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Zimmermann, Petra Sophia [Bearb.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 18, Teil 2): Landkreis Celle: Landkreis Celle ohne Stadt Celle — Hameln, 1994

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https://doi.org/10.11588/diglit.44418#0173
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Giebelfeld im Dach auf den Hofplatz bezogen.
Eine Mehrzweckscheune von 1785 ist über
eine Einfahrt im Giebel von der Straße zu be-
fahren.

LANGLINGEN - HOHNEBOSTEL
Der Ort liegt an der südöstlichen Landkreis-
grenze nach Gifhorn. 1395 gab es in Hohne-
bostel drei Höfe und drei Koten. Seit dem
18. Jh., vor allem aber nach der Gründung ei-
ner Ziegelei im Jahr 1849 siedelten sich dar-
über hinaus einige Kleinbauern an. Ein Kötner
hatte die Ziegelei zunächst neben seiner Hof-
stelle erbaut; 1865 verlegte er die Stelle dann
auf den Platz der Ziegelei (Unter den Ei-
chen 11). Auf dieses Jahr geht ein Wohnge-
bäude mit Stallteil zurück sowie eine etwa 1 V2
m hohe Mauer, die das Grundstück an drei
Seiten zu angrenzenden Straßen hin einfaßt.
An der Mauer sind Ziegel- und Ziersteine in
Mustern gesetzt. An einigen Ziegelbauten
derselben Zeit, die das Dorfbild von Hohne-
bostel prägen, findet man die Ziersteine
ebenfalls verwendet. Die Ziegelei wurde
1939 stillgelegt.

LANGLINGEN - WIEDENRODE

Wiedenrode liegt auf einer Talsandinsel im
Mündungsgebiet der alten Oker. 1235 ist die
Ansiedlung in einer Urkunde bezeugt, in der
Bischof Konrad von Hildesheim dem Kloster
Wienhausen dort gelegene Güterschenkt. Im
Schatzregister der Großvogtei Celle von
1438 heißt es zu Wiedenrode: „dat iss vor-
brand“. Nach dem Viehschatzregister von
1589 bestand das Dorf dann wieder aus vier
Höfen und einem Hirtenhaus, später kamen
noch kleine Stellen hinzu. Auf den vier alten
Hofstellen, die bis heute bestehen, befinden
sich überwiegend Gebäude aus der Jahrhun-
dertwende und Neubauten. Der älteste Bau
des Dorfes ist ein Zweiständerhaus von 1618
(Unter den Linden 16). An beiden Giebelsei-
ten kragt das Trapez jeweils aus, wobei die
Schwelle mit einem Tauband und die Füllhöl-
zer mit einem Würfelfries verziert sind. Der
Torgiebel ist zusätzlich durch Inschriften,
Knaggen unter dem Stichgebälk und Roset-
ten auf den unteren, mit Holzbohlen ge-
schlossenen Gefachen des Trapezes ausge-
zeichnet. Gut erhalten hat sich auch auf dem

ehemaligen Hof Nr. 1 (Nr. 9) ein zweistöcki-
ger Speicher aus der Mitte des 19.Jh.

GEMEINDEFREIER BEZIRK
LOHHEIDE

Der gemeindefreie Bezirk wurde nach dem
alten Flurnamen Loh-Heide benannt. Im Jahr
1935 wurden zur Anlegung eines Truppen-
übungsplatzes zwischen Bergen und Falling-
bostel 25 Ortschaften ausgesiedelt. Davon
waren im Landkreis Celle Hörsten, Hoppen-
stedt, Hohne, Hasseihorst, Hohenrode, Man-
horn, Lohe, Bredebeck und Gudehausen be-
troffen. Die Bauernhöfe wurden durch die
Reichsumsiedlungs-Gesellschaft für das
Deutsche Reich erworben; die Bauern erhiel-
ten Ersatzhöfe in der näheren und weiteren
Umgebung. Teilweise blieben die Siedlungen
bestehen und wurden militärisch genutzt, so
Hörsten, Hoppenstedt, Hasseihorst und Bre-
debeck; teilweise wurden die bäuerlichen
Bauten auf den Höfen abgebrochen, so in
Hohne und dem zugehörigen Einzelhof „Ohl-



Wiedenrode, Unter den Linden 16, ehern. Wohn- Hohnebostel, Unter den Eichen 11, Wohnhaus, 1865, Eingangslaube und Einfriedung
Wirtschaftsgebäude, 1618

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