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Zimmermann, Petra Sophia [Bearb.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 18, Teil 2): Landkreis Celle: Landkreis Celle ohne Stadt Celle — Hameln, 1994

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https://doi.org/10.11588/diglit.44418#0149
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Straße 11) inschriftlich in das Jahr 1777 zu-
rückweist.
An der Celler Straße steht traufständig ein um
1845 errichtetes Vierständerhaus (Nr. 16),
das 1857 zu einer Apotheke umgebaut wor-
den ist. Die Balkenköpfe unter dem Zwerch-
haus und seinem Giebel kragen jeweils aus,
wobei die Zwischenräume mit verzierten Füll-
stäben geschlossen sind; die Fachwerkfelder
unter den Dachgeschoßfenstern sind mit
Fußbändern und Rauten geschmückt, das
Giebelfeld ist bündig verbrettert. Weiter süd-
westlich ist 1846 ein Friedhof auf leicht erhöh-
tem Gelände angelegt worden. Ein Weg führt
von hohen Bäumen gesäumtauf eine (neuge-
baute) Kapelle zu. Dahinter schließt sich ein
begrüntes Gräberfeld an, auf dem alte gußei-
serne Kreuze und Grabsteine stehen. Zu bei-
den Seiten liegen weitere alte Grabstellen,
auch diejenigen der Brüder Harms.
Östlich der Örtze liegt das Neue Missionhaus
(Missionsstraße 5) zusammen mit weiteren
Gebäuden auf einem großen Grundstück. Ein
von Bäumen flankierterWeg führtauf das Por-

tal zu. Der langestreckte zweigeschossige
Fachwerkbau ist 1861/62 als Ausbildungs-
stätte für Missionare errichtet und bis in jüng-
ste Zeit verschiedentlich erweitert worden.
Die Fassade ist symmetrisch gegliedert und
stockwerksweise verbrettert. An der rückwär-
tigen Langseite ist das Fachwerk mit Ziegel-
ausfachung sichtbar belassen. Am Anfang
der Missionsstraße steht traufständig ein 1 1/2-
stöckiges Wohnhaus (Nr. 2), das um 1910 er-
richtet worden ist. Das Zwerchhaus ruht auf
vorkragenden Balken; den Giebel schmückt
ein Freigespärre in Spitzbogenform, das in
den Zwickeln geschnitzte Pferde und vegeta-
bile Formen zeigt. Im Dachgeschoß sind
„Hermannsburger Fenster“ mit spitz zulau-
fenden Sturzbalken verwendet. Sie finden
sich auch an einem anderen Wohnhaus in di-
rekter Nähe (Lutterweg 1). Dort scheint ein
ehemaliges Wohnwirtschaftsgebäude aus
dem Jahr 1840 am Anfang dieses Jahrhun-
derts durch den Aufbau eines Dachgeschos-
ses mit Zwerchhaus zur Straße umgestaltet
worden zu sein. An der Lotharstraße befindet
sich eine kleine Hofstelle mit einem Wohn-
haus (Nr. 35), das am Ende des 19. Jh. als

Ziegelbau errichtet wurde. Das Haus ist durch
Lisenen und Zierfriese gegliedert und mit sei-
nem Zwerchhaus auf die Straße bezogen. Vor
dem Haus stehen vier alte beschnittene
Bäume.

Kleine Kreuzkirche
Nach dem Tod von Theodor Harms kam es in
der Großen Kreuzgemeinde zu Meinungs-
verschiedenheiten über die Rechte von Ein-
zelgemeinde und Kirchenregiment. Dies
führte wiederum zur Abspaltung der Kleinen
Kreuzgemeinde, die im Jahr 1886 ihre eigene
Kirche an der Lotharstraße errichtete. Der
neugotische Rohziegelbau ist - mit Aus-
nahme des geraden Chorabschlusses - der
Großen Kreuzkirche sehr ähnlich gestaltet,
jedoch kleiner dimensioniert.
An einer mit Steinen gepflasterten Stich-
straße seitlich der Georg-Haccius-Straße lie-
gen zwei Hofstellen in alter Parzellengröße.
Ihre bäuerlichen Bauten sind bei einem Dorf-
brand 1802 zerstört und anschließend wie-


Hermannsburg, Georg-Haccius-Straße 12, Wohn- Hermannsburg, Am Markt 7, Wohnhaus
Wirtschaftsgebäude, 1804


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