gefüges auf, ablesbar an den hohen, gekrümm-
ten Eckstreben, den paarweise angeordneten
kurzen Fußstreben und den Zwillings- bzw. Dril-
lingsständern in den zur Straße ausgerichteten
Giebelseiten.
Der älteste überkommene Fachwerkbau Sat-
tenhausens ist der in unmittelbarer Nähe des
Ties gelegene Bau Am Ratskeller 1, der wohl
aus dem ausgehenden 17.Jh. stammt. Dem
auf hohen Quadersockel gestellten Bau mit der
reich verzierten Gebälkzone kommt auch auf-
grund seiner exponierten Lage eine besondere
Bedeutung zu. Auch das am Kopfende des
Ties erbaute, giebelständig ausgerichtete Wohn-
haus Am Ratskeller 2 besticht durch sein gut
erhaltenes und vergleichsweise reiches und dif-
ferenziertes Fachwerkgefüge. Der wohl im frü-
hen 18.Jh. entstandene stockwerkweise abge-
zimmerte Fachwerkbau unter Satteldach mit ei-
nem nur in Balkenstärke vorkragendem Ober-
stock ist durch die friesartige Aneinanderrei-
hung der kurzen Fußstreben, die gekrümmten
K-Streben in den Eckgefachen und den zusätz-
lich eingefügten Kopfriegel betont. Weitaus
schlichter ist das Wohnhaus der Hofstelle
Kirchgraben 21 von 1752. Das Wohnhaus des
Dreiseithofes ist stockwerkweise abgezimmert
und zeigt neben den K-Streben in den Eckgefa-
chen kurze, zu den Bundständern geführte
Fußstreben. Einen städtebaulichen Akzent im
Straßen- und Dorfbild setzt auch das in unmit-
telbarer Nähe der Kirche errichtete Pfarrhaus.
Sattenhausen, Obere Straße 18, Hofanlage
Ev. Kirche
Das unverwechselbare Merkzeichen Sattenhau-
sens stellt die inmitten eines ummauerten Kirch-
hofes erbaute Kirche dar (Kirchgraben). Die et-
wa ein Meter starke wehrhafte Ringmauer wur-
de zu Verteidigungszwecken genutzt - eine
einst verbreitete Erscheinung, wie sie sich nur
noch in Sattenhausen und Weißenborn erhalten
hat. Auch die Straßenbezeichnung „Kirchgra-
ben“ an der Ostflanke der Parzelle deutet offen-
bar auf einen vorgelagerten wasserführenden,
heute zugeschütteten Graben hin, der die
Wehrhaftigkeit noch verstärkte.
Der im Kern mittelalterliche, im 17.Jh. nach
Osten erweiterte einschiffige Bruchsteinbau
wird geprägt durch den im Westen vorgelager-
ten Rundturm (Durchmesser 5,25 Meter), der
die übrige Bebauung weithin sichtbar überragt.
Bekrönt wird der ebenfalls in Bruchstein ge-
mauerte Turm von einem polygonalen verschie-
ferten Fachwerkaufsatz. Schmale, schlitzartige
Lichtöffnungen und ein im oberen Teil ansetzen-
des Gesims gliedern den markanten wehrhaf-
ten Rundturm. Ein inzwischen stark verwitterter
eingemauerter Inschriftstein datiert die Anlage
in das Jahr 1432; überliefert ist der Ausbau der
Wehrkirche für das Jahr 1461.
Zu der barocken Raumausstattung gehören ein
Kanzelaltar, Priechen und eine L-förmige Holz-
empore (ursprünglich U-förmig), deren Brü-
stungsfelder mit ungewöhnlichen Chinoiserien
bemalt sind, die anläßlich einer gründlichen In-
standsetzung der Kirche 1975/77 freigelegt
wurden.
Sattenhausen, Am Ratskeller 1, ehern. Rathaus
285
ten Eckstreben, den paarweise angeordneten
kurzen Fußstreben und den Zwillings- bzw. Dril-
lingsständern in den zur Straße ausgerichteten
Giebelseiten.
Der älteste überkommene Fachwerkbau Sat-
tenhausens ist der in unmittelbarer Nähe des
Ties gelegene Bau Am Ratskeller 1, der wohl
aus dem ausgehenden 17.Jh. stammt. Dem
auf hohen Quadersockel gestellten Bau mit der
reich verzierten Gebälkzone kommt auch auf-
grund seiner exponierten Lage eine besondere
Bedeutung zu. Auch das am Kopfende des
Ties erbaute, giebelständig ausgerichtete Wohn-
haus Am Ratskeller 2 besticht durch sein gut
erhaltenes und vergleichsweise reiches und dif-
ferenziertes Fachwerkgefüge. Der wohl im frü-
hen 18.Jh. entstandene stockwerkweise abge-
zimmerte Fachwerkbau unter Satteldach mit ei-
nem nur in Balkenstärke vorkragendem Ober-
stock ist durch die friesartige Aneinanderrei-
hung der kurzen Fußstreben, die gekrümmten
K-Streben in den Eckgefachen und den zusätz-
lich eingefügten Kopfriegel betont. Weitaus
schlichter ist das Wohnhaus der Hofstelle
Kirchgraben 21 von 1752. Das Wohnhaus des
Dreiseithofes ist stockwerkweise abgezimmert
und zeigt neben den K-Streben in den Eckgefa-
chen kurze, zu den Bundständern geführte
Fußstreben. Einen städtebaulichen Akzent im
Straßen- und Dorfbild setzt auch das in unmit-
telbarer Nähe der Kirche errichtete Pfarrhaus.
Sattenhausen, Obere Straße 18, Hofanlage
Ev. Kirche
Das unverwechselbare Merkzeichen Sattenhau-
sens stellt die inmitten eines ummauerten Kirch-
hofes erbaute Kirche dar (Kirchgraben). Die et-
wa ein Meter starke wehrhafte Ringmauer wur-
de zu Verteidigungszwecken genutzt - eine
einst verbreitete Erscheinung, wie sie sich nur
noch in Sattenhausen und Weißenborn erhalten
hat. Auch die Straßenbezeichnung „Kirchgra-
ben“ an der Ostflanke der Parzelle deutet offen-
bar auf einen vorgelagerten wasserführenden,
heute zugeschütteten Graben hin, der die
Wehrhaftigkeit noch verstärkte.
Der im Kern mittelalterliche, im 17.Jh. nach
Osten erweiterte einschiffige Bruchsteinbau
wird geprägt durch den im Westen vorgelager-
ten Rundturm (Durchmesser 5,25 Meter), der
die übrige Bebauung weithin sichtbar überragt.
Bekrönt wird der ebenfalls in Bruchstein ge-
mauerte Turm von einem polygonalen verschie-
ferten Fachwerkaufsatz. Schmale, schlitzartige
Lichtöffnungen und ein im oberen Teil ansetzen-
des Gesims gliedern den markanten wehrhaf-
ten Rundturm. Ein inzwischen stark verwitterter
eingemauerter Inschriftstein datiert die Anlage
in das Jahr 1432; überliefert ist der Ausbau der
Wehrkirche für das Jahr 1461.
Zu der barocken Raumausstattung gehören ein
Kanzelaltar, Priechen und eine L-förmige Holz-
empore (ursprünglich U-förmig), deren Brü-
stungsfelder mit ungewöhnlichen Chinoiserien
bemalt sind, die anläßlich einer gründlichen In-
standsetzung der Kirche 1975/77 freigelegt
wurden.
Sattenhausen, Am Ratskeller 1, ehern. Rathaus
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