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Zimmermann, Petra Sophia [Bearb.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 18, Teil 2): Landkreis Celle: Landkreis Celle ohne Stadt Celle — Hameln, 1994

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https://doi.org/10.11588/diglit.44418#0174
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hot“, in Hohenrode, Manhorn und Lohe. Von
diesen Bauten wurden einige in Bestandsplä-
nen dokumentiert und dann abgerissen, an-
dere transloziert. 1938 wurde aus diesem Ge-
biet der Gutsbezirk Platz Bergen gebildet und
dem Landkreis Fallingbostel eingegliedert.
Nach Kriegsende veranlaßte die britische Mi-
litärregierung eine Wiederbesiedlung der
noch bestehenden Ortschaften und bildete
aus dem Gutsbezirk Platz Bergen die zwei
selbständigen Bezirke Lohheide und Oster-
heide. Damit fiel Lohheide wieder an den
Landkreis Celle zurück. Aufgrund der stärke-
ren Benutzung des Truppenübungsplatzes,
zunächst durch britische Truppen, seit 1958
als Nato-Schießplatz Bergen-Hohne, mußten
die Orte erneut geräumt werden. In demsel-
ben Jahr wurde der Gutsbezirk Lohheide zum
gemeindefreien Bezirk erklärt.

LOHHEIDE-BELSEN

Mit der Anlage des Truppenübungsplatzes
Bergen wurde nördlich des Ortes Belsen eine
Kaserne für die Wehrmacht geschaffen. Das
Kasernengelände befindet sich westlich der
Landesstraße 298, die die Grenze zwischen
der Gemeinde Bergen und dem gemeinde-
freien Bezirk Lohheide bildet. Die kleine Ort-
schaft Belsen, die auf beiden Seiten der
Straße liegt, wurde bei der Grenzziehung ge-
teilt. Auf einem Hofgrundstück im gemeinde-
freien Bezirk hat sich ein Treppenspeicher
von 1801 erhalten. In seiner Bauweise gleicht
er zwei Treppenspeichern aus derselben
Zeit, die in dem Dorfteil östlich der Landes-
straße stehen (siehe Gemeinde Bergen,
Belsen). Auf dem Kasernengelände befindet
sich die ehemalige Dorfschule von Belsen
aus der 2. Hälfte des 19. Jh. (Gebäude A 27).
Der solitäre Fachwerkbau stellte wohl eine
„Mittelpunktschule“ zwischen den Orten
Belsen und Hörsten dar.

LOHHEIDE - BREDEBECK

Auf dem Einzelhof Bredebeck in der Loh-
heide baute 1901/02 der damalige Besitzer
Hellberg ein Herrenhaus. 1922 wurde der Hof
durch Adolf Kühling erworben, der das Her-
renhaus zu einem Schloß ausbaute. Im Jahr
1936 wurde Bredebeck in das Gelände des
Tuppenübungsplatzes einbezogen. Seit
1945dientesderbritischen Kommandaturals
Offiziersmesse. Das Schloß und die umge-
bende Gartenanlage liegen auf einer Lichtung
in einem dichten Hochwald. Die barockisie-
rende Anlage ist von Osten über eine Torein-
fahrt und eine Lindenallee erschlossen, zu
deren Seiten sich große Wiesen erstrecken.
Die Zufahrt führt auf einen weiten Vorplatz,
der in Anlehnung an ein Gartenpaterre gestal-
tet ist: In der Mitte ist ein Bassin eingelassen,
dessen Einfassung und plastischer Schmuck,
wie wasserspeiende Eberköpfe, aus Sand-
stein gehauen sind. Die äußeren Ecken des
Vorplatzes sind von halbrund eingefaßten und
mit Putten verzierten Sitzbänken markiert.
Das Schloß, ein zweigeschossiger, weiß ver-
putzter Massivbau, gliedert sich ineinen sym-
metrischen, auf die Zufahrtsachse bezoge-

Bredebeck, „Schloß“



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