist, teils mit Brettern
geschlossen, die mit floralen und geometri-
Müden, Laurentiuskirche, Blick zum Orgelprospekt Müden, Laurentiuskirche, Detail
134
ist giebelständig zur Alten Dorfstraße orien-
tiert und weist in den dortigen Eckgefachen
Andreaskreuze auf.
Die Alte Dorfstraße besitzt zwischen Wietze-
brücke und „Neuer Damm“ noch die histori-
sche Aufteilung in eine mittlere befahrbare
Spur, die mit Feldsteinen gepflastert ist, und
in zwei seitliche Spuren - den Gehweg und
den Sommerweg für die Viehtrift -, die aus
verdichtetem Erdreich bestehen. Auf der
Südseite der Straße schließt sich der ehema-
lige Hof Nr. 1 an (Alte Dorfstraße 6). In der
leicht gebogenen Straßenflucht liegen trauf-
ständig vier Gebäude, darunter ein Häus-
lingshaus von 1799 und eine große Scheune
mit zwei Querdurchfahrten aus der Mitte des
19. Jh., beides mit Ziegeln ausgefachte und
an den Giebelfeldern verbreiterte Fachwerk-
bauten. Zwischen den Gebäuden ist die Hof-
stelle durch einen Staketenzaun geschlos-
sen, das Hoftor ist an Natursteinpfeilern befe-
stigt. Die weitläufige Hofanlage mit einzeln
stehenden Bäumen reicht in Wiesen bis zur
Wietze. Das mächtige Wohnwirtschaftsge-
bäude, ein Vierständerbau von 1809, ist das
älteste weitgehend unveränderte Bauern-
haus des Ortes. Der Fletteingang ist durch ein
Zwerchhaus betont. Nahe dem Wohnteil ste-
hen zwei alte Brunnenfassungen aus Sand-
stein. Ein weiteres Häuslingshaus des Hofes
ist von der Langseite erschlossen und be-
steht aus zwei seitlichen Wohneinheiten und
dem Wirtschaftsteil mit Quereinfahrt und drei
Stalltüren in der Mitte. Ein Stall mit Scheune
und seitlicher Unterfahrt stammt von 1896
und ist im Unterschied zu den übrigen Bauten
aus Ziegelmauerwerk gebaut und mit Ecklise-
nen und Zierfriesen artikuliert.
Entlang der südlichen Seite der Hauptstraße
liegen kleinere Hofstellen, die häufig mit Sta-
ketenzäunen eingegrenzt sind. Die Bauern-
häuser sind zumeist mit dem Wirtschaftsgie-
bel zur Straße orientiert, die Nebengebäude
rechtwinklig zum Haupthaus angeordnet.
Drei Vierständerhäuser stammen aus der
1. Hälfte des 19. Jh. (Hauptstraße 6, Neuer
Damm 1, Hauptstraße 8). Auf dem letztge-
nannten Hof steht der älteste Treppenspei-
cher des Ortes von 1706. Er ist in Hochrähm-
zimmerung mit eingezapften Ankerbalken
konstruiert und besitzt die für diese Gegend
typischen profilierten Konsolen unter den
Stichbalkenköpfen, die das Traufbrett tragen.
Die Gebäude des Nachbarhofes (Haupt-
straße 10) sind am Anfang dieses Jahrhun-
derts entstanden. Bauernhaus und Schwei-
nestall sind aus Ziegelmauerwerk erbaut und
mit Ecklisenen und Deutschem Band als Gie-
belfries verziert. Traufständig an der Straße
steht die Fachwerkscheune mit Querdurch-
fahrt, giebelseitig ist ein Wohnteil massiv an-
gebaut. Von Kriegszerstörungen im Jahr
1945 waren die Hofstellen zu beiden Seiten
der Sandstraße betroffen. Auf dem Hof (Nr. 2)
bildet die Brunnenfassung von 1772 den letz-
ten Überrest des alten Hofes. Auf der Hofan-
lage (Nr. 1), die sich westlich bis zum Flußlauf
der Wietze reicht, sind ebenfalls Haupthaus
und Scheune in der Nachkriegszeit neuge-
baut worden. Die Brunnenfassung geht noch
auf das Jahr 1744 zurück. Bemerkenswert ist
die kleine Gartenlaube aus der Jahrhundert-
wende; sie besteht aus einer Fachwerkkon-
struktion, die teils offen ist, teils mit Brettern
geschlossen, die mit floralen und geometri-
Müden, Laurentiuskirche, Blick zum Orgelprospekt Müden, Laurentiuskirche, Detail
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