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Ev. Kirche
In der Mitte des Dorfes liegt auf einer Erhe-
bung die ev. Kirche, die 1912/13 in neoroma-
nischen Formen errichtet worden ist, für den
Entwurf war der Architekt Matthies (Bardo-
wick) verantwortlich. Dazu wurde der kleinere
Vorgängerbau, eine romanische Kirche, die
im 14. Jh. im Stil der Gotik umgestaltet wor-
den war, mitsamt einem Holzturm abgeris-
sen. Bei der heutigen Kirche handelt es sich
um einen Massivbau, der aus Ziegeln und in
Teilen - so an der Nordseite zur Dorfstraße -
aus Feldsteinen gemauert ist. Die zweischif-
fige Anlage besitzt einen rechteckigen Chor-
anbau und einen mächtigen quadratischen
Westturm; an der Nordseite befinden sich ein
zweigeschossiger Vorbau für Sakristei und
Gemeinderäume sowie ein Windfang vordem
Eingang. An dieser Seite bestehen die Fen-
steröffnungen aus kleinen Rundbögen, an der
Ost- und Südseite hingegen aus gestaffelten
Lanzettbahnen. Im Inneren ist das Mittelschiff
von einem Kreuzrippengewölbe und derChor
von einem Tonnengewölbe überspannt, das
nördliche Seitenschiff ist flach gedeckt. Ge-

wölbe und Fensterleibungen sind mit orna-
mentalen Malereien reich verziert. Kanzel
und Taufbecken aus der 1. Hälfte des 17. Jh.
wurden neben anderen Ausstattungsstücken
aus dem Vorgängerbau übernommen. Der
Kirchgarten diente bis 1837 als Begräbnis-
stätte. 1922 wurde hier ein Denkmal für die
Gefallenen des Ersten Weltkrieges aufge-
stellt; der Sandsteinquader zeigt eine Kreuzi-
gungsdarstellung im Relief. Ein weiteres Krie-
gerdenkmal wurde nach dem Zweiten Welt-
krieg am westlichen Ortseingang in einem Ei-
chenhain errichtet; auf Findlingen sind hier
die Namen der Toten genannt.

Gutshof
Der Gutshof liegt auf einem großen, parkähn-
lichen Grundstück, das bis zum Ufer der
Wiehe reicht. Zur Straße hin ist der Hof durch
eine Feldsteinmauer eingefaßt, die Torpfeiler
sind mit Wappensteinen bezeichnet. Eine von
Linden gesäumte Zufahrt führt gerade auf das
Herrenhaus zu. Der zweistöckige Fachwerk-
bau von 1773 ist an der Hauptfront durch sie-

ben Fensterachsen, eine zentrale Eingangs-
tür mit zweiläufiger Treppe und ein Giebel-
dreieck symmetrisch gegliedert. Die bündige
Stichbalkenlage zwischen Erd- und Oberge-
schoß ist hier sichtbar belassen, am Ostgiebel
und der Gartenfront mit einem Profilbrett ver-
deckt. Der Westgiebel ist zum Wetterschutz
verbrettert. Östlich schließt sich der Wirt-
schaftshof mit verschiedenen Nebengebäu-
den an. Darunter befindet sich die ehemalige
Brauerei aus der Mitte des 18. Jh.
Der westliche und damit älteste Bereich des
Dorfes wurde bis hin zum Gutshof durch den
erwähnten Dorfbrand im Jahr 1878 fast kom-
plett zerstört. Erst im Laufe der Zeit wurde die
Bausubstanz wiederhergestellt. Die meisten
Bauernhäuser wurden dann als reine Wohn-
häuser, zumeist als zweigeschossige Fach-
werkbauten, errichtet. Eines der wenigen
Wohnwirtschaftsgebäude in Vierständerbau-
weise, das noch aus der Mitte des 19. Jh.
stammt, ist das große Häuslingshaus im hin-
teren Bereich der Hofstelle, Dorfstraße 8.



Hohne, Kirche, 1912/13, Architekt: Matthies (Bardowick)

Hohne, Dorfstraße 35, Gutshof, ehern. Brauereige-
bäude

Hohne, Dorfstraße 35, Gutshof, Zufahrt

Hohne, Dorfstraße 8, Häuslingshaus, Mitte 19. Jh.

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