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Lufen, Peter Ferdinand [Oth.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 5,3): Landkreis Göttingen, Teil 2: Altkreis Duderstadt mit den Gemeinden Friedland und Gleichen und den Samtgemeinden Gieboldehausen und Radolfshausen — Hameln: Verlag CW Niemeyer, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44173#0208
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jedoch die langgestreckte Scheune unter abge-
walmtem Satteldach, die den Vierseithof nach
Süden abschließt.
Zu den ältesten überkommenen Bauten Werx-
hausens gehört der wohl in der 2. Hälfte des
18.Jh. errichtete, giebelständig zur Straße aus-
gerichtete Fachwerkbau Teichstraße 6.
Herauszustellen sind ferner die markanten Ta-
baktrocknungsschuppen an der Werxhäuser
Straße und Teichstraße, die neben ihrer ortsge-
schichtlichen Bedeutung noch die Erinnerung
an den einstmals wichtigen Wirtschaftszweig im
Eichsfeld wachhalten.
Kath. Kirche St. Urban
Anstelle einer gotischen Vorgängerkirche (nach
1200) entstand zwischen 1741 und 1744 die
kath. Kirche St. Urban (Werxhäuser Straße 35),
die sich präsentiert als ein gedrungen wirkender
Putzbau mit polygonal gebrochenem Chor und
giebelreiterartigem Westturm, der von einem
verschieferten Dachreiter mit Welscher Haube
bekrönt wird. Schwach vortretende Lisenen, die
durch ein schmales Dachgesims zusammenge-
faßt sind, gliedern die Außenwände des vier-
achsigen Saalbaues. Durchbrochen werden die
Putzflächen-Kompartimente durch hohe Rund-
bogenfenster mit Sandsteineinfassungen. Das
kaum aus der Wandfläche heraustretende
Hauptportal im Westen ist in einen Rahmen ge-
stellt, der aus Pilastern und einem verknüpften
Gebälk besteht, über dem ein gesprengter Gie-
bel ansetzt, der Raum schafft für eine gleichar-
tig eingefaßte Blendnische, in die der Kirchen-
patron, Papst Urban, eingestellt ist.
Das Innere wird gegliedert durch vier gegurtete
Kreuzgratgewölbe. Aus der einheitlichen ba-
rocken Ausstattung hebt sich der Hauptaltar
von 1721 hervor, der 1784 als Geschenk des
Klosters Reifenstein vom Obereichsfeld nach
Werxhausen kam. Bemerkenswert ist auch die
von Johann Peetz geschaffene Kanzel aus dem
Jahre 1756.
Wie den Schriftquellen zu entnehmen ist, ent-
stand die heutige Kirche unter der „Leitung“
von Johann Christoph Fritz, der, 1699 in Ru-
stenfelde (Obereichsfeld) geboren, 1757 in Du-
derstadt starb. 1730 heiratete der sehr vielseiti-
ge Joh. Chr. Fritz - er war Goldschmied, Käm-
merer und Baumeister - die Tochter des
kaiserlichen Hofkuriers Johann Heinrich Drei-
ling, der 1708 das der Stadt Duderstadt
gehörende Gut Werxhausen auf drei Generatio-
nen in Erbpacht genommen hatte. Zu den Ar-
beiten Joh. Chr. Fritz’ gehören u.a. das Wohn-
haus Jüdenstraße 29 und das sogenannte
„Steinerne Haus“ Marktstraße 91 in Duderstadt.
DUDERSTADT-WESTERODE

Das nur etwa 200 Meter westlich der Duder-
städter Gemarkungsgrenze gelegene Dorf
Westerode ist durch die Bundesstraße 446 mit
Esplingerode verbunden. Die Bundesstraße, die
innerhalb der Ortschaft die Bezeichnung
Westeröder Straße führt, bildet zugleich die
Hauptverkehrsachse des Ortes. Von ihr zweigt
in Ortsmitte nach Südwesten die Landstraße
nach Nesselröden ab. Einfluß auf das Ortsbild

Westerode, Charte von der Westeröder Feldmark im Königlichen Amte Duderstadt von 1829 (Ausschnitt), Amt für
Agrarstruktur Hannover

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