Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Lufen, Peter Ferdinand [Bearb.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 5,3): Landkreis Göttingen, Teil 2: Altkreis Duderstadt mit den Gemeinden Friedland und Gleichen und den Samtgemeinden Gieboldehausen und Radolfshausen — Hameln: Verlag CW Niemeyer, 1997

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44173#0319
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Bildstöcke

Im Ortskern Seulingens haben sich noch präch-
tige Bildstöcke aus der Mitte des 18.Jh. erhal-
ten.
Bemerkenswert ist der etwa 3,80 Meter hohe,
aus weißem Sandstein gearbeitete Bildstock im
Kirchhof der katholischen Pfarrkirche (An der
Kirche). Der 1738 datierte Bildstock zeigt in
den Laternenreliefs eine Kreuzigung, den Hl.
Georg, Maria Immaculata auf der Weltkugel und
den Hl. Johannes d. Täufer mit Kreuzstab und
Lamm. Auf dem von Frucht- und Blütengehän-
gen dekorierten Schaft ist die Stifterinschrift JO-
HAN HEINRIG CUERT zu erkennen.
Aus dem Jahre 1787 stammt der Bildstock am
Eckberg in unmittelbarer Nähe einer Kluse (2.
Hälfte 19.Jh.).
Der aus weißem Sandstein hergestellte, etwa
3,30 Meter hohe Bildstock besteht aus einem
hohen Sockel, auf dem ein reich gestalteter
Schaft ruht. Ein sorgfältig herausgearbeitetes
Laternenrelief bekrönt den qualitätvollen Bild-
stock. Dargestellt sind in der Laterne eine Kreu-
zigung, die trauernde Muttergottes, Johannes
der Täufer mit Kreuzstab und Lamm und der
Hl. Petrus.
Darüber hinaus hat sich ein weiterer Bildstock
in der Ortsmitte an der Duderstädter Straße er-
halten. Der „von einem Churfurstlichen Maentzi-
schen Lieutenant Johannes Christianus Ger-
mershausen“ im Jahre 1769 aufgestellte Bild-
stock weist die übliche Vierteilung mit Sockel,
Schaft, Laterne und Bekrönung auf. Aus rotem
Sandstein sind auf den Schaftseiten Inschriften
in Rocaille-Rahmung erkennbar. In den naiv ge-
arbeiteten Laternenreliefs sind die Kreuzigung,
der Kirchenpatron Johannes der Täufer, der Hl.
Petrus und die trauernde Muttergottes darge-
stellt.
WAAKE

An den Ausläufern des sich keilartig nach Osten
vorschiebenden Göttinger Waldes erstreckt
sich auf etwa 260 Meter ü. NN der Ort Waake,
der 1022 bzw. 1312 als „Wachana“ bzw. „Wa-
kene“ in den Urkunden genannt wird. Durchzo-
gen wird der Ort von Westen nach Osten durch
die B 27, die Göttingen mit Gieboldehausen
verbindet, während der alte Heerweg Göttin-
gen, Waake, Landolfshausen, Seulingen, Es-
plingerode, Duderstadt eine völlig untergeord-
nete Rolle spielt.
Im frühen 19.Jh. erweiterte Graf Georg von
Wangenheim seinen „Lieblingssitz Waake“
durch den Ankauf des „Hessendreisches“
(1819) und durch den Erwerb von Kerstlingerö-
derfeld (1823). Der Hessendreisch wurde unter
der Bezeichnung Neuwaake als Vorwerk be-
wirtschaftet. Bereits Mitte des 19.Jh. wurden
die Gebäude abgebrochen und somit ver-
schwand auch der Name Neuwaake.
Strukturiert wird der heutige Ortsgrundriß Waa-
kes durch die breite B 27, die innerhalb des
Ortskerns die Bezeichnung Burgstraße trägt.
Von der sich platzartig weitenden Burgstraße
zweigen nach Norden die Straßen Oberdorf,

Waake, „Wake - von der Bruck gesehen“, Gouache von W. Kretschmer (Göttingen), Mitte 19.Jh., Archiv Freiherr
von Wangenheim


Waake, Flurkarte von 1824, Ausschnitt, Archiv Freiherr von Wangenheim


Waake, Am Tie, Tieplatz


317
 
Annotationen