Maschenstraße nach Südosten mit Maschenstraße 9 giebelständig im Hintergrund, Knoche, 17.06.2008
Maschenstraße 43 bis 29 überwiegend aus der Mitte des 18.Jahrhunderts, Knoche, 31.10.2008
Maschenstraße mit Nr. 3 und 1 rechts mit Verlänge-
rung in die Knochenhauerstraße, Knoche,
31.10.2008
tungsperiode während und nach dem Dreißigjäh-
rigen Krieg am stärksten litten. Die von Ost nach
West ansteigenden inschriftlichen Datierungen von
„1728“(i) bei Nr. 20 bis „1750“® bei Nr. 41 zeigen,
dass beidseitig von Ost nach West die Reihen sys-
tematisch aufgesiedelt wurden. Nur so konnte der
jeweilige Bauherr vom Brandgiebel des Nachbarn
profitieren. Der älteste Hausbestand in der Ma-
schenstraße konzentriert sich im unmittelbaren
Anschluss an die ab 1549 entstandene Bebauung
der Marktstraße. Zusammen mit den Spitzsäulen-
dachwerken ist hiervon Marktstraße 36 bis 28 und
Maschenstraße 1 bis 9 ein weitgehend geschlos-
sener Baubestand aus der Mitte des 16. Jahr-
hunderts erhalten. Allein die Baulücke mit dem erst
1967 für eine Zufahrt von Marktstraße 36 abge-
brochenen Vorderhaus Maschenstraße 7 wird als
empfindliche Störung wahrgenommen. Das als
Doppelhaus mit durchlaufender Trauf-, First- und
Baulinie um 1550 errichtete Haus Maschenstraße
3 und 5 entstand spiegelbildlich zum gemeinsa-
men Brandgiebel mit den Torbögen jeweils außen.
Ohne Speicherstock und ohne befahrbare Diele,
aber mit tiefen Kellern und einem steilen Dachwerk
machen die beiden Hausteile deutlich, dass zwi-
schen einer Bude und einem Brauhaus im Einzel-
fall bautypologisch nicht unterschieden werden
kann. Maschenstraße 3 gehört zu den letzten Bau-
ten des 16. Jahrhunderts, die ihren barocken
Außenputz noch nicht verloren haben. Die Straße
wurde bereits seit dem 18. Jahrhundert überwie-
gend von kleinen Handwerkern, Webern, Tage-
löhnern und später Fabrikarbeitern bewohnt. Aus
diesem Grund wurde das Gartengrundstück von
Maschenstraße 9 im Jahr 1869 auch durch die
Einbecker Hospitalstiftungen durch eine Häuser-
398