Rittmarshausen, ev. St. Marienkirche, 1756-73, Außenbau von Südwesten
Herauszustellen ist die im Ostteil der Gutsanla-
ge entstandene Brennerei, ein doppelgeschossi-
ger Sandsteinquaderbau unter Satteldach.
Ev. St. Marienkirche
Etwas abseits der Hauptdurchgangsstraße
(Gartestraße), in unmittelbarer Nähe der Guts-
anlage und des umfriedeten, baumbestande-
nen Ties entstand 1756-73 die ev. Kirche St.
Marien, ein ursprünglich verputzter querausge-
richteter Bruchsteinsaal unter hohem Walm-
dach, bekrönt durch einen verschieferten
Dachreiter mit Spitzhelm des 19.Jh. Der drei-
achsige Bruchsteinsaal mit schlichter Architek-
turgliederung aus rotem und grauem Sandstein
wird in Anlehnung an das etwa 50 Jahre zuvor
errichtete Herrenhaus der Gutsanlage durch ei-
nen leicht aus der Bauflucht vortretenden, über-
giebelten Mittelrisalit gegliedert.
Der tonnengewölbte Innenraum birgt einen ein-
drucksvollen, durch Architekturelemente geglie-
derten Kanzelaltar von 1775 mit seitlichen
Durchgängen, flankiert von Priechen.
GLE1CHEN-SATTENHAUSEN
Abseits der von Göttingen nach Duderstadt
führenden Landesstraße 569 liegt im nördlichen
Teil der Gemeinde Gleichen, inmitten einer
flachwelligen Hügellandschaft der Ort Satten-
hausen, der erstmals 1334 als „Szatenhusen“
urkundlich genannt wird. Die Ausläufer des Kro-
nenberges reichen im Westen bis dicht an den
Ortskern Sattenhausens heran. Wie die Königl.
Preuss. Landesaufnahme und die Feldmarkkar-
te des ausgehenden 19.Jh. veranschaulichen,
hat sich der dicht gedrängte historisch gewach-
sene Ortskern mit seiner kleinteiligen Parzellie-
rung und seiner gewundenen Straßen- und We-
geführung kaum gewandelt. Nur am Rasenweg
und im oberen Teil der Wennekenstraße hat
sich abseits des unregelmäßigen Haufendorfes
eine kleine neuere Ortsranderweiterung ent-
wickelt. Charakteristisch für das Ortsbild Sat-
tenhausens sind die kurzen, schmalen Er-
Sattenhausen, Am Ratskeller 2, Hofanlage, Wohnhaus, wohl frühes 18.Jh.
Schließungsstraßen, die sich an den Knoten-
punkten (Gänsemarkt, Tie) platzartig weiten, die
dicht zusammengerückten, zumeist kleinteiligen
Hofstellen sowie die inmitten eines umfriedeten
Kirchhofs gelegene Bruchsteinkirche mit ihrem
markanten wehrhaften Rundturm, der weithin
sichtbar den Mittelpunkt Sattenhausens an-
zeigt. Obgleich zahlreiche der in Fachwerk er-
richteten Bauten durch neuere Fassadenbehän-
ge, durch gefügeverändernde Eingriffe und
massiv erweiterte Anbauten viel von ihrer ur-
sprünglichen Erscheinung und ihrem Zeugnis-
wert eingebüßt haben, setzen die ausgewiese-
nen Bauten wichtige Merkzeichen im Straßen-
und Dorfbild. Hierzu gehören: das ehemalige
Rathaus Am Ratskeller 1, 2, Bohlendamm 5,
7, Kirchgraben 3, 4, 5, 13, 21, Obere Straße
13, 15, 18, Wennekenstraße 10.
Der überkommene Althausbestand Sattenhau-
sens besteht zumeist aus doppelgeschossigen,
stockwerkweise abgezimmerten Fachwerkbau-
ten, die mit einem Satteldach abschließen.
Häufig weisen die Bauten konstruktive und ge-
stalterische Übereinstimmungen des Fachwerk-
284
Herauszustellen ist die im Ostteil der Gutsanla-
ge entstandene Brennerei, ein doppelgeschossi-
ger Sandsteinquaderbau unter Satteldach.
Ev. St. Marienkirche
Etwas abseits der Hauptdurchgangsstraße
(Gartestraße), in unmittelbarer Nähe der Guts-
anlage und des umfriedeten, baumbestande-
nen Ties entstand 1756-73 die ev. Kirche St.
Marien, ein ursprünglich verputzter querausge-
richteter Bruchsteinsaal unter hohem Walm-
dach, bekrönt durch einen verschieferten
Dachreiter mit Spitzhelm des 19.Jh. Der drei-
achsige Bruchsteinsaal mit schlichter Architek-
turgliederung aus rotem und grauem Sandstein
wird in Anlehnung an das etwa 50 Jahre zuvor
errichtete Herrenhaus der Gutsanlage durch ei-
nen leicht aus der Bauflucht vortretenden, über-
giebelten Mittelrisalit gegliedert.
Der tonnengewölbte Innenraum birgt einen ein-
drucksvollen, durch Architekturelemente geglie-
derten Kanzelaltar von 1775 mit seitlichen
Durchgängen, flankiert von Priechen.
GLE1CHEN-SATTENHAUSEN
Abseits der von Göttingen nach Duderstadt
führenden Landesstraße 569 liegt im nördlichen
Teil der Gemeinde Gleichen, inmitten einer
flachwelligen Hügellandschaft der Ort Satten-
hausen, der erstmals 1334 als „Szatenhusen“
urkundlich genannt wird. Die Ausläufer des Kro-
nenberges reichen im Westen bis dicht an den
Ortskern Sattenhausens heran. Wie die Königl.
Preuss. Landesaufnahme und die Feldmarkkar-
te des ausgehenden 19.Jh. veranschaulichen,
hat sich der dicht gedrängte historisch gewach-
sene Ortskern mit seiner kleinteiligen Parzellie-
rung und seiner gewundenen Straßen- und We-
geführung kaum gewandelt. Nur am Rasenweg
und im oberen Teil der Wennekenstraße hat
sich abseits des unregelmäßigen Haufendorfes
eine kleine neuere Ortsranderweiterung ent-
wickelt. Charakteristisch für das Ortsbild Sat-
tenhausens sind die kurzen, schmalen Er-
Sattenhausen, Am Ratskeller 2, Hofanlage, Wohnhaus, wohl frühes 18.Jh.
Schließungsstraßen, die sich an den Knoten-
punkten (Gänsemarkt, Tie) platzartig weiten, die
dicht zusammengerückten, zumeist kleinteiligen
Hofstellen sowie die inmitten eines umfriedeten
Kirchhofs gelegene Bruchsteinkirche mit ihrem
markanten wehrhaften Rundturm, der weithin
sichtbar den Mittelpunkt Sattenhausens an-
zeigt. Obgleich zahlreiche der in Fachwerk er-
richteten Bauten durch neuere Fassadenbehän-
ge, durch gefügeverändernde Eingriffe und
massiv erweiterte Anbauten viel von ihrer ur-
sprünglichen Erscheinung und ihrem Zeugnis-
wert eingebüßt haben, setzen die ausgewiese-
nen Bauten wichtige Merkzeichen im Straßen-
und Dorfbild. Hierzu gehören: das ehemalige
Rathaus Am Ratskeller 1, 2, Bohlendamm 5,
7, Kirchgraben 3, 4, 5, 13, 21, Obere Straße
13, 15, 18, Wennekenstraße 10.
Der überkommene Althausbestand Sattenhau-
sens besteht zumeist aus doppelgeschossigen,
stockwerkweise abgezimmerten Fachwerkbau-
ten, die mit einem Satteldach abschließen.
Häufig weisen die Bauten konstruktive und ge-
stalterische Übereinstimmungen des Fachwerk-
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