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Langlingen, Hauptstraße 46, Wohnwirtschaftsgebäude, Grundriß 1 :200(1938), Institut für Denkmalpflege


Langlingen, Hauptstraße 46, Wohnwirtschaftsgebäude


Langlingen, Gutshof, Zufahrt


dem Hauptgebäude quer orientiert und zum
Hofplatz hin vorgezogen, während sie an der
Gartenseite zurücktreten. Wie das Hauptge-
bäude liegt der östliche Bau unter einem
Halbwalmdach, der westliche hingegen unter
einem Mansarddach mitTürmchen. Zum Hof-
platz ist die gesamte Front des Herrenhauses
- bis auf die, hinter den Anbauten noch sicht-
baren Giebelseiten der Flügel-, zum Garten
nur die Front des Hauptgebäudes mit einem
Anstrich in lachsroter Farbe (nach dem Ur-
sprungszustand rekonstruiert) versehen. Der
Anstrich überdeckt Fachwerk wie Ziegelaus-
fachung und sollte damit einen massiven
Steinbau imitieren.
Von der Kirchstraße aus fällt der Blick auf das
Zweiständerhaus von 1619 an der Dorf Straße
46, das in Jochbalkenkonstruktion mit Speer-
sohlenzimmerung errichtet ist. Am Torgiebel
sind die unteren holzverbohlten Gefache des
Trapezes mit halbkreisförmigen Fächerroset-
ten, einem typischen Ornament der Renais-
sance, verziert. Die Füllhölzer des Auskra-
gungsgebälkes sind mit einem Zahnschnitt
und die Schwelle mit einem Tauband überzo-
gen. Ein Beispiel von der um 1800 üblichen
Konstruktion und Gestaltung gibtdas Bauern-
haus, Hauptstraße 53. Es ist als Vierständer-
bau in Unterrähmkonstruktion errichtet und
zeigt ein regelmäßiges Gefüge, jedoch kei-
nerlei Schmuckformen. Auf demselben Hof
hat sich ein zweistöckiger Speicher von 1606
erhalten, dessen Obergeschoß an den Lang-
seiten vorkragt; Füllhölzer und Schwellen
sind als Tauband gestaltet, die Knaggen mit
einer vertikalen Punkt- und Strichzierverse-
hen. An dem Speicher von 1722 (Nr. 44) kragt
das Obergeschoß allseitig aus, wobei hier die
Balkenköpfe und Füllhölzer nur abgerundet
sind.
Zwischen Kirche und Pfarrhof liegt die kleine,
ehemals zum Gut gehörige Stelle eines Land-
arbeiters (Kirchstraße 6)-, darauf befinden sich
ein giebelständiges Wohnhaus aus der Mitte
des 19. Jh. und ein um 1900 errichteter
Schweinestall. Auf dem Gut tätige Landarbei-
ter lebten auch in zwei Doppelwohnhäusern
aus der 1. und aus der 2. Hälfte des 19. Jh. im
südlichen Dorfbereich (Am Flootgarten 3a
und3b). Auf dieser Stelle ist um 1920 ein Stall
hinzugekommen. Ein weiteres, gut erhalte-
nes Häuslingshaus aus der Mitte des 19. Jh.
liegt an der Ecke von Hauptstraße 42 und
Bahnhofstraße.

LANGLINGEN - FERNHAVEKOST
Fernhavekost liegt auf einer Talsandinsel im
Urstromtal der Oker. Die Ansiedlung besteht
seit 1438 aus zwei Höfen, zu denen im 18. Jh.
eine Brinksitzerstelle kam. An den beiden ur-
sprünglichen Hofstellen führt die Kreisstraße
51 westlich entlang. Sie ist auf diesem Ab-
schnitt alleeartig von hohen Eichen gesäumt.
Auf dem Hof Nr. 2 (Am Rotbusch 1) sind die
Gebäude U-förmig angelegt. Das Wohnhaus,
ein zweistöckiger Fachwerkbau von 1890, ist
durch eine Laube vor dem Eingang und ein

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