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schlossen sich an. 1973 unterstellte sich die
Samtgemeinde dem neuen Samtgemeinde-
recht und besteht seitdem aus den Mitglie-
dern Ahnsbeck, Beedenbostel, Eldingen,
Hohne und Lachendorf.
Das Bild des Dorfkerns ist durch ein En-
semble von Höfen bestimmt. Sie gruppieren
sich um sternförmig zusammenlaufende
Wege, von denen die Mühlenstraße strecken-
weise aus einer gepflasterten Spur und einem
Sommerweg besteht, die Straße „Am Eich-
hof“ ist mit verdichtetem Erdreich und Grant
befestigt. Bemerkenswert ist das älteste Bau-
ernhaus von Lachendorf, Mühlenstraße 14,
ein größtenteils verbreiterter Zweiständerbau
von 1685. Vor dem Fletteingang steht ein aus
vier Sandsteinplatten zusammengesetzter
rechteckiger Brunnen. Das Deputathaus
(Nr. 12) auf der Spitze des dreieckigen Grund-
stücks ist erst um 1880 errichtet worden. Die
Hofstelle, Mühlenstraße 10, die nördlich bis
an den Flußlauf der Lachte reicht, ist zum
Straßenwinkel hin durch zwei traufständige
Wirtschaftgebäude und eine Backsteinmauer
begrenzt; eine Zufahrt führt auf den Wirt-

schaftsgiebel des Vierständerhauses zu. Re-
mise und Scheune sind etwa gleichzeitig mit
dem Bauernhaus in der 2. Hälfte des 19. Jh.
errichtet worden. Das gegenüberliegende
Gehöft (Mühlenstraße 7) ist bei einem Dorf-
brand im Jahr 1850 völlig zerstört worden;
das Grundstück wurde vergrößert, als man
anschließend einige Höfe aus dem dicht be-
bauten Kern an den Ortsrand verlegte. Bei
dem Wiederaufbau sind „Am Eichhof“ stra-
ßenbildprägende, traufständige Fachwerk-
bauten mit Ziegelausfachung errichtet wor-
den, die Scheune auf der einen und zwei Ar-
beiterwohnhäuser (Nr. 1) auf der anderen
Seite. Auf zwei weiteren Hofstellen haben
sich Bauernhäuser aus den dreißiger Jahren
des 19. Jh. gut erhalten: das eine, Acker-
straße 16, ist noch als Zweiständerbau kon-
struiert; der Wirtschaftsgiebel, durch ein
asymmetrisch eingesetztes Dielentor mit
Vorschauer gekennzeichnet, besitzt ebenso
wie der Wohngiebel einen schlichten
Schmuck in Form von vorkragenden Schwel-
len, die an den Unterkanten mit Schiffskehlen
verziert sind. Rechtwinklig an den Wirt-
schaftsgiebel ist um 1900 eine Remise mit ei-

ner Längseinfahrt und zwei Quereinfahrten
angebaut worden. Das andere Bauernhaus,
Jarnser Straße 4, erscheint hingegen-wie zu
dieser Zeit üblich - als schmuckloser Vier-
ständerbau mit regelmäßigem Gefüge und
mittigem Tor am Wirtschaftsgiebel. Auf der
kleinen Stelle steht außerdem ein Speicher
aus der Mitte des 18. Jh., der in Hochrähm-
zimmerung mit durchgezapften Ankerbalken
konstruiert ist. Im Westen des alten Dorfes,
Oppershäuser Straße 6, liegt mitten auf ei-
nem hügeligen Grundstück ein Wohnhaus
von 1886. Der holzverschalte Bau ist durch
Zwerchhäuser in der Mitte der Traufseiten
und je drei Fenster mit profilierten Einfassun-
gen auf den Seiten symmetrisch gegliedert.
Dort befindet sich ein Speicher, der dem o.a.
sehr ähnlich ist. Die Schule, die auch bei dem
Dorfbrand vernichtet worden war, wurde
1850 in Gestalt eines Bauernhauses am süd-
lichen Ortsrand (Ahnsbecker Straße 16) neu-
gebaut. Darin waren neben dem Klassenraum
auch die Lehrerwohnung und der Wirtschafts-
teil untergebracht. Im Garten steht noch eine
alte Wasserpumpe.


.achendorf, Ackerstraße 16, Hofanlage (Aufn.
963)


Lachendorf, Mühlenstraße 10, Wohnwirtschaftsge-
bäude, 2. Hälfte 19. Jh.


Lachendorf, Oppershäuser Straße 6, Wohnhaus,
1886


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