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Zimmermann, Petra Sophia [Bearb.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 18, Teil 2): Landkreis Celle: Landkreis Celle ohne Stadt Celle — Hameln, 1994

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https://doi.org/10.11588/diglit.44418#0179
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ernhauses und umfaßte - wie üblich - Klas-
senraum und Lehrerwohnung; um 1900 ist ein
Ziegelbau angefügt worden, der ein weiteres
Klassenzimmer enthielt. Das Doppelwohn-
haus, das ebenso giebelständig zur Dorf-
straße (Nr. 30) steht, wurde im Jahr 1861 als
Armenhaus der Gemeinde neugebaut.

SCHARNHORST

Der seit 1235 verbürgte Ort liegt 3 km östlich
von Eschede. Die Landesstraße 283 durch-
quert Scharnhorst in Ost-West-Richtung. Mit
dem Sattelhof Nr. 2 war von 1330 bis 1485 die
Familie von Soltau belehnt, deren hier ansäs-
sige Linie sich von Scharnhorst nannte. 1435
sind in Scharnhorst 13 Hofstellen verbürgt. Im
Zuge der Verkoppelung ließen sich drei wei-
tere Kleinbauern nieder. Seit der Mitte des
letzten Jahrhunderts sind Wegeführung und
Parzellierung im Dorfkern weitgehend erhal-
ten geblieben. Die Hofstellen liegen überwie-
gend auf schmalen Grundstücken zu beiden
Seiten der Heerstraße. Die nördlichen Stellen

werden von einem kleinen Entwässerungs-
graben begrenzt. Viele Bauten sind längsge-
richtet, die Bauernhäuser zumeist mit dem
Wirtschaftsgiebel zur Straße orientiert. So hat
sich ein recht geschlossenes Ortsbild be-
wahrt, auch wenn in der Zeit nach dem Zwei-
ten Weltkrieg die Bauernhäuser aus dem
19. Jh. häufig im Wirtschaftsteil ausgebaut und
die Nebengebäude erneuert worden sind.
Der Hof Nr. 11 (Heerstraße 12) liegt als einzi-
ger von der Straße zurückgesetzt und ist über
zwei Auffahrten erschlossen. Ein als Scheune
genutztes, verbrettertes Torhaus aus der 1.
Hälfte des 19. Jh. überspannt mit einer Quer-
durchfahrt die südliche Auffahrt, die zum Wirt-
schaftsgiebel des Bauernhauses führt. Auf
Hof Nr. 3 (Heerstraße 3) ist ein bemerkens-
werter Treppenspeicher erhalten, der um
1800 zweigeschossig, aber einstöckig kon-
struiert ist, da die Ständer durchschießen; das
Dach kragt über der Treppenanlage vor und
wird von geschweiften Kopfbändern gestützt.
Südlich außerhalb des Dorfes prägt eine
kleine Hofstelle das Landschaftsbild, die sich
hier (Hesterkamp 19) um 1840 angesiedelt

hat. Das Bauernhaus, ein verbreiterter Drei-
ständerbau, war ursprünglich sowohl im
Wohn- als auch im Wirtschaftsteil queraufge-
schlossen. Zum Hof gehört außerdem ein
Torfspeicher. An der Straße nach Habighorst
steht der schlichte verbreiterte Einraumbau
eines Außenschafstalls, der wohl auf die
2. Hälfte des 19. Jh. zurückgeht.

SCHARNHORST - ENDEHOLZ

Endeholz befindet sich 3 km östlich von
Scharnhorst an der Landesstraße 283. Der
Name des Ortes rührt von seiner ursprüngli-
chen Lage am Rande des Eichenwaldes-des
„Großen Holzes“ der sich nach Süden bis
Wohlenrode erstreckte. Der Wald bot den
Bauern die Möglichkeit zur Weide, Mast und
Holzung. Später wurde der Wald in Teilen für
die Felderwirtschaft gerodet. Nach Osten fällt
das Gelände allmählich zum Tal der Lutter hin
ab. Im Schatzregister von 1428 sind zehn
Höfe genannt; in der Mitte des 19. Jh. kam
eine Stelle hinzu. Die von hohen Laubbäu-
men eingefaßten, unregelmäßig zugeschnit-


Scharnhorst, Außenschafstall


Scharnhorst, Hesterkamp 19, Wohnwirtschaftsge-
bäude, um 1840


Endeholz, Marweder Straße 3, Scheune mit Pferde-
stall


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