Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Lufen, Peter Ferdinand [Bearb.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 5,3): Landkreis Göttingen, Teil 2: Altkreis Duderstadt mit den Gemeinden Friedland und Gleichen und den Samtgemeinden Gieboldehausen und Radolfshausen — Hameln: Verlag CW Niemeyer, 1997

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44173#0206
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Tiftlingerode, Musestraße 15, Wohnhaus, 2. Hälfte 19.Jh., Aufnahme 1979


Tiftlingerode, Tiftlingeröder Straße 16, Wohnhaus Tiftlingerode, Tiftlingeröder Straße, Bildstock, 1786


Werxhausen, Werxhäuser Straße 29/31, Wohnwirtschaftsgebäude


das im Kern wohl noch der 1. Hälfte des 18.Jh.
angehört. Der Oberstock des doppelgeschossi-
gen, stockwerkweise abgezimmerten Fach-
werkbaus wird geprägt durch breitgelagerte,
querrechteckige Gefache sowie durch weit aus-
greifende Streben in den Eckgefachen.
Zu den wenigen bemerkenswerten und als
Denkmale ausgewiesenen Objekten zählen
auch das aus der 2. Hälfte des 19.Jh. stam-
mende eingeschossige Wohnhaus Musestraße
15, der prächtige Bildstock an der Tiftlingerö-
der Straße sowie das schlichte Wegekreuz von
1887 nordöstlich der Ortslage, ebenfalls an der
Tiftlingeröder Straße gelegen.
Ehern, kath. Kirche St. Nikolaus
Die kath. Kirche St. Nikolaus mußte leider im
Jahre 1983 wegen Baufälligkeit abgetragen
werden. Sie lag inmitten eines zentral im Altdorf
gelegenen hügelartig aufgewölbten Platzes, der
von einer Umfassungsstützmauer eingefaßt
war. Die 1687 erbaute einschiffige Hallenkirche
mit um Mauerstärke eingezogenem, polygonal
gebrochenem Chor (Bergring) und schwacher
Abweichung der Ostung war ursprünglich 17,4
Meter lang und neun Meter breit und erreicht
nach einer westlichen Langhauserweiterung in
der 2. Hälfte des 19.Jh. eine Länge von zuletzt
26,4 Meter. Akzentuiert wurde der ursprünglich
mit einem Dachreiter bekrönte Außenbau durch
einen ebenfalls im ausgehenden 19.Jh. ent-
standenen Westturm mit verschiefertem Spitz-
helm.
Wie archäologische Untersuchungen 1986
nach Abbruch des barocken Kirchengebäudes
ergaben, konnten Fundamentreste eines wohl
im 10. bzw. frühen 11.Jh. entstandenen ein-
schiffigen Vorgängerbaues mit quadratischem
Chor freigelegt werden, „wobei Unklarheiten
hinsichtlich des Langhausgrundrisses sowie ei-
ner eventuell halbrunden Apsis im Chor bleiben
müssen“.
Bildstock
An der von Tiftlingerode nach Duderstadt ver-
laufenden Landstraße hat sich ein prächtiger,
aus weißem Sandstein gearbeiteter, etwa drei
Meter hoher Bildstock erhalten, dessen Sockel-
inschrift auf den Stifter (Christian Wüstefelts Er-
ben B. H.) und das Aufstellungsjahr 1786 hin-
weist. Dieser Bildstock veranschaulicht ein-
dringlich ein erstaunliches Beharrungsvermö-
gen an stilistischer und formaler Überlieferung.
Der reich verzierte Schaft des Bildstocks
schließt mit einem Laternenrelief ab, das Chri-
stus am Kreuze, die trauernde Gottesmutter mit
Kind, den Hl. Andreas und wohl den Hl. Niko-
laus, den Kirchenpatron von Tiftlingerode, zeigt.
DUDERSTADT-WERXHAUSEN

Verbunden ist der ungefähr fünf Kilometer west-
lich von Duderstadt gelegene Ort Werxhausen
mit Desingerode, Nesselröden und Westerode.
Einfluß auf Topographie und Ortsbild nehmen
der 232 Meter hohe Osterberg, die östlichen
Ausläufer des Fuchsberges und die Wipper, die
ihr Wasser der Nathe, einem Nebenfluß der
Hahle, zuführt.

204
 
Annotationen