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dreißiger Jahren mit meist verputzten, frei-
stehenden Mietwohnhäusern mit Gärten
aufgesiedelt, zwischen denen sich auch
einige reicher ausgestattete Gebäude fin-
den. Nr. 66,1924 von W. Bernhardt erbaut, ist
ein eingeschossiges „Landhaus”. Durch
seine unorthodoxe Fensteranordnung, das
Walmdach mit Fledermausgauben, die Vor-
bauten und die Lage zur Straße unterschei-
det es sich deutlich von den gleichzeitigen
oder späteren Nachbargebäuden, die im
ganzen konventioneller sind.
Eichendorffplatz ist der Name der Kreuzung
von Düstere Eichen Weg, Am Goldgraben/
Brüder-Grimm-Allee und Dahlmannstraße.
Die Dahlmannstraße, die das Verbindungs-
stückzwischen dem älteren Hermann-Föge-
Weg (s. o.) und der ebenfalls älteren Merkel-
straße bildet, wurde von etwa 1910 bis etwa
1915 bebaut; dazwischen stehen fünf
Gebäude aus den Jahren zwischen 1927 und
1938. Auch finden sich hier freistehende,
anspruchsvolle, villenähnliche Ein- und
Zweifamilienhäuser, die teilweise sparsa-
men, vom Neoklassizismus angeregten
Dekor aufweisen; bei einer Anzahl von Bau-

Am Goldgraben 11, 1898


Düstere Eichen Weg 26. Architekt
Wendebourg, 1903


ten wird der Einfluß des Landhausstils deut-
lich. Besonders der südliche, zur Herzberger
Landstraße ansteigende Straßenabschnitt
mit in der Mehrzahl originalen Einfriedigun-
gen (Mauer und Holzzaun), altem Baumbe-
stand und im ganzen erhaltener Bebauung
gibt einen geschlossenen Eindruck einer
kurz vordem Ersten Weltkrieg entstandenen
Wohnstraße.
Das Gebiet östlich von Dahlmannstraße/
Düstere Eichen Weg wurde zum großen Teil
erst nach dem Zweiten Weltkrieg aufgesie-
delt; lediglich an der Albrecht-, Gervinus-
straße und am Rohnsweg entstanden zwi-
schen 1923 und 1939 typische Ein-und Zwei-
familienhäuser, von denen einige von den
Architekten Ruprecht und Brandi stammen.
Bernhardt (s. o.), der z. B. auch zwischen
1923 und 1927 die Villen Herzberger Land-
straße 62, Merkeistraße 21 und 25 und später
an der Calsowstraße baute (s. u.), beplante
ab 1928 - 29 im Ramen der von ihm gegrün-
deten Grundstücksgesellschaft „Garten-
stadt” das Gebiet zwischen Hainbund- und
Klopstockstraße.

Am Goldgraben 21, Architekt Rathkamp. 1906



Am Goldgraben 13. 1905

HERZBERGER LANDSTRASSE UND SÜD-
LICHE QUERSTRASSEN: WAGNER¬
STRASSE UND MERKELSTRASSE/SCHIL-
LERWIESE
(Zum westlichen Abschnitt der Herzberger
Landstraße vgl. Wohnhäuser des dritten
Viertels des 19. Jh.)
Die Herzberger Landstraße führt zunächst
ziemlich gerade nach Osten und besitzt z. T.
beträchtliche Steigungen. Die Grundstücke
liegen abschnittsweise besonders im Osten
auf beiden Straßenseiten über Fahrbahnni-
veau. Von dieserlandschaftlichen Gegeben-
heit leitet sich der abwechslungsreiche Cha-
rakter derStraße her, denn esändertsich die
Lage der Gebäude, die Einfriedigungen
bestehen z. T. aus hohen Futtermauern mit
Zäunen, Gittern oder Hecken, es tauchen
begrünte Böschungen auf.
Die Straße ist heute auf der Nordseite bis
einschließlich der Kurve östlich von der
Ewaldstraße, auf der Südseite bis an den
Reinkeweg gleichmäßig besiedelt; danach
findet sich an dem nun nach Nordosten ver-
laufenden Abschnitt nur noch sporadisch


Baurat-Gerber-Straße 2, Architekt Rott, 1906/07

Am Goldgraben 9, ca. 1903


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