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Kellmann, Thomas
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 7,3): Stadt Einbeck — Petersberg: Michael Imhof Verlag, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.65609#0103
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Die Merian-Ansicht von 1654 zeigt die Stadtbefestigung von Nordwesten in einem weitgehend intakten und detailgetreuen Zustand, StAE

liehen Aufstieg zur Hube sind auch für das Ver-
ständnis der ab 1772 angelegten Kunststraße von
hoher Bedeutung. Zusammen mit dem Richtplatz,
dem Meilenstein, dem sogenannten Weinstein,
dem Platz des ehemaligen Hube-Turms, der
Gerichtsstätte Königsstuhl und dem alten Baum-
bestand bildet die historische Straßentrasse mit
Fahrdamm, Bordsteinen und Pflasterung ein Kul-
turdenkmal der Verkehrsgeschichte von überre-
gionaler Bedeutung.
Quellen: „Plan von der Post Strasse vom Hube
Thurm bis zur Stadt", sign. „W.Jacobi“, dat. „1772“,
großformatiger, kolorierter Plan, Papier auf Leinen
mit bisherigem und neuem Trassenverlauf, Maß-
stab Calenberger Ruthen, bezeichnet nachträglich
„Taf.LXV“, zugehörig „Acta betr.die Anlegung einer
Chaussee über die Hube in das Osterthor“, Lauf-
zeit 1771-1775, Signatur I.J.B.11.1, StAE; Neubau-
planung Hubehaus, 2 Blätter, ausgeführter Entwurf
und nicht ausgeführte Variante, Ansichten, Längs-
schnitt und Grundrisse, Tusche auf Papier, kolo-
riert, sign. „G.Schuster“, dat. ,,27.ten Decb.1791“,
ausAkte zum Neubau Gasthaus Hubeturm, Sig-
natur: I.G.B.IX.9., StAE; Akte Abbruch Wegehaus,
1836, Signatur: l:J:B:3:2, Akte Anlegung einer
Chaussee um die Hube, 1827-1833, Altregistratur
Rathaus, 662-3, StAE; Erstausweisung, Schreiben
an Stadt Einbeck, Jung, 29.09.1988, Bezirksre-
gierung Braunschweig. Denkmalbegründung,
Schreiben an die Stadt Einbeck, Kellmann,
06.07.1999, NLD/Hannover.

Literatur: Harland, Heinrich Ludolph: Historische
Merkwürdigkeiten der Hube. In: Einbecker WoBI.,
03.06., 06.06., 17.06., 20.06., 24.06., 27.06.,
01.07., 08.07., 11.07., 15.07., 22.07., 25.07.,
29.07., 01.08., 05.08., 08.08., 12.08., 15.08.,
19.08., 26.08., 29.08.1868 sowie derselbe: Die
Hauptverkehrsstraßen um Einbeck bis zum Jahre
1770 und die Verkehrsstraßen in und um Einbeck
seit dem Jahre 1770. In: Kreisblatt, 26.04.1879,
21.7., 24.7., 28.7.1880, beide erneut abgedruckt
in: Hainski, 2003, S. 107-140, S. 163f„ S. 170-
176; Dörries, 1925, S. 67-77; Herbst, Albert: Die
alten Heer- und Handelsstraßen Südhannovers
und angrenzender Gebiete. (Landeskundliche
Arbeiten des Geographischen Seminars der Uni-
versität Göttingen, Bd.2), Göttingen 1926, S. 90-
104,144f.; Feise, Wilhelm: Die Hube bei Einbeck.
Aus der Geschichte einer 500jährigen Gaststätte.
Sonderdruck für die Arbeitsgemeinschaft für
niedersächsische Wirtschaft und Kultur. Hannover
1941, erneut abgedruckt in: Heege/Strauß/Hains-
ki, 1998, S. 104-123; Baldermann, Udo: Die Ent-
wicklung des Straßennetzes in Niedersachsen von
1768 bis 1960, Hildesheim 1968; Denecke, Die-
trich: Methodische Untersuchungen zur historisch-
geographischen Wegeforschung im Raum zwi-
schen Solling und Leine, 1969, S. 166; Denecke,
Dietrich: Einbeck und das Einbecker Becken. Der
Wandel historisch-geographischer Fragestellun-
gen in der Entwicklung der Siedlungsforschung.
In: EJb, 36(1985), S. 13-36, zur Hubechaussee S.
25; Lepper, Jochen: Die alte Hube-Chaussee

nördlich Einbeck. In: EJb, 39(1988), S. 179-184;
Schwarz, Johannes: Eine Straße im Wandel der
Zeit. Zur Geschichte der B 3 im Raum Einbeck. In:
Holm, Peter (Hrsg.): Es begann mit 12000 Talern.
Geschichte des Straßenbaus in Niedersachsen,
Hildesheim 1989, S. 52-56; Heege/Hainski/
Strauß, 1995, S. 137-143; Spörer, 1997, Bd.l,
Kap.4: zur Hubechaussee, S. 126-136, Kap.6:3,
zur Richtstätte an der Hube, S. 162-170; Rud-
loff/Heege, 1999, S. 124f.; Auler, Jost (Hrsg.):
Richtstättenarchäologie, Dormagen 2008.
DIE STADTBEFESTIGUNG
Die historische Stadtbefestigung mit den Toren,
Stadtmauern, Gräben, Wällen und Außenwerken
befindet sich seit dem Ende des Dreißigjährigen
Krieges (1618-48) in einem stetigen Prozess des
Verfalls. Schon vor Aufgabe der Festungswerke
nach dem Siebenjährigen Krieg (1756-63) wurde
punktuell damit begonnen, die vom Einsturz
bedrohten Mauer- und Tortürme abzunehmen. Im
19. Jahrhundert setzte, beginnend mit den Torbe-
festigungen und den Außenwerken, auch der sys-
tematische Rückbau der Wälle und Gräben ein.
Das 20. Jahrhundert war davon geprägt, mit
geringstmöglichem Einsatz den noch vorhandenen
Bestand notdürftig zu sichern und im Einzelfall auch
zugänglich zu machen, nachdem alle militärischen,
rechtlichen und wirtschaftlichen Gründe zum Erhalt
nicht mehr galten. Beginnend mit der ersten

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