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Lufen, Peter Ferdinand [Oth.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 5,3): Landkreis Göttingen, Teil 2: Altkreis Duderstadt mit den Gemeinden Friedland und Gleichen und den Samtgemeinden Gieboldehausen und Radolfshausen — Hameln: Verlag CW Niemeyer, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.44173#0263
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Bremke/Sennickerode, Herrenhaus des Gutshofes, Architekt Wilhelm Lossow, 1837/38 im Kem älter (Quelle: V. von der Osten)


ging im Jahre 1234 der Besitz des Michaelis-
klosters im Dorf „Dimerde“ an das Kloster Hil-
wartshausen über.
Nach dem „Grundriß des Kloster Hilwartshäu-
ser Amtshofes und dabei gelegenen Dorfes
Diemarden nebst zugehöriger Feld-Flure“ von
1759 zählte das Dorf 73 Wohnstätten, die zu-
meist an der Langen Straße, der Hauptstraße
des Dorfes, lagen. 1786/87 werden in den
Quellen für Diemarden fünf Halbmeier und 64
Köter genannt.
Einflußreich auf die Ortsentwicklung waren der
Bau der Gartetalbahn und der Kreisstraße
1897/98, durch die das Dorf sowohl Anschluß
an die Landstraße Göttingen-Duderstadt als
auch in Richtung Heiligenstadt erhielt. So wur-
den in den alten, direkt an der Gartetalbahn ge-
legenen Steinbrüchen die Arbeiten wieder auf-
genommen. Nachdem die Gartetalbahn 1958
ihren Verkehr eingestellt hat und die beiden
nach Osten (über Klein-Lengden) und Südosten
(über Reinhausen) führenden Landstraßen das
Dorf nicht mehr tangierten, liegt Diemarden
heute abseits vom Durchgangsverkehr.
Neben dem „Grundriß des Kloster Hilwartshäu-
ser Amtshofes ..." von 1759 gibt auch die
„Charte von der Feldmark des Dorfes Diemar-

den“ aus dem Jahre 1871 die Entwicklung der
Ortsstruktur wieder. Gegliedert wird das unre-
gelmäßige Haufendorf durch die Garte und die
beiden nahezu parallel verlaufenden Lange
Straße/Reinhäuser Straße im Norden und Hin-
ter dem Dorfe im Süden. Ortsbildbestimmend
wirkt ferner die platzartige Erweiterung zwi-
schen Michaeliskirche und Tie, wo sich strah-
lenförmig Haupt- und Nebenstraßen bündeln.
Neuere Ortsranderweiterungen entstanden im
Nordosten (Kleebreite), am Friedhofsweg im
Westen und Hinter dem Dorfe im Süden.
Geprägt wird das Ortsbild durch Zwei- und
Dreiseithöfe der 2. Hälfte des 18.Jh. bzw. 1.
Hälfte des 19,Jh., deren zumeist giebelständige
Hauptgebäude vielfach im spitzen Winkel zur
Straßenfluchtlinie errichtet wurden. Aus dem
überkommenen Baubestand heben sich neben
den Objekten des Klostergutes (Klostergut 1,
2, 3, 4) und der Kirche die Friedhofskapelle
(Friedhofsweg 30), die Hofanlage Göttinger
Straße 1, der Tie, die Wohnhäuser Reinhäuser
Straße 1, 24 und Schwarze Gasse 10 mit
Scheune heraus.
Aufgrund seiner exponierten Lage im histori-
schen Kernbereich Diemardens kommt dem
Dreiseithof Göttinger Straße 1 am Zugang zum
Klostergut eine besondere Straßen- und orts-

bildprägende Bedeutung zu. Das giebelständig
zur Straße ausgerichtete Wohnhaus ruht auf
hohem Sandsteinquadersockel und schließt mit
abgewalmtem Satteldach ab. Straßenbildprä-
gend ist ferner der doppelgeschossige, stock-
werkweise abgezimmerte Fachwerkbau Rein-
häuser Straße 1 in unmittelbarer Nähe des
baumbestandenen umfriedeten Ties und der
Michaeliskirche.
Aufgrund seines konstruktiven und gestalteri-
schen Fachwerks gehört der giebelständig aus-
gerichtete Bau des frühen 18.Jh. zu den älte-
sten erhaltenen Objekten Diemardens.
Klostergut
Aus dem historisch gewachsenen Dorfgrundriß
zeichnet sich deutlich das Klostergut, der ehe-
malige Außenhof des Klosters Hilwartshausen,
ab (Klostergut 1, 2, 3, 4). Das exponiert gele-
gene Areal des „Klostervorwerkes“ ist eng ver-
bunden mit der Michaeliskirche, über die das
Kloster Hilwartshausen ursprünglich das Pasto-
rat besaß. Nach den Schriftquellen des ausge-
henden 17.Jh. gehörten zum Gut 14 1/2 Hufen
„arthaftes“ Land und 13 1/4 Morgen Wiesen.
Genannt wird in diesem Bericht auch das
„Wohnhaus“ des Diemardener Klostervorwerks,

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