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Lufen, Peter Ferdinand [Bearb.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 5,3): Landkreis Göttingen, Teil 2: Altkreis Duderstadt mit den Gemeinden Friedland und Gleichen und den Samtgemeinden Gieboldehausen und Radolfshausen — Hameln: Verlag CW Niemeyer, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44173#0228
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Klein Schneen, ev. Kirche, Blick von Nordwesten


ostrand gelegenen Hofstellen Friedländer Stra-
ße 17 und 19 des ausgehenden 19,Jh., umge-
ben von langgestreckten, aus der Zeit um 1920
entstandenen Wirtschaftsgebäuden mit akzent-
setzenden Fachwerkoberstöcken.
1744 wurde der Grundstein des doppelge-
schossigen Fachwerkbaues Tiestraße 2 gelegt,
dessen zeittypisch konstruktiv-gestalterisches
Fachwerkgefüge durch den in Balkenstärke
vorkragenden Oberstock, der schlichten Eck-
gefachausbildung mit zusätzlich eingezogenem
Kopfriegel und den weit ausgreifenden Fußstre-
ben akzentuiert wird.
Ev. Kirche
Am Südrand Klein Schneens, abseits des ei-
gentlichen historischen Ortskerns, inmitten ei-
nes baumbestandenen, inselförmigen Areals,
entstand die ev. Kirche (Tiestraße 16).
Dem mittelalterlichen Kernbau von 1430 wurde
1775 ein schlichter, ebenfalls in Bruchstein ge-
arbeiteter „barocker Saalraum“ angefügt, der
sich deutlich am Außenbau vom älteren Kern-
bau absetzt. Gegliedert wird der schlichte, von
einem verschieferten Dachreiter mit Laternen-
aufbau bekrönte Bau von unterschiedlich ho-
hen, in Werkstein gefaßten Rechteckfenstern.
Das heutige Bild der Kirche wird bestimmt
durch 1987/88 durchgeführte Instandsetzungs-
arbeiten, bei denen mittelalterliche Wandni-
schen, Gewölbebruchstücke und Reste goti-
scher Wandmalereien freigelegt und restauriert
wurden.

FRIEDLAND-LICHTENHAGEN


Klein Schneen, Obernjesaer Straße 2, Wohnhaus


Der 1318 erstmals in den Schriftquellen als
„Lechtenhagen“ genannte Ort, der angebunden
ist an Ludolfshausen, Ischenrode und Reinhau-
sen, liegt im östlichen Teil der Gemeinde Fried-
land und reicht bis dicht an den Grenzverlauf
des Kreises Heiligenstadt. Einfluß auf die Topo-
graphie des auf etwa 330 Meter ü. NN gelege-
nen Ortes nehmen die Ausläufer des Staatsfor-
stes Reinhausen und des Hüttenholzes. Die
Entwicklung des kleinteiligen, kompakten Hau-
fendorfes veranschaulichen historische Grund-
pläne: der Lageplan von 1778, der bereits den
zentralen großflächigen Dorfplatz zeigt, um den
sich die Bebauung in lockerer Anordnung grup-
piert, die Kurhannoversche Landesaufnahme,
die für Lichtenhagen 38 Feuerstellen angibt so-
wie die 1869 aufgemessene „Karte von der
Feldmark und dem Dorfe Lichtenhagen des Kö-
niglichen Amts Reinhausen“. Besondere Qua-
lität kommt dem einprägsamen Dorfgrundriß
mit seinem durch die Kirche ausgezeichneten
zentralen Platz und der umschließenden, auf
den Mittelpunkt ausgerichteten Bebauung zu.
Herauszuheben sind noch einige, das Ortsbild
stützende Bauten, die als Baudenkmale ausge-
wiesen wurden: Am Försterberg 5, 7, 10 (Re-
vierförsterei) und 11, Mahlmannstraße 22 und
die ev. Kirche (Am Försterberg 8).
Aus der 2. Hälfte des 18.Jh. stammt die Revier-
försterei Am Försterberg 10 an der sich platz-
artig öffnenden Straße. Der auf einem Sand-
steinquadersockel aufsitzende doppelgeschos-
sige Bau unter abgewalmtem Mansardsattel-

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