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Zimmermann, Petra Sophia [Bearb.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 18, Teil 2): Landkreis Celle: Landkreis Celle ohne Stadt Celle — Hameln, 1994

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https://doi.org/10.11588/diglit.44418#0165
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HOHNE - HELMERKAMP

Helmerkamp befindet sich 3 km westlich von
Hohne. Der im 13. Jh. erstmals erwähnte Ort
bestand ursprünglich nur aus einem Hof; am
Ende des 16. Jh. sind dann zwei Höfe ver-
bürgt. Im Süden dieser beiden Höfe haben
sich seit dem 17. Jh. Kleinbauern angesie-
delt. Ihre Stellen sind vorwiegend an der
nördlichen Seite der Hauptstraße, der heuti-
gen Landesstraße 284, angelegt. Nach dem
Zweiten Weltkrieg wuchs der Ort durch die
Zuwanderung von Flüchtlingen noch um
einige Einfamilienhäuser. An exponierter
Stelle, dem westlichen Dorfeingang, wurde
für die Gefallenen der beiden Weltkriege ein
Denkmal errichtet, das aus aufeinanderge-
schichteten Findlingen besteht. Die zwei al-
ten Gehöfte liegen abseits des übrigen Dor-
fes auf einer leichten Anhöhe und sind von
hohen Eichen umgeben. Die Bauten sind
- bis auf eine Ausnahme - seit der Mitte des
19. Jh. entstanden. Auf dem Hof, Hasloh 15,
steht noch ein Schafstall, der um 1600 errich-
tet worden ist. Der verbretterte Zweiständer-
bau mit einseitiger Kübbung zeigt einen für

diese Zeit typischen Schmuck: Die auskra-
genden Stichbalken am Nordgiebel werden
von geschweiften Knaggen, die Dachbalken
an der westlichen Traufseite von gekehlten
Kopfbändern gestützt; außerdem sind die
Türstürze als Eselsrücken gestaltet. An der
Grundstücksgrenze zur Erschließungsstraße
fällt ein kleines traufständiges Deputathaus
ins Auge, das von 1872 unverändert erhalten
ist.
HOHNE - SPECHTSHORN

Der nördlich von Hohne gelegene Ort läßt im
Kern noch seine ursprüngliche Rundlings-
struktur erahnen. Die drei südlichen Hofstel-
len sind so zugeschnitten, daß sie zur Wiehe
hin trapezförmig auseinanderlaufen, um ei-
nen möglichst großen Anteil an der Flußaue
einzunehmen. Den Mittelpunkt von Spechts-
horn bildet ein Dorfplatz mit hohen Eichen.
Hier wurden ehemals die Belange der Dorf-
gemeinschaft öffentlich abgehandelt. Nörd-
lich des Platzes ist den Gefallenen beider
Weltkriege um 1950 ein Denkmal gesetzt
worden. Auf einem Plateau sind ein Kreuz

und vier Quader aus Granit aufgestellt, die die
Namen derToten nennen. Nach dem Zweiten
Weltkrieg wurden auch in Spechtshorn Erdöl-
vorkommen entdeckt. Die Ölförderung
brachte Veränderungen mit sich: Viele Hofbe-
sitzer investierten ihre Einkünfte in die Reno-
vierung alter und die Errichtung neuer Bau-
ten. Nach Nordwesten wuchs der Ort um In-
dustrieanlagen und Einfamilienhäuser.

LACHENDORF

Lachendorf liegt 11 km östlich der Stadt Celle.
Das Schatzregister von 1438 nennt 18 Hof-
stellen im Ort, darunter eine Mühle. Bis zum
Ende des 18. Jh. hatte sich die Zahl der Stel-
len auf 26 erhöht. Herzog Ernst der Bekenner
wählte 1538 Lachendorf als Standort für eine
Papiermühle aus. Diese Mühle, die neben ei-
ner bereits bestehenden Getreidemühle an
der Lachte errichtet wurde, gehört zu den äl-
testen ihrer Art in Deutschland. Mit der Auf-
stellung einer Papiermaschine im Jahr 1845
begann der Ausbau der Mühle zu einer Fa-
brik. Die Getreidemühle und eine am Anfang

Helmerkamp, Hasloh 15, Deputathaus, 1872


Helmerkamp, Hasloh 15, Schafstall, um 1600


Lachendorf, Kirche, Außenbau, 1905/06, Architekt:
Müller (Hankensbüttel)



Lachendorf, Mühlenstraße 10, Hofanlage

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